Equisetum arvense Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Equisetaceae - Schachtelhalmgewaechse

Andere Namen:

Ackerschachtelhalm, Katzenschwanz, Zinnkraut, Scheuerkraut, Schafheu, Fegekraut, Pfannebutzer, Pferdeschwanz. (#104/234) Ackerschachtelhalm, Bandwisch, Katzenschwanz, Katzenwedel, Pferdeschwanz, Schachtelhalm, Schafheu, Schafstroh, Scheuergrass, Zinngras, Zinnkraut. (#144)

Droge:

Die sterilen Stengel. (#104/234)

Inhaltsstoffe:

Kieselsaeure, Kalisalze, Saponine, Flavone. (#104/235)

Mineralische Bestandteile, vor allem Kieselsaeure und Kaliumsalze; Flavonoide. (#144)

Vorkommen:

Der Ackerschachtelhalm liebt feuchte und kuehle Plaetze. Er ist ueberall in Europa zu finden, vor allem an Flussufern, im Kiesbrett von Baechen und auf kieselreichen Boeden. (#104/234)

Der Ackerschachtelhalm ist ueber ganz Europa, Asien, Nordamerika bis in die arktischen Gebiete hinein verbreitet. Die Droge wird hauptsaechlich aus China importiert. (#144)

Allgemeines:

Wegen seines hohen Gehaltes an Kieselsaeure wurde der Ackerschachtelhalm frueher zum Putzen von Zinn verwendet, daher ist die Pflanze auch als Zinnkraut bekannt. An feuchten Standorten kann der Ackerschachtelhalm leicht mit dem Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre) verwechselt werden, der aufgrund seines Alkaloidgehaltes als giftig gilt. Zubereitungen aus dem Ackerschachtelhalm werden haeufig auch in der Kosmetik verwendet. Ackerschachtelhalmkraut ist als Tee oder Bestandteil von Teemischungen erhaeltlich, ferner in einigen Fertigarzneimitteln aus der Gruppe der Diuretika. (#144)

Eine der grundlegensten Eigenschaften dieser Pflanze liegt in ihrem hohen Gehalt an Kieselsaeure, die verantwortlich dafuer ist, dass der Acherschachtelhalm zu den mineralstoffreichsten Pflanzen gehoert. Die Kieselsaeure erhoeht die Elastizitaet des Gewebes und hilft beim Knochenaufbau. Dies hat dazu gefuehrt, dass in einigen Faellen Praeparate auf Acherschachtelhalmbasis zur Beschleunigung der Heilung nach Knochenbruechen empfohlen werden. (#104/235)

Aeusserlich kommt es vor allem bie Haemorrhoiden, Nasenbluten, Krampfadern, Juckreiz und Entzuendungen der Mund- und Halsschleimhaeute zur Anwendung. (#104/235)

Innerlich wirkt es hauptsaechlich harntreibend und entfaltet seine Wirkung am besten in Form von alkoholischen Praeparaten (Tinkturen). Ausserdem wrden ihm allgemeine reinigende und adstringierende Eigenschaften im Magen-Darm-Bereich zugeschrieben. (#104/235)

Aussehen:

Der zu den farnartigen Gewaechsen gehoerende Ackerschachtelhalm ist entwicklungsgeschichtlich eine sehr alte Pflanze. Die Vermehrung erfolgt durch Sporen. Dazu treibt die einjaehrige Pflanze im Fruehjahr fruchtbare, hellbraune bis roetliche Sprosse, im Sommer unfruchtbare, gruene Sprosse mit quirlig angeordneten Seitenaesten. (#144)

Droge:

Medizinisch verwendet werden die gruenen Sprossen. (#144)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Sammelzeit:

Die Stengel werden im Mai bis Juli, wenn sie gut entwickelt sind, etwa 5-10cm ueber dem Boden abgeschnitten. (#104/235)

Aufbewahrung:

Das Trocknen erfolgt in der Sonne. Die Stengel werden auf ein Blatt Papier gelegt, da die trockene Pflnaze leicht in viele kleine Teile zerbricht, und dann in ein Papiersaeckchen gegeben. (#104/235)

Wirkungen:

(#104/235)

(#144)

Ackerschachtelhalmkraut enthaelt mineralische Bestandteile, wobei Kieselsaeure und Kaliumsalze den mengenmaessig groessten Anteil ausmachen, und Flavonoide, die diuretisch wirken sollen. (#144)

Innerlich genommen werden Zubereitungen aus dem Kraut zur Durchspueltherapie bei entzuendlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, bei Nierengriess und zur Behandlung von Oedemen infolge von Verletzungen verwendet.(#144)

Aeusserlich in Form von Baedern oder Umschlaegen zur Foerderung der Wundheilung. (#144)

Die Kieselsaeure soll eine Staerkung des Bindegewebes sowie der Haare und Naegel bewirken. Zubereitungen aus dem Ackerschachtelhalm werden daher haeufig auch in der Kosmetik verwendet. (#144)

Bis auf die schwach diuretische Wirkung ist die Wirksamkeit bei den genannten Anwendungsgebieten nicht belegt. (#144)

Dosis:

Tee:
2 bis 3 Teeloeffel (entsprechend 2 bis 4 g getrocknetes Schachtelhalmkraut) werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser uebergossen und etwa 5 Minuten gekocht. Der Sud wird nach 15 Minuten abgeseiht. Mehrmals taeglich eine Tasse frisch bereiteten Tee zwischen den Mahlzeiten trinken. Mittlere Tagesdosis: 6 g. (#144)

Umschlaege:
Fuer Umschlaege werden 10g Schachtelhalmkraut auf 1 l Wasser verwendet und wie bei der Teebereitung beschrieben zubereitet. (#144)

Baeder:
Schachtelhalmkraut mit heissem Wasser ueber eine Stunde ansetzen, abgeseiht dem Bad zugeben. Die Konzentration soll ca. 2 g pro Liter Wasser betragen. (#144)

Innere Anwendung:
der oberirdische Teil der Pflanze
Harntreibend.
Tinktur - 20g auf 100ml 20%igen Alkohol (acht Tage lang ansetzen). Zwei bis drei Teeloeffel am Tag. (#104/235)

Aeussere Anwendung:
der oberirdische Teil der Pflanze
Zur Reinigung von Verletzungen, bei Nasenbluten, Hautentzuendungen, Halsbrennen und Haemorrhoiden.
Infus - 6g auf 100ml Wasser. Waschungen, Mundspuelungen, Gurgeln, in Infus getraenkte Wattebaeuschchen oder Kompressen auf die betroffenen Stellen auflegen. (#104/235)

Kosmetische Anwendung:
Infus aus einer Handvoll Sammelgut ins heisse Badewasser hilft bei erschlaffter und faltiger Haut. (#104/235)

Warnhinweise:

Nicht anwenden bei Oedemen, die auf unzureichende Herz- oder Nierentaetigkeit zurueckzufuehren ist! (#144)

Nicht bei Kindern und Saeuglingen ohne aerztlichen Rat anwenden! (#144)

Innerliche Anwendung:
Bei einer Durchspuelungstherapie ist auf ausreichende Zufuhr von Fluessigkeit zu achten (keine alkoholischen oder coffeinhaltigen Getraenke!) Ackerschachtelhalmkraut enthaelt Thiaminase, die den Abbau von Vitamin B1 = Thiamin bewirkt. Bei langdauernder Anwendung hoeherer Dosen ist die Entwicklung eines Vitamin B1-Mangels denkbar. (#144)

Aeusserliche Anwendung:
Keine Anwendung von Vollbaedern bei groesseren Hautverletzungen oder akuten unklaren Hauterkrankungen, bei schweren fieberhaften oder infektioesen Erkrankungen, ferner bei Bluthochdruck und Herzinsuffizienz! (#144)


Bildverzeichnis:

Abbildung 1: Zeichner: unbekannt; Quelle: Internet.

Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie