Fabaceae - Schmetterlingsbluetler
Sojabohne, Soja, Sojapflanze. (#144)
Soja ist in Ostasien heimisch und wurde niemals wild gefunden. Mittlerweile wird die Sojabohne im Amur-Ussuri-Gebiet, in Japan, Korea Nordchina und in Taiwan kultiviert (Hager). (#144)
Die eiweissreichen Samen werden vor allem im asiatischen Raum als Nahrungsmittel genutzt. Sojamilch wird aus gemahlenen gelben Sojabohnen mit Wasserdampf gewonnen. Tofu ist ein aus Sojamilch hergestellter Quark. Sojaprotein wird als Fleischersatz in vegetarischen Gerichten verwendet, da es alle essentiellen Aminosaeuren enthaelt. Produkte aus Soja wie z.B. das Sojalecithin sind in einer Vielzahl von Lebensmitteln, Phospholipide in einigen Staerkungsmittel und Arzneimitteln zur Senkung des Cholesterinspiegels enthalten. Sojaoel ist haeufig Bestandteil von medizinischen Oelbaedern. (#144)
Das Rohsojalecithin besteht aus Phospholipiden (Phosphatide) mit dem Hauptbestandteil Phosphatidylcholin (Lecithin), Sojaoel, Kohlenhydrate, Phytosterole und Tocopherole und wird entsprechend dem Verwendungszweck weiterverarbeitet. Phosphatide werden z.T. in Praeparaten auch mit der Abkuerzung EPL (= essentielle Phospho-Lipide) bezeichnet. (#144)
Soja ist eine einjaehrige Pflanze deren Wuchs der Buschbohne gleicht. Die dreizaehligen, grossen, ganzrandigen Blaetter sowie der Staengel sind dicht behaart. Aus den unauffaelligen, violett bis weisslichen Schmetterlingsblueten reifen zu kleinen Huelsen mit 1 bis 4 gelben, weissen oder schwarzbraunen Samen. (#144)
Verwendet werden die Samen und das daraus gewonnene Oel und Sojalecithin. In USA wird auch genmanipulierte Soja angepflanzt (Monsanto-Soja). (#144)
Sojaprotein wirkt cholesterinsenkend und somit vorbeugend auf Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. Fermentierte Sojasaucen dienen als Wuerzmittel. Aus den Samen werden ferner durch Raffination Sojaoel, ein linolsaeurereiches fettes Oel und Sojalecithin hergestellt. Das Oel wird als Speiseoel, zur Herstellung von Oelbaedern aber auch fuer Fettloesungen zur parenteralen Ernaehrung verwendet. (#144)
Lecithin ist ein hervorragender Emulgator und wird als Hilfsstoff in Arzneipraeparaten, Kosmetikindustrie, Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie (Herstellung von Instantpraeparaten, Schokolade, Backwaren, Margarine) eingesetzt. Lecithin soll cholesterinsenkend wirken und wird volkstuemlich in Staerkungsmitteln als "Nervennahrung" verwendet.
Weiterhin enthalten Sojabohnen sowie nicht fermentierte Produkte Isoflavonoide, denen eine estrogenmodulierende Wirkung (Phytoestrogene) zugesprochen werden. Eine sojareiche Diaet soll z.B. bei Beschwerden in den Wechseljahren, bei Brustschmerzen vor Einsetzen der Monatsblutung (Mastodynie) helfen und vorbeugend gegen Osteoporose, Brustkrebs und Prostatakrebs wirken. Diese Vermutungen begruenden sich hauptsaechlich auf die Beobachtung, dass Asiatinnen mit ihrer sojareichen Diaet seltener Beschwerden waehrend der Wechseljahre bekommen und seltener an Brustkrebs erkranken als europaeische Frauen. Ein kausaler Zusammenhang ist jedoch nicht erwiesen, so dass diese Befunde mit Vorsicht interpretiert werden muessen. Gerade bei Brustkrebs besteht moeglicherweise die Gefahr, dass das Wachstum des Tumors durch die Hormonwirkung isoflavonoidreicher Nahrungsergaenzungsmittel angeregt werden koennte.
Aus Sojamilch hergestellte Saeuglingsnahrung wird teilweise bei bestimmten Nahrungsmittelunvertraeglichkeiten eingesetzt. Bei bekannter Kuhmilchallergie ist Sojamilch jedoch kein geeigneter Ersatz, da haeufig eine Kreuzallergie zu Sojaprotein beobachtet wird. Saeuglinge duerfen nicht mit Produkten, die fuer Erwachsene bestimmt sind ernaehrt werden, da es dann zu Mangelerscheinungen kommen kann! (#144)
Zur Senkung des Cholesterinspiegels werden in Verbindung mit einer fettarmen Diaet 25g Sojaprotein taeglich empfohlen (mehr Infos: FDA) (#144)
Sojahaltige Nahrungsmittel werden generell fuer unbedenklich gehalten sofern sie in Mengen, die fuer die Ernaehrung ueblich sind, zu sich genommen werden. (#144)
Bei Jodmangel kann eine sojareiche Ernaehrung eine Schiddruesenunterfunktion beguenstigen. Daher sollte vor allem in Jodmangelgebieten darauf geachtet werden, dass ausreichend Jod zugefuehrt wird. (#144)
Kinder mit einer Kuhmilchallergie sind haeufig auch gegen Sojaprotein allergisch. Nicht ohne aerztlichen Rat anwenden! (#144)
Nahrungsergaenzungsmittel, die Soja bzw. Isoflavonoide enthalten, sollten nicht ohne aerztlichen Rat von Patientinnen mit hormonabhaengigen Tumoren, wie z.B. Brustkrebs, eingenommen werden. (#144)