Eupatorium cannabinum

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Asteraceae (Compositae) - Korbbluetler

Andere Namen:

Wasserdost, Wasserhanf, Kunigundenkraut. (#104/244)

Inhaltsstoffe:

Terpen (Taraxasterol), Flavonoide. (#104/245)

Vorkommen:

Ist in fast ganz Europa verbreitet. Bevorzugt feuchte Gebiete, Waelder, Flusslaeufe, Waldlichtungen und Suempfe und ist bis etwa 1700m Hoehe anzutreffen. (#104/244)

Allgemeines:

Der Wasserdost war schon in Urzeiten wegen seiner Wirkung auf die Leber und den Verdauungstrakt sowie seine auswurffoerdernde Eigenschaft bekannt. (#104/245)

Die Wurzel verfuegt ueber schmerzstillende Wirkung, die Blaetter und bluehenden Sprossspitzen ebenfalls, aber nicht so ausgespraegt wie die Wurzeln. Letztere wirken vor allem harn- und schweisstreibend, reinigend und gallentreibend. Aufgrund dieser Eigenschaften wurde die Pflanze im 19. Jhdt. von den Wissenschaftlern wiederentdeckt, die nachwiesen, dass der Wasserdost bei zu hohem Wasseranteil im Gewebe aufgrund von Wassersucht oder Gehirnwassersucht dazu beitraegt, dieses Wasser auszuscheiden. Verduennte Praeparate foerdern ausserdem den Verdauungsprozess. (#104/245)

Aeusserlich wird der Wasserdost bei Ekzemen, Schuppenflechten und Furunkeln verwendet. (#104/245)

Droge:

Die Wurzeln, die Blaetter und bluehenden Sprossspitzen. (#104/244)

Sammelzeit:

Europa: Die Wurzeln werden im Herbst oder Fruehling waehrend der Ruhephase der Pflanze ausgegraben, gewaschen und in 5 bis 10cm lange Stuecke geschnitten. Die Blaetter sammelt man im Juni/Juli, die bluehenden Sprossspitzen im Juli/August, wobei der Bluetenstand zusammen mit einem Teil des Stengels und der Blaetter abgeschnitten wird. (#104/245)

Aufbewahrung:

Die Blaetter und bluehenden Sprossspitzen werden in lockeren Schichten im Schatten getrocknet, die Wurzeln in der Sonne. Das Schimmelgut wird dann in Papier- oder Stoffsaeckchen aufbewahrt. (#104/245)

Wirkungen:

(#104/245)

Dosis:

Innere Anwendung:
die Wurzeln
Schmerzstillend.
Dekokt - 5g auf 100ml Wasser. Eine Tasse am Morgen auf nuechternen Magen. (#104/245)

Innere Anwendung:
die Blaetter oder bluehenden Sprossspitzen
Verdauungsfoerdernd.
Infus - 1g auf 100ml Wasser. Eine kleine Tasse vor den Mahlzeiten.
Harntreibend und stimulierend auf die Leber.
Infus - 3g auf 100ml Wasser. Zwei bis drei kleine Tassen am Tag (hoehere Dosierungen wirken schmerzstillend) (#104/245)

Aeussere Anwendung:
die Blaetter (oder bluehenden Sprossspitzen)
Bei Furunkeln, Ekzemen, Schuppenflechte.
Infus - 6g auf 100ml Wasser. Waschungen, Teilbaeder, getraenkte Kompressen auf die betroffenen Partien auflegen. (#104/245)

Warnhinweise:

Nach neuesten Erkenntnissen enthaelt die Pflanze Stoffe, die bedenkliche Nebenwirkungen haben. Es wird daher empfohlen, auf die Verwendung dieser Heilpflanze ueberhaupt zu verzichten oder nur in kleinen Dosen, wenn moeglich nr aeusserlich anzuwenden. (#104/245)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie