Fumaria officinalis Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Erdrauchgewaechse - Fumariaceae (#144)
Papaveraceae - Mohngewaechse (#104)

Andere Namen:

Gemeiner Erdrauch, Ackerkraut, Erdgalle, Traubenkropf, Kraetzekraut, Feldraute, Grindkraut. (#104/264) Ackerraute, Erdgalle, Erdrauch, Erdraute, Grindkraut, Kratzheil, Taubenkerbel, Taubenkropp, Traubenkerbel. (#144) Fumitory (engl.), Hedge Fumitory (engl.). (#146)

Inhaltsstoffe:

Alkaloide (Berberin, Protopin), Fumarsaeure. (#104/265)

Das Erdrauchkraut enthaelt Isochinolinalkaloide, darunter das Protopin als wirkstoffbestimmenden Anteil. Weiterhin Pflanzensaeuren, z.B. die Fumarsaeure und Flavonolglykoside. (#144)

Vorkommen:

Der Erdrauch ist in Europa und Asien beheimatet. Eingefuehrt wird die Droge aus Osteuropa. Die Pflanze ist in Europa und Asien verbreitet und waechst auf Oedland oder an Wegraendern. (#144)

Die Pflanze ist in ganz Europa auf Oedland, steinigen Grund, Ruinen und Wegraendern heimisch. (#104/264)

Allgemeines:

Der Name Erdrauch soll darauf zurueckzufuehren sein, dass die wie angeraeuchert erscheinenden graugruenen Blaetter aus der Ferne wie Rauch erscheinen. Erdrauchkraut ist Bestandteil einiger Fertigarzneimittel aus der Gruppe der Gallenwegstherapeutika. (#144)

Der Gemeine Erdrauch wirkt vor allem reinigend auf den Organismus. In der Vergangenheit wurde er bei den verschiedensten Krankheiten sehr intensiv eingesetzt, war aber doch hauptsaechlich wegen seiner abfuehrenden, die Gallesekretion anregende und das Sehvermoegen schuetzende Wirkung bekannt. Teilweise wurden ihm sich widersprechende Eigenschaften nachgesagt. Diese Tatsache beruht ausschliesslich auf seinen Gehalt an Alkaloiden, die je nach Dosierung und Dauer der Anwendung zu unterschiedlichen Ergebnissen fuehren. (#104/265)

Vor allem das Blutkreislauf- und Atemsystem ist von diesen gegensaetzlichen Auswirkungen betroffen. Bei niedriger Dosierung wirken die Praeparate anregend, waehrend hoehere Mengen eine gegenteilige Wirkung ausueben. Dieses Phaenomen laesst sich vor allem beim Blutdruck beobachten. (#104/265)

Aufgrund dieser besonderen Eigenheiten sollten Praeparate dieser Pflanze nur unter aerztlicher Kontrolle eingenommen werden. (#104/265)

Aussehen:

Der Name Erdrauch soll darauf zurueckzufuehren sein, dass die wie angeraeuchert erscheinenden graugruenen Blaetter aus der Ferne wie Rauch erscheinen. Die 10 bis 50 cm hoch wachsende Pflanze ist in Europa und Asien verbreitet und waechst auf Oedland oder an Wegraendern. Die in dichten Trauben sitzenden Blueten sind purpurrot bis rosa, an der Spitze und innen dunkelrot bis schwarz gefaerbt. Die kleinen Fruechte erscheinen schon waehrend der Bluetezeit im Sommer. (#144)

Droge:

Der krautige Teil der Pflanze. (#104/264)

Medizinisch verwendet werden die waehrend der Bluetezeit gesammelten oberirdischen Pflanzenteile. (#144)

Sammelzeit:

Die Pflanze wird zu Beginn der Bluete im Maerz/April knapp ueber den Boden abgeschnitten, wobei der verholzte Teil zurueckbleibt. Abgestorbene Teile und trockene Blaetter muessen entfernt werden. (#104/265)

Aufbewahrung:

Das Sammelgut vorsichtig in duennen Schichten im Schatten trocknen und dabei haeufig umdrehen. Zur Aufbewahrung eignen sich Gefaesse aus Glas oder Ton. (#104/265)

Wirkungen:

(#104/265)

Den Alkaloiden wird eine leicht spasmolytische Wirkung auf die Gallenwege und am oberen Verdauungstrakt zugeschrieben und Zubereitungen aus dem Erdrauchkraut werden daher bei krampfartigen Beschwerden der Gallenwege, -blase, des Verdauungstraktes und bei Verstopfung verwendet. (#144)

Fuer die in der Volksmedizin genannte Wirksamkeit bei Hauterkrankungen gibt es keine Belege, so dass diese Verwendung nicht empfohlen werden kann. (#144)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Dosis:

Tee:
1 bis 2 Teeloeffel (2 bis 4 g) Erdrauchkraut werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser uebergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. Den noch warmen Tee eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten trinken. (#144)

Mittlere Tagesdosis: 6g; (#144)

Innere Anwendung:
der krautige Teil der Pflanze
Reinigend und tonisch-anregend.
Infus - 2g auf 100ml Wasser. Zwei bis drei kleine Tassen am Tag. (#104/265)

Warnhinweise:

Nicht waehrend Schwangerschaft und Stillzeit anwenden, da hierzu ungenuegend Informationen ueber die Sicherheit vorliegen! (#144)

Nicht in hoeheren Dosen oder ueber laengere Zeit anwenden! (#144)

Die Aufnahme groesserer Mengen an Alkaloiden kann zu Vergiftungserscheinungen fuehren. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada".


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie