Cinnamomum verum J.S.Presl

Pflanzl. Fam.:

Lauraceae - Lorbergewaechse

Andere Namen:

Echter Zimtbaum, Ceylon-Zimt, Ceylonischer Zimtbaum, Kaneelbaum, Kanel, Malabar-Zimt, Zimtbaum. (#144)

Vorkommen:

Beheimatet ist der Zimt in Sued- und Suedostasien. Der Hauptimport der Droge kommt aus Sri Lanka. Teilimporte kommen aus Malaysia, Madagaskar und den Seychellen. (#144)

Inhaltsstoffe:

Die Zimtrinde enthaelt ein als Zimtoel bezeichnetes aetherisches Oel mit Zimtaldehyd als wertbestimmenden Anteil; Zimtaldehyd, Eugenol, Thymol und Linalool, Phenolcarbonsaeuren, Gerb- und Schleimstoffe und insekticid wirkende Diterpene; (#144)

Allgemeines:

Zimtrinde bzw. -oel wird vor allem zur Aromatisierung von Lebensmitteln (Getraenke, Gluehwein, Backwaren, Kaugummi) und als Zusatz zu Kosmetika verwendet. Die Echte Zimtrinde ist auch in einigen Fertigarzneimitteln zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden enthalten. Gebraeuchlich ist auch die Verwendung als Gewuerz in der Lebensmittel- und Getraenkeindustrie, als Zusatz zu Kaugummis sowie Zahnpasten, Mundwaessern, Parfums und Seifen. (#144)

Aussehen:

Der Echte Zimtbaum ist ein 6 bis 12 m hoher, immergruener Baum mit bis zu 20 cm langen Blaettern. Beim Zerreiben riechen die Blaetter nelkenartig. Die kleinen, unscheinbaren Blueten sind in Rispen angeordnet, die Frucht ist beerenartig und wird vom Unterkelch bis zur Haelfte eingeschlossen. (#144)

Droge:

Verwendet werden die Zimtrinde, das ist die vom aeusserem Kork und Aussenrinde befreite, getrocknete Rinde duenner Zweige und das daraus gewonnene Zimtoel. Je nach Dicke der Rinde und Art der Bearbeitung werden verschiedene Handelssorten unterschieden. In der Lebensmittelindustrie werden auch Zimtrinden anderer Arten verwendet (C. aromaticum = Chinesischer Zimt = Kassia-Zimt, C. burmanii = Padang-Zimt und C. loureirii = Saigon-Zimt). (#144)

Wirkungen:

Das Zimtoel wirkt hemmend auf das Wachstum von Bakterien und Pilzen, innerlich eingenommen wirkt es appetitanregend und motilitaetsfoerdernd, d.h. es beschleunigt die Magen-Darm-Passage. Daher werden Zubereitungen aus der Zimtrinde bei leichten, krampfartigen Verdauungsbeschwerden mit Blaehungen, bei Voellegefuehl und zur Anregung des Appetits verwendet. (#144)

In Arzneizubereitungen wird Zimt weniger als Wirkstoff, sondern meist zur Verbesserung des Geschmacks verwendet. (#144)

In einigen Untersuchungen konnte fuer Zimt ein blutzucker- und cholesterolsenkender Effekt gefunden werden. Zum gegenwaertigen Zeitpunkt kann eine Anwendung jedoch nicht empfohlen werden, da die richtige Dosierung und die Sicherheit einer langdauernden Einnahme noch unbekannt sind. (#144)

Im Gegensatz zum Ceylon-Zimt enthalten die Zimtrinden anderer Arten, insbesondere jedoch der Kassia-Zimt betraechtliche Mengen Cumarin, das Leberschaeden hervorrufen kann. Da aus Kostengruenden fuer industriell hergestellte, zimthaltige Suesswaren haeufig der billigere Kassia-Zimt Verwendung findet, besteht ein gesundheitliches Risiko insbesondere fuer Kleinkinder. Auch die als Nahrungsergaenzungsmittel erhaeltlichen Zimtpraeparate koennen stark mit Cumarin belastet sein. (#144)

Dosis:

Tee:
Ein Teeloeffel (etwa 0.5 bis 1g) getrocknete und zerkleinerte Zimtrinde wird mit ca. 150 ml heissem Wasser uebergossen, zugedeckt 10 bis 15 Minuten stehen gelassen und abgeseiht. 2 bis 4 mal taeglich zur Appetitanregung eine halbe Stunde vor, bei Verdauungsbeschwerden nach dem Essen eine Tasse frisch bereiteten Tee trinken. (#144)

Die Teebereitung ist nicht sehr gebraeuchlich. Zimtoel ist wasserdampffluechtig, daher sollte der Zimt nicht gekocht werden und beim Ziehen zugedeckt werden, um eine ausreichende Ausbeute zu erhalten. (#144)

Zimtoel:
Tagesdosis 0.05 bis 0.2 g aetherisches Oel, Zubereitungen entsprechend. (#144)

Warnhinweise:

Nicht waehrend Schwangerschaft und Stillzeit anwenden! (#144)

Zimtaldehyd erwies sich im Tierversuch als teratogen. Schwangere sollten daher zimtreiche Suessspeisen (Milchreis mit Zimt und Zucker, Weihnachtsgebaeck, Kaugummis) nur gelegentlich zu sich nehmen. Die Verwendung von Zimtrinde in Mengen, die als Gewuerz oder in Lebensmittel ueblich sind, ist aber unbedenklich. (#144)

Zubereitungen und Suessspeisen mit Kassia-Zimt nur gelegentlich und nicht in zu grossen Mengen verzehren! Ein gesundheitliches Risiko besteht insbesondere fuer Kleinkinder. Kassia-Zimt enthaelt groessere Mengen an Cumarin, das Leberschaeden hervorrufen kann. Im Handel erhaeltliche zimthaltige Suesswaren und Zimtpulver bestehen haeufig aus Kassia-Zimt ohne dass dies deklariert werden muss.(#144)

Nicht anwenden bei Magen- oder Darmgeschwueren oder Erkrankungen, bei denen eine vermehrte Saeureproduktion des Magens unerwuenscht ist! (#144)

Nicht anwenden bei Ueberempfindlichkeit gegenueber Zimt oder Perubalsam! (#144)

Zimtoel enthaelt als mittelstark eingestufte Allergene (Zimtaldehyd, Thymol, Eugenol und Linalool) und kann vor allem bei aeusserlicher Anwendung sensibilisierend wirken und Schleimhautentzuendungen hervorrufen. (#144)

Mit Vorsicht anwenden bei bestehenden Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes! (#144)

In hoeheren Dosen wirkt die Zimtrinde erregend auf die Darm-, Herz- und Atemtaetigkeit sowie der Schweisssekretion. Eine negative Auswirkung auf bestehende Herz-Kreislauferkrankungen kann daher bei der Verwendung von Zimtrinde als Arzneimittel nicht ausgeschlossen werden. (#144)

Es wird auch vermutet, dass Zimtrinde die Empfindlichkeit gegenueber Insulin erhoehen kann und es empfiehlt sich, den Blutzuckerspiegel bei Diabetikern sorgfaeltig zu ueberwachen. Diabetes ist eine ernste Erkrankung, die nicht im Rahmen einer Selbstmedikation behandelt werden sollte. Nahrungsergaenzungsmittel aus Zimtrinde sind nicht empfehlenswert, da eine positive Wirkung nicht gesichert ist und eine gesundheitliches Risiko durch das enthaltene Cumarin nicht ausgeschlossen werden kann. (#144)

Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker bevor Sie Zimtrinde anwenden! (#144)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie