Cucurbita pepo Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Cucurbitaceae - Kuerbisgewaechse

Andere Namen:

Kuerbis, Gartenkuerbis, Kerwes, Pepone, Plutzer. (#104/202) Kuerbis, Babenkern, Feldkuerbis, Gartenkuerbis, Jonaskern, Kuerbsch, Kuerwessan, Oelkuerbis, Peponensamen, Plumperskern, Plutzersamen, Riesen-Kuerbis. (#144)

Inhaltsstoffe:

Karotinoide, Pflanzenschleim, Pektine (Fruchtfleisch); Phytosterin, fette Oele, Melen, Phytolecithin (Samen). (#104/203)

Zierkuerbisse sind aufgrund der im Fruchtfleisch in hoher Konzentration enthaltenen Bitterstoffe (Cucurbitacine) nicht zum Verzehr geeignet. (#144)

Kuerbissamen sind reich an fetten Oelen (Oelsaeure, Linolsaeure und Linolensaeure), Phytosterolen (beta-Sitosterol), Vitamin E, den Spurenelementen Selen, Mangan, Zink und Kupfer und Aminosaeuren. Art und Menge der Inhaltsstoffe sind sortenabhaengig. (#144)

Vorkommen:

Der Kuerbis ist in Amerika beheimatet. Mittlerweile wird der Kuerbis auf der ganzen Welt kultiviert. Hauptimportlaender sind Ungarn, Oesterreich und Mexiko. (#144)

Der Kuerbis stammt urspruenglich aus Lateinamerika und ist jetzt in Europa weit verbreitet. (#104/203)

Allgemeines:

Die urspruenglich aus Nordamerika stammende Pflanze wird heute ueberall als Gemuese und Zierpflanze angebaut. Das Fruchtfleisch wird in der Kueche zu Suppen oder Kuchen verwendet oder suess-sauer eingelegt. Das Fruchtfleisch der essbaren Kuerbisse ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen und eignet sich fuer Suppen, Kuchen, Brot und Chutneys. Kuerbissamen dienen auch zur Gewinnung von Speiseoelen. Verwendet werden meist die weichschaligen Kerne der Oelkuerbisse, woraus sich mittels Kaltpressung ein an ungesaettigten Fettsaeuren reiches, durch den Chlorophyllgehalt gruen gefaerbtes Oel erhalten laesst. Kuerbiskernoele eigenen sich auch zur Herstellung von pflegenden Kosmetikprodukten. Kuerbissamen sind alleine oder in Kombination mit anderen Pflanzenextrakten in vielen Fertigarzneimitteln zur Behandlung Reizblase oder in Prostatamitteln enthalten. (#144)

Der Kuerbis wird von vielen als anspruchloses Gemuese angesehen, um Gemuesesuppen, Nudel- und Reisgerichte geschmackvoll zu verfeinern und ihnen Farbe und Gehalt zu verleihen. Das Fruchtfleisch wird ausserdem zu Marmelade, Konfitueren und Senf verarbeitet. Fruchtfleisch und Saft wirken abfuehrend und harntreibend. Auesserlich koennen sie als Masken und Lotionen eingesetzt werden, die fuer die Schonheit der Haut aufgrund ihrer erweichenden und vitaminreichen Wirkung foerderlich sind. (#104/203)

die Kuerbiskerne, geroestet und gesalzen, sind ausgezeichnete Appetithaeppchen. Die frischen Kerne wiederum werden zu einem Speiseoel verarbeitet. Zu Heilzwecken wurde der Kuerbis urspruenglich als wurmtreibendes Mittel eingesetzt, das vor allem bei Bandwuermern erfolgreich angewendet wurde. Diese Eigenschaft verdankt der Kuerbis einer Aminosaeure, dem Cucurbitin, das die Wuermer laehmt und von den Darmwaenden losloest. Die Kuerbissamen sind als bandwurmtreibendes Mittel gut vertraeglich und mit keinerlei Nebenwirkungen verbunden, auch wenn ihre Wirkung nicht so ausgepraegt ist wie die das Gemeinen Wurmfarnes. (#104/203)

Aussehen:

Der Kuerbis ist eine einjaehrige, einhaeusige (monoecische) Pflanze mit niederliegenden oder rankenden, 3 bis 8 m langem Staengel. Die grossen, fuenflappigen Laubblaetter besitzen einen herzfoermigen Grund und sind gestielt. Die glockenfoermigem Blueten sind hell- bis goldgelb gefaerbt. Die grossen Fruechte enthalten zahlreiche, abgeflachte Samen und stellen botanisch gesehen eine Beere dar. (#144)

Droge:

Die Samen. (#104/203)

Medizinisch verwendet werden die Samen vor allem von weichschaligen Oelkuerbiskultivaren, z.B. C. pepo L. convar. Pepo NAUD., var. styriaca = Steirischer Oelkuerbis). (#144)

Sammelzeit:

Europa: Die Samen koennen von August bis Oktober aus dem Fruchtfleisch der reifen Fruechte herausgeloest werden. (#104/203)

Aufbewahrung:

Die geschaelten Samen in der Sonne trocknen und in Glas- oder Porzellangefaessen aufbewahren. (#104/203)

Wirkungen:

(#104/203)

Durch den Gehalt an beta-Sitosterol werden Beschwerden einer benignen Prostatahyperplasie, d.h. einer altersbedingten, gutartigen Vergroesserung der Vorsteherdruese im Stadium I und II, gelindert. Dieser Effekt wird durch eine wassertreibende und entzuendungshemmende Wirkung ergaenzt. Von einer BPH sind rund die Haelfte aller Maenner ueber 60 Jahren sind davon betroffen. Die Einnahme von Kuerbissamen lindert die Beschwerden beim Wasserlassen. Die Groesse der Prostata bleibt jedoch unbeeinflusst. Eine Kombination mit Brennesselwurzel und/oder Sabalfruechten kann sinnvoll sein.
Obwohl wissenschaftlich nicht zweifelsfrei belegt, kann die Wirksamkeit von Kuerbissamen bei Reizblase und prostatabedingten Stoerungen beim Wasserlassen als gesichert gelten. (#144)

Dosis:

Kuerbissamen:
1 bis 2 gehaeufte Essloeffel geschaelter und gemahlener oder zerkauter Samen werden mit etwas Fluessigkeit eingenommen. (#144)

Erfahrungsgemaess ist eine Anwendung ueber Wochen oder Monate notwendig. (#144)

Innerliche Anwendung
das Fruchtfleisch
Abfuehrend
Saft - Eine Tasse auf nuechternen Magen. (#104/203)

Innere Anwendung
die Samen
Bandwurmtreibend
Brei - (der geschaelten Kerne) - Je nach Koerpergewicht und Alter 20 bis 60g mit etwas Zucker und Honig vermischen. Die gesamte Menge auf einmal nuechternen Magen einnehmen. Nach vier oder fuenf Stunden ein oeliges oder salziges Abfuehrmittel nehmen. (#104/203)

Warnhinweise:

Durch die Einnahme von Kuerbissamen wird das Wachstum der Prostata nicht beeinflusst. Daher sollte regelmaessig ein Arzt zur Kontrolle aufgesucht werden. (#144)

Sehr selten ist eine Kreuzallergie zu Zucchini (C. pepo giromotiina) bekannt geworden. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie