Althaea officinalis Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Malvaceae - Malvengewaechse

Andere Namen:

Eibisch, Samtpappel, Ibisch, Heilwurz, Schleimwurzel, Weisse Malve, Altee. (#104/74) Althee, Heilwurz, Ibischwurz, Sammetpappel, Schleimtee, Schleimwurzel, Weisswurzel. (#144) Marsh-Mallow (engl.), Wymote (engl.). (#146)

Inhaltsstoffe:

30% Pflanzenschleim in den Wurzeln; (#104/75)

Blaetter, Wurzeln: Schleimstoffe (Polysaccharide wie Galacturonorhamnane, Arabinane u.a.). (#144)

Vorkommen:

Bevorzugt feuchte, salzige Boeden, feuchte Graeben und Wiesen und wird auch in Gaerten kultiviert. (#104/74)

Die Heimat der Pflanze ist Europa und Westasien. Importiert wird die Droge aus Bulgarien, Jugoslawien, Russland, Ungarn und Belgien. (#144)

Allgemeines:

Eibischauszuege sind in einigen Husten- und Brusttees und in Fertigarzneimitteln gegen Husten enthalten. (#144)

Aussehen:

Die mehrjaehrige, bis 1.5 m hoch wachsende, weich behaarte Pflanze ist in ganz Europa und Westasien verbreitet. Die Blueten sind blassrosa bis weiss und sitzen meist in end- oder achselstaendigen Trauben. Die scheibenfoermige Frucht zerfaellt in kleine Teilfruechtchen. (#144)

Droge:

Medizinisch verwendet werden die kurz vor der Bluete gesammelten Blaetter und die Wurzeln aber auch die Blueten selbst. (#144)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Wirkungen:

(#104/75)

Eibischblaetter und -wurzeln enthalten Schleimstoffe (Polysaccharide wie Galacturonorhamnane, Arabinane u.a.), die sich reizmildernd bei entzuendlichen Zustaenden des Mund- und Rachenraums und dadurch bedingtem trockenen Reizhusten auswirken. Ferner wurde eine entzuendungshemmende und immunstimulierende Wirkungen beobachtet. Auszuege aus der Eibischwurzel werden auch bei leichten Entzuendungen der Magenschleimhaut verwendet. Das Auflegen der frischen, angequetschten Blaetter soll gegen Insektenstiche helfen. Eibischauszuege sollten kalt zubereitet werde, da durch eine Hitzeanwendung die einhuellende Wirkung der Schleimstoffe verringert und die in der Wurzel reichlich vorhandene Staerke zu Verkleisterung fuehren wuerde. (#144)

Zubereitungen aus Eibisch haben keine schleimloesende Wirkung und sind nur bei trockenem Reizhusten angebracht! (#144)

Droge:

Die Wurzeln, die Blaetter und Blueten. (#104/75)

Dosis:

Eibischblaetter:
Ein gehaeufter Teeloeffel (ca. 2 g) Eibischblaetter werden mit 150 ml kaltem Wasser angesetzt und unter haeufigem Umruehren 1 - 2 Stunden lang ausgezogen. Nach dem Abseihen wird der Tee leicht angewaermt und getrunken. Mittlere Tagesdosis: 5 g. (#144)

Eibischwurzel:
Ein knapper Teeloeffel (ca. 2 g) fein geschnittene Eibischwurzel wird mit 150 ml kaltem Wasser angesetzt und unter haeufigem Umruehren 1 - 2 Stunden lang ausgezogen. Nach dem Abseihen wird der Tee leicht angewaermt und getrunken. Mittlere Tagesdosis: 6 g. (#144)

Eibischsirup:
Nur bei Schleimhautreizungen des Mund- und Rachenraumes und trockenen Reizhusten: Einzeldosis 10 g. (#144)

Warnhinweise:

Bei produktivem Husten (Husten mit Auswurf und verschleimten Atemwegen) ist die Behandlung mit Eibischzubereitungen nicht angezeigt, da sie das Abhusten beeintraechtigen koennen. Schleimloesende Mittel sind dann zu bevorzugen. (#144)

Bei gleichzeitiger Einnahme anderer Arzneimittel kann deren Wirkung beeintraechtigt werden. Es sollte daher sicherheitshalber ein zeitlicher Abstand (Einnahme der Arzneimittel 2 Stunden vor der Einnahme der Eibischzubereitung) eingehalten werden. (#144)

Da im Tierversuch eine blutzuckersenkende Wirkung beobachtet wurde kann nicht ausgeschlossen werden, dass dies auch beim Menschen zutrifft. Daher sollten vor allem Diabetiker, die Medikamente zur Blutzuckersenkung erhalten, Zubereitungen aus Eibisch nur nach Ruecksprache mit dem Arzt einnehmen. (#144)

Bei akuten Beschwerden, die laenger als eine Woche andauern oder immer wieder kehren, ist ein Arzt aufzusuchen. (#144)

Bei bestimmungsgemaessem Gebrauch sind keine Risiken oder Nebenwirkungen bekannt. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abb.2.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada".


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie