Ammi visnaga (Linnaeus) Lamarck

Pflanzl. Fam.:

Doldengewaechse - Apiaceae = Umbelliferae

Andere Namen:

Bischofskraut, Khella, Visnaga, Zahnstocherammei. (#144)

Inhaltsstoffe:

Fruechte: Furanochromone: Khellin und Visnagin; Pyranocumarine wie z.B. Visnadin; (#144)

Aussehen:

Das Bischofskraut ist eine bis zu 1 m hoch wachsende, ein- bis zweijaehrige Pflanze. Die Blueten stehen in schirmfoermigen Doppeldolden, deren verholzende Doldenstrahlen frueher als Zahnstocher benutzt wurden. (#144)

Vorkommen:

Die Droge ist im Mittelmeergebiet, in Argentinien, Chile und Mexiko heimisch. Der Hauptimport stammt aus dem Anbau in Aegypten, Marokko, Tunesien und der Russland. (#144)

Allgemeines:

Aus den Fruechten des Bischofskrauts werden einzelne Inhaltsstoffe gewonnen, die zur Herstellung von Fertigarzneimitteln verwendet werden. Die Verwendung der Droge als Tee ist heute nicht mehr gebraeuchlich. Fertigarzneimittel mit Extrakten aus Bischofskrautfruechten sowie khellin- oder visnadinhaltige Praeparate sind im Handel erhaeltlich. (#144)

Wirkungen:

Die Bischofskrautfruechte enthalten die Furanochromone Khellin und Visnagin und Pyranocumarine wie z.B. das Visnadin. Khellin und Visnagin wirken krampfloesend auf die glatte Muskualtur des Magen-Darm-Kanals, der Bronchien, der Gallen- und Harnwege und der Herzkranzgefaesse. Khellinhaltige Praeparate werden daher bei Keuchhusten, Asthma und bei Nieren-, Gallen- oder Darmkoliken verwendet, visnadinhaltige Praeparate sollen die Durchblutung des Herzmuskels foerdern.

Da die Wirksamkeit jedoch nicht belegt ist und unerwuenschten Wirkungen auftreten koennen, kann eine therapeutische Anwendung nicht empfohlen werden. (#144)

Warnhinweise:

Nicht waehrend Schwangerschaft und Stillzeit anwenden! (#144)

Waehrend der Anwendung Sonnenbaeder und Solarien meiden! Die Bischofskrautfruechte enthalten phototoxische Furanocumarine, die die Lichtempfindlichkeit der Haut erhoehen. (#144)

Nicht anwenden bei vorgeschaedigter Leber oder zusammen mit anderen potentiell leberschaedigenden Substanzen! Fuer Khellin ist nach Einnahme hoeherer Dosen eine Erhoehung der Leberenzyme bekannt. (#144)

Weitere Nebenwirkungen:
Bei laengerer Anwendung oder Einnahme in hoeherer Dosierung koennen Uebelkeit, Schwindel, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Verstopfung, allergische Reaktionen und Schlafstoerungen auftreten. (#144)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie