Cephaelis ipecacuanha (Brot.) A. Rich.

Pflanzl. Fam.:

Roetegewaechse - Rubiaceae

Andere Namen:

Ipecacuanha, Brechwurzel, Ipecacuanhawurzel, Kopfbeere, Ruhrwurzel, Speiwurzel. (#144)

Inhaltsstoffe:

Die Brechwurzel enthaelt die Alkaloide Cephaelin und Emetin, Staerke und saure Saponine. (#144)

Vorkommen:

Die Pflanze ist in den tropischen Waeldern Brasiliens beheimatet. Teilweise ist sie auch in Costa Rica und Nicaragua anzutreffen. (#144)

Geschichte:

Die Pflanze wurde waehrend der Kolonialzeit von einem Moench nach Portugal gebracht.

1688: Ein Pariser Arzt bestaetigt die Wirksamkeit bei Ruhr und verkauft in diesem Jahr seine Patentierte Medizin an den Hof Louis XIV fuer 1000 Louis d'or. (#110/258)

Allgemeines:

Die Pflanze enthaelt ein sehr wirksames Brechmittel, das zudem schleimloesend auf die Lungen wirkt. Heute wird es auch in Fernost angebaut und ist Bestanteil der meisten handelsueblichen Hustenmittel. (#110/258)

Aussehen:

Die bis zu 40 cm hoch wachsende, immergruene, tropische Pflanze besitzt ganzrandige Blaetter und kleine, in Koepfchen stehende, weisse Blueten. Die Frucht ist eine fleischige, blauschwarze Steinfrucht. (#144)

Droge:

Die Wurzeln. (#110/258)

Medizinisch verwendet wird die Wurzel. Zubereitungen aus der Brechwurzel sind verschreibungspflichtig! (#144)

Wirkungen:

Ein starkes Reizmittel, das Magen und Bronchien anregt, fiebersenkend wirkt und die Zystenbildung bei Amoebenruhr verhindert. (#110)

Innerlich bei Husten, Bronchitis, Krampfhusten und Amoebenruhr. Bei Kindern auch als brechreizerregender Sirup bei Vergiftungen - eine Methode die bei Kleinkindern dem Magenauspumpen vorzuziehen ist; eine uebermaessige Einnahme bewirkt heftiges Erbrechen und Durchfall. Einsatz nur durch den Arzt oder Heilpraktiker. (#110/258)

Giftpflanze! (#144)

Die Alkaloide bewirken ueber eine Reizung der Magenschleimhaut reflektorisch eine Verfluessigung und Vermehrung des Bronchialsekrets (expectorierend) und wurden frueher vor allem bei trockenem Husten im Anfangsstadium einer Bronchitis verwendet. In hoeherer Dosierung wirken die Alkaloide stark brecherregend. (#144)

Heute wird die Brechwurzel in Form eines Sirups nur noch zur Ausloesung des Erbrechens bei Vergiftungen oder in der Homoeopathie eingesetzt. Fuer die Behandlung einer Bronchitits stehen nebenwirkungsaermere Praeparate zur Verfuegung. (#144)

Emetin wirkt amoebizid und wird gelegentlich zur Behandlung der Amoebenruhr verwendet. (#144)

Warnhinweise:

Eine Vergiftung mit der Brechwurzel aeussert sich in Uebelkeit, langanhaltendem Erbrechen, Herzrhythmusstoerungen, Krampfanfaelle, Stoerung der Atemfunktion und Koma. Durch die stark haut- und schleimhautreizende Wirkungen kann der Magen so geschaedigt werden, dass es zu blutigen Durchfaellen bis hin zum Magendurchbruch kommen kann. (#144)

Die Brechwurzel kann vor allem bei aeusserlichem Kontakt Allergien ausloesen! (#144)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie