Ananas comosus (Linnaeus) Merr.

Pflanzl. Fam:

Bromeliaceae

Andere Namen:

Ananas, Ananasso (italienisch), pina (spanisch), pineapple (englisch). (#144)

Vorkommen:

Die Ananas waechst in Hawaii, Japan und Taiwan. (#144)

Inhaltsstoffe:

Die reife Frucht wird als Obst geschaetzt und enthaelt neben Zucker und Mineralstoffen Vitamin C sowie die Vitamine B1, B2 und Nicotinamid, aber auch Eiweisse spaltende (proteolytische) Enzyme wie das Bromelain. (#144)

Aussehen:

Die Ananas ist eine bis zu 1,2 m hoch wachsende, mehrjaehrige Pflanze mit bis zu 1 m langen, meist stachelig gezaehnten, rosettenfoermig angeordneten Blaettern. Die weissen oder blau bis purpurroten Blueten sitzen in einer etwa 30 cm langen Aehre. Die Fruechte verwachsen mit der fleischig werdenden Bluetenachse, die an der Spitze eine Rosette aus stacheligen Blaettern treibt. Die reife Frucht hat je nach Sorte unterschiedliche Groesse, Farbe des Fruchtfleisches sowie Aussehen. (#144)

Allgemeines:

Ananas aus Kulturanbau, wie er hier auf den Markt erhaeltlich ist, enthaelt keine Samen. Unreif geerntete Fruechte reifen nicht nach und schmecken daher weniger suess.

Bromelain ist als Monopraeparat oder in Kombination mit anderen proteolytischen Enzymen im Handel. (#144)

Droge:

Medizinisch verwendet werden die aus den Infloreszenzachsen (Mutterstuempfe) gewonnenen Enzyme. (#144)

Wirkungen:

Bromelain wirkt abschwellend und entzuendungshemmend und wird zur Behandlung von Sinusitiden oder entzuendlichen Schwellungen nach Sportverletzungen oder Operationen eingesetzt. Weiterhin sollen pflanzliche Enzyme auch immunmodulierend wirken und bei rheumatischen Erkrankungen oder sogar Krebsleiden unterstuetzend helfen. Diese Behauptungen werden jedoch sehr kontrovers diskutiert und sind nicht belegt.
Pflanzliche Enzyme bewirken keine Gewichtsabnahme und haben als "Schlankheitsmittel" keine Wirkung!
Bromelain wird als Zusatz zur Verfluessigung von Gelatine (Gelatinedrinks) und als Zartmacher fuer Fleisch verwendet. (#144)

Dosis:

Die Aktivitaet des Enzyms wird in FIP-Einheiten bestimmt. Die Tagesdosis zur Behandlung entzuendlicher Erkrankungen betraegt 200 bis 600 (800) FIP-Einheiten verteilt auf 2 bis 3 Gaben.
Im Handel befindliche Praeparate sind in der Regel magensaftresistente Zubereitungen und sollten etwa eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit eingenommen werden. (#144)

Warnhinweise:

Nicht anwenden bei Personen mit Neigungen zu Allergien, wie z.B. Atopiker oder Asthmatiker!
Bromelain kann zu allergischen Reaktionen an der Haut oder Atemwegen fuehren. In diesen Faellen ist das Praeparat sofort abzusetzen. Kreuzallergien zu Papain (proteolytisches Enzym aus der Papaya) sind bekannt. (#144)

Nicht waehrend der Schwangerschaft oder bei Kindern unter 12 Jahren anwenden! (#144)

Nicht anwenden bei gleichzeitiger Einnahme von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln wie z.B. Marcumar oder Aspirin!
Wegen der blutgerinnungshemmenden Wirkung sollten solche Enzympraeparate auch vor geplanten Operationen abgesetzt werden. (#144)

Nicht anwenden bei Stoerungen der Leber- oder Nierenfunktion! (#144)

Bei Einnahme von bromelainhaltigen Zubereitungen kann es zu Magenunvertraeglichkeiten und/oder Durchfall kommen. (#144)

Wechselwirkungen:
Bromelain hemmt die Blutgerinnung und verstaerkt daher die Wirkung von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln wie Marcumar, Aspirin, Ticlopidin u.a. (#144)

Bei gleichzeitiger Einnahme mit bestimmten Antibiotika, z.B. Tetracycline, Penicilline u.a. erhoehen die Blutspiegel dieser Antibiotika. (#144)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie