Centaurium erythraea Rafn.

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Gentianaceae - Enziangewaechse

Andere Namen:

Tausendguldenkraut, Gottesgnadenkraut, Fieberkraut, Hundegueldenkraut, Laurinkraut, Magenkraut, Roetling. (#104/156) Tausendgueldenkraut, Roter Aurin, Bitterkraut, Erdgallenkraut, Fieberkraut. (#144) Lesser Centaury (engl.), European Centaury (engl.), Bitter-herb (engl.), Bloodword (engl.). (#146)

Inhaltsstoffe:

Aetherisches Oel, Phytosterin, Harze, glykosidische Bitterstoffe. (#104/157)

Tausendgueldenkraut enthaelt u.a die sehr bitter schmeckenden Iridoide sowie Secoiridoidalkaloide und Xanthone. (#144)

Vorkommen:

Ist in Europa fast ueberall verbreitet. Waechst hauptsaechlich in Waldlichtungen, an Boeschungen und Wegraendern, wobei sie sandige, kalkarme Boeden bevorzugt. (#104/156)

Die Pflanze waechst in Europa, Nordafrika, Nordamerika und im westlichen Asien.Importiert wird die Droge aus Jugoslawien, Marokko, Ungarn und Bulgarien. (#144)

Allgemeines:

Ein Qualitaetstee zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Blueten aus, da in den Blueten die meisten Bitterstoffe enthalten sind. Tausendgueldenkraut ist Bestandteil von Tees und anderer pflanzlicher Fertigpraeparate aus der Gruppe der Magen-, Darm- und Gallemittel. (#144)

Aussehen:

Die bis zu 50 cm hoch wachsende, zweijaehrige Pflanze ist in ganz Europa heimisch und bildet mehrere Unterarten. Im ersten Jahr erscheint eine grundstaendige Blatt-rosette, erst im zweiten Jahr bildet sich ein aufrechter, oberwaerts verzweigter, bluetentragender Staengel. Die hellrosa bis roten, selten weissen Blueten bilden eine Trugdolde. (#144)

Droge:

Die bluehenden Sprossspitzen. (#104/157)

Medizinisch verwendet wird das rasch getrocknete, bluehende Kraut. (#144)

Sammelzeit:

Die bluehenden Sprossspitzen werden im Juni bis August wenige Zentimeter ueber der Erde abgeschnitten (nicht ausreissen, da die Wurzel wieder neue Triebe ausbildet). (#104/157)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Wirkungen:

(#104/157)

Tausendgueldenkraut wird wegen seines hohen Bitterwerts zur Behandlung von Verdauungsstoerungen und zur Anregung des Appetits verwendet. Tausendgueldenkraut besitzt moeglicherweise auch entzuendungshemmende und fiebersenkende Effekte. (#144)

Dosis:

Tee:
1 Teeloeffel (ca. 1.8 g) zerkleinertes Tausendgueldenkraut wird mit ca. 150 ml siedendem Wasser uebergossen und nach 15 Minuten abgeseiht. 2 - 3 mal taeglich zur Appetitanregung eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten, zur Behandlung von Verdauungsstoerungen nach den Mahlzeiten eine Tasse frisch bereiteten Tee trinken. (#144)

Mittlere Tagesdosis:
6 g getrocknetes Tausendgueldenkraut. (#144)

Warnhinweise:

Wegen der Anregung der Magensaeuresekretion sollte Tausendgueldenkraut nicht bei Magen- oder Darmgeschwueren verwendet werden! (#144)

Bei akuten Beschwerden, die laenger als eine Woche anhalten oder periodisch wiederkehren, wird die Ruecksprache mit dem Arzt empfohlen. (#144)

Bei bestimmungsgemaessem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen oder Risiken bekannt. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abb.2.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada";


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie