Neuroleptika

Anbei eine Begriffbestimmung aus dem Werk "Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie.", der Autoren FORTH W., HENSCHLER D. und RUMMEL W.:

"Der Begriff Neurolepsie bezeichnet einen charakteristischen psychophysiologischen Umstimmungsprozess, zu dem bei Erhaltenbleiben der intellektuellen Faehigkeiten eine Daempfung der emotionellen Erregbarkeit, eine Verminderung des Antriebs, der Spontanbewegungen und der Ausdrucksmotorik gehoeren. Durch Neuroleptika koennen Halluzinationen, Wahnsymptomatik und psychomotorische Erregbarkeit beseitigt werden. Ausserdem greifen sie in das extrapyramidal-motorische System ein."

Neuroleptika (Neuroplegika, engl.: major tranquilizer) wirken aehnlich den Tranquillantien in niedriger Dosierung angstloesend, weisen darueber hinaus aber in hoeheren Dosen antipsychotische Effekte auf. Sie gehoeren zu den Psychopharmaka in engerem Sinne, die zur Psychosaetherapie verwendet werden koennen. Ihrer Wirkung liegt wahrscheinlich eine Blockierung von Rezeptoren fuer verschiedene Uebertraegersubstanzen des Zentralnervensystems und eine Hemmung des Erregungseinstroms im allgemein stimulierende Zentren des Gehirns sowie der Erregungsausbreitung im Zentralnervensystem zugrunde.

Neben dem anxiolytischen Effekt (angstloesend) und der Wirkung gegen schizophrene Denkstoerungen, Wahnideen und Sinnestaeuschungen weisen die Neuroleptika schlafanstossende und zentraldaempfende Effekte auf. Sie beeinflussen darueber hinaus zahlreiche vegetative Funktionen. Dies ist bei den einzelnen Stoffklassen unterschiedlich ausgepraegt und wird daher dort aufgefuehrt. Gemeinsam ist jedoch allen Neuroleptika eine Verstaerkung der Wirkung von zentraldaempfenden Substanzen wie Alkohol, Narkosemitteln, Analgetika, Hypnotika, Sedativa, Antihistaminika. Ebenso kann es nach fast allen heute verfuegbaren Neuroleptika zum Auftreten eines Parkinson-aehnlichen Syndroms kommen; hingegen sind Anti-Parkinson-Mittel wirksam. (#121/43f.)

Neuroleptika kommen uebrignes auch natuerlich im Pflanzenreich vor.

Anbei eine kleine Aufstellung der Neuroleptika:

Vermutliche Wirkungsmechanismen der Neuroleptikawirkung:

Bild1 Bildquelle.

Bild2 Bildquelle.


Bildquellen:

PERRY Paul, LUND Brian C.: The Virtual Hospital.

unbekannt;