Bildquelle. Die Pflanze.
Borraginaceae - Borretschgewaechse
Saponine, Pflanzenschleim, Harze, Kaliumnitrate. (#104/129)
Blueten, Kraut: Gerbstoffe, loesliche Kieselsaeure, Schleimstoffe, Pyrrolizidinalkaloide; (#144)
In fast ganz Europa verbreitet, wobei er in Mitteleuropa nur in verwilderter Form auftritt. Waechst sowohl auf Oed- als auch auf Kulturland und ist auch auf Schuttplaetzen zu finden. (#104/128)
Die Heimat des Borretsch ist das Mittelmeergebiet. Mittlerweile ist er auch in Europa und den USA verbreitet. (#144)
Borretsch, Gurkenkraut, Herzfreunde. (#104/128) Borretsch,Borasch, Boretsch, Gurkenkraut, Porich, Wohlgemutkraut. (#144) Borage (engl.). (#146)
Die Blaetter, Blueten, Pflanze ohne Wurzeln. (#104/128)
Die einjaehrige, bis 60 cm hoch wachsende Pflanze ist borstig behaart und besitzt einen gurkenaehnlichen Geschmack und Geruch. Die sternenfoermigen Blueten sind himmelblau, selten weiss. Die wechselstaendigen Blaetter werden bis zu 20 cm lang und 7 cm breit. (#144)
Die Blueten und das Kraut enthalten lebertoxische Alkaloide und sollten daher, wenn ueberhaupt, nur sparsam verwendet werden. Das aus den Samen gewonnene fette Oel wird wegen des hohen Gehaltes an ungesaettigten Fettsaeuren als Nahrungsergaenzungsmittel verwendet. Borretschsamenoel ist Bestandteil einiger Vitaminpraeparate und als Nahrungsergaenzungsmittel erhaeltlich. (#144)
(#104/129)
Borretschblueten und -kraut enthalten Gerbstoffe, loesliche Kieselsaeure und Schleimstoffe und wurden daher in der Volksmedizin bei Entzuendungen der Atemwege, Harnverhalt und Durchfall eingesetzt. Da der Gehalt an lebertoxischen Pyrrolizidinalkaloiden recht hoch sein kann und eine Wirksamkeit des Borretsch bei den o.g. Anwendungsgebieten nicht belegt ist, wird von einer medizinischen Verwendung abgeraten. Auch als Kuechengewuerz sollte Borretsch nur gelegentlich und sparsam eingesetzt werden. Zum Wuerzen sollten nur die frischen, jungen Blaetter oder die Blueten verwendet werden, da Borretsch beim Trocknen rasch an Aroma verliert. Es empfiehlt sich, die Blaetter wegen der rauen Haare klein zu hacken.
Das aus den Samen gewonnene Oel dagegen ist praktisch frei von den schaedlichen Alkaloiden, sofern es durch Kaltpressung gewonnen wurde. Der Anteil an gamma-Linolensaeure betraegt 20% und uebertrifft damit sogar das Nachtkerzenoel. Zubereitungen aus Borretschsamenoel werden als Nahrungsergaenzungsmittel innerlich und/oder aeusserlich bei Hauttrockenheit, atopischem Ekzem (Neurodermitis) und innerlich bei rheumatoider Arthritis bzw. anderen Krankheitsbildern, die mit einem Mangel an gamma-Linolensaeure in Zusammenhang gebracht werden, empfohlen. Eine Zulassung als Arzneimittel besteht jedoch nicht. (#144)
Bildquelle. Die Pflanze.
Innerlich:
Innerlich: 1 - 2 g bis zu drei mal taeglich, entsprechend 250 bis 1500 mg gamma-Linolensaeure taeglich. Die Einnahme sollte ohne Anraten des Arztes nicht ueber laengere Zeitraeume (mehrere Wochen) erfolgen! (#144)
Aeusserlich:
Salben mit einem Gehalt an 3% bis 10% Borretschsamenoel: zwei mal taeglich bzw, nach Gebrauchsinformation des Praeparates. (#144)
Nicht in der Schwangerschaft und waehrend der Stillzeit anwenden! (#144)
Nicht ohne Anraten des Arztes ueber einen laengeren Zeitraum anwenden! (#144)
Borretschkraut und -blueten enthalten Pyrrolizidinalkaloide, die nachweislich leberschaedigend und krebserzeugend wirken. Daher ist die medizinische Verwendung von Borretsch nicht vertretbar. Die Verwendung als Kuechengewuerz sollte, wenn ueberhaupt, nur sehr sparsam erfolgen. (#144)
Borretschsamenoel:
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch Borretschsamenoel geringe Mengen an diesen Pyrrolizidinalkaloiden enthaelt. Bei langdauernder Einnahme, z.B. zur Nahrungsergaenzung, koennten jedoch auch diese geringen Mengen zu Schaedigungen fuehren und es ist daher sinnvoll, zuvor Ruecksprache mit seinem Arzt zu halten. (#144)
Wechselwirkungen:
Borretschsamenoel sollte nicht angewendet von Personen, die mit blutgerinnungshemmenden Mitteln behandelt werden oder Arzneimittel einnehmen, die die Krampfschwelle herabsetzen koennen. Auch Personen mit Anfallsleiden sollten ebenfalls Borretschsamenoel meiden. (#144)
Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.
Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada";