Boswellia sacra Flueckiger

Andere Namen:

B. bhau-dajiana Birdwood, B. carteri Birdwood, B. thurifera sensu Carter; (#92) Bosweilia carteri (Falschschreibung), (eigen) Ana, Baju, Beyo, Djau der, Echter Weihrauchbaum, Encens, Frankincense, Frankincense tree, Incense tree, Kundara (pers.), Kundur (pers.), Lebona (hebr.), Libanotis (griech.), Luban, Luban-tree, Maghrayt dīscheehaz (arab.), Mohr (Somali), Mohr madow, Mohr meddu, Neter sonter (aegypt.), Oliban, Olibanum (roem.), Olibanumbaum, Seta kundura (Hindi), Weihrauchstrauch, Weyrauch, Wicbaum, Wichboum. (#92/90)

Pflanzl. Fam.:

Burseraceae - Weihrauchgewaechse

Inhaltsstoffe:

Alle Olibanumsorten bestehen aus 53% Harz (C30H32O4), Gummi, aether. Oel, Boswelliasaeuren, Bitterstoffen und Schleim. Das Harz enthaelt 5-10% aether. Oel, dass aus Pinen, Limonen, Candinen, Camphen, pi-Cymen, Borneol, Verbenon, Verbenol, Dipenten, Phellandren, Olibanol u.a. besteht.

Seit Jahren geistert das Geruecht herum, das bei der pyrochemischen Zersetzung von Weihrauch THC entsteht. Doch dies ist eines der vielen Mythen der Drogenszene, die einfach nicht ausgerottet werden koenne. (#92, eigen)

Vorkommen:

Somalia und Suedarabien. In Somalia ist er hauptsaechlich im Gebirge in Lagen zwischen 1000-1800m Hoehe anzutreffen. (#92)

Allgemeines:

Der Anbau dieser begehrten Pflanze ist bis heute ein Geheimnis der vom Olibaumsammeln lebenden Voelker. Weihrauch wird durch Einschneiden der Rinde und dem Aufsammeln des ausstroemenden Harzes gewonnen. (#92)

Droge:

Harz; In Persien werden 2 Arten von Weihrauch unterschieden: Kundara zakara ("maennl. Weihrauch"), ist tiefgelb bis roetlich in runden Tropfen, und Kundara unsa ("weibl. Weihrauch"), ist gelblich-weisslich, blass und durchscheinend in laenglich Tropfen; (#92)

Wirkung:

Dem Harz wurde schon frueh eine berauschende, euphorisierende und stimmungaufhellende Wirkung nachgesagt. (#92)

Aussehen:

Von Christian Raetsch, dem Autor des ethnopharmakologischen Standardwerkes "Enzyklopaedie der psychoaktiven Pflanzen.", stammt folgende Beschreibunh des Olibanumbaumes:

Der kleine, 4-5m, seltener 6m hohe Baum mit robustem Stamm und papierartiger, dunkelbrauner Rinde hat einen recht zierlichen Wuchs. Die Papierrinde wird immer wieder abgeworfen und waechst gleichzeitig nach. Jaehrlich bilden sich neue Triebe, die mit gelben, kurzen Haaren dicht ueberzogen sind. An der Zweigspitze stehen die gefiederten Blaetter in Buescheln. Die kleinen, gestielten Blueten sind in rispenartigen Trauben angeordnet und entspringen den Blattachseln. Die weisslichen Blueten haben 5 Bluetenblaetter und 10 rote Staubgefaesse. Die kleinen Fruechte bilden, dreigeteilte, hellbraune Kapeseln, in denen einzeln die eckigen Steinkerne mit den kleinen Samen sitzen. Die Bluetezeit ist im April. (#92/91)

Sucht:

Bis heute sind immer wieder Faelle von Olibanumsucht beschrieben worden, berichten Martinetz et al. im Jahre 1989. (#92)

Geschichte:

Antike: Olibanum kommt in grossen Waeldern am Roten Meer, v.a. in Arabien (dem antiken Weihrauchland Saīkalan) und Somalia (dem sagenhaften Land Punt) vor. Seit 4000 Jahren wird durch Einschneiden der Rinde das Weihrauchharz gewonnen. Es war im Altertum das begehrteste Raeucherharz und wurde ueber die beruehmte "Weihrauchstrasse" zwischen Aegypten und Indien transportiert. Noch heute wird von Araberinnen Weihrauch zum Parfumieren verwendet. (#92)

Bibel: Es wurde als heiliger Raeucherstoff, Tribut und Handelsgut beschrieben. (#92)

Kath. Kirche: Er wurde zum wichtigsten Raeucherstoff in der heiligen Messe der Katholiken. (#92)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie