Galium odoratum (Linnaeus) Scop.

Pflanzl. Fam.:

Rubiaceae - Roetegewaechse

Andere Namen:

Echter Waldmeister, Duftlabkraut, Leberkraut. (#144)

Vorkommen:

Vorkommen in Nord- und Mitteleuropa sowie in Sibirien und Nordafrika. (#144)

Inhaltsstoffe:

Glycosid: Melilotosid; (#144)

Allgemeines:

Keine Zubereitungen im Handel. (#144)

Aussehen:

Der in schattigen, feuchten Waeldern bis zu 35 cm hoch wachsende Waldmeister laesst sich leicht an den quirlig angeordneten Blaettern erkennen. Die Pflanze blueht Ende April bis Mai und wird dann zur Herstellung von Maibowle verwendet. Der typische Waldmeistergeruch entsteht erst beim Welkvorgang. (#144)

Wirkungen:

Volksmedizinisch zur Behandlung von nervoesen Unruhezustaenden, Erkrankungen von Lunge, Magen, Darm, Leber, Galle und Niere, ferner bei Venenerkrankungen. Die Wirksamkeit des Waldmeisters ist wissenschaftlich nicht belegt, daher kann die Anwendung nicht empfohlen werden. (#144)

Beim Trocknungsvorgang entsteht aus dem Glycosid Melilotosid das fuer den Waldmeistergeruch verantwortliche Cumarin. Cumarin steht im Verdacht bei Langzeitanwendung oder hoeherer Dosierung Leberschaeden auszuloesen, daher darf Cumarin seit den 80iger Jahren nicht in der Lebensmittelindustrie verwendet werden. (#144)

Cumarin ist moeglicherweise zur Behandlung von Lymphoedemen geeignet. (#144)

Vom Cumarin leiten sich stark wirksame Substanzen ab, die zur Hemmung der Blutgerinnung eingesetzt werden (4-Hydroxycuamrinderivate). Cumarin selbst hat aber nur einen unwesentlichen Einfluss auf die Blutgerinnung. (#144)

Dosis:

Keine Empfehlung moeglich. (#144)

Zur Zubereitung der Waldmeisterbowle oder Maiwein sollte max. 3 g der frischen Pflanze pro Liter verwendet werden. (#144)

Warnhinweise:

Bei gelegentlicher Anwendung in normaler Dosierung sind keine Risiken bekannt. (#144)

Die Einnahme hoher Mengen kann akut zu Kopfschmerzen fuehren. (#144)

Das in der Pflanze durch den Welkvorgang entstehende und fuer den typischen Waldmeistergeruch verantwortliche Cumarin steht im Verdacht, bei laengerer Anwendung Leberschaeden verursachen zu koennen. Dies fuehrte 1981 zum Verbot, Cumarin als Aromastoff Lebensmitteln zuzusetzen. (#144)

Bei Langzeitanwendung ist eine regelmaessige Kontrolle der Leberwerte erforderlich. (#144)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie