Bildquelle. Die Pflanze.
Araliaceae - Efeugewaechse
Efeu (#104/286, #110/292, #144), Wintergruen, Immergruen. (#104/286) Baumtod, Eppich, Eppig, Immergruen, Mauerefeu, Mauerewig, Mauerranke, Rankenefeu, Todenranke, Wintergruen. (#144)
Saponine: Hederin, Hederagenin, Hederacosid; Flavonoide, Glykoside, Kaffeesaeure, Chlorogensaeure. (#104/287) Emetin, ein amoebenvernichtendes Alkaloid; Saponine. (#110/292)
Triterpensaponine, darunter das Hederacosid C; Flavonoide und Kaffeesaeurederivate; (#144)
In West-, Mittel- und Suedeuropa zu finden, wobei der Efeu bis in eine Hoehe von 1800m waechst. Bevorzugt Mauern, Felsen und in winterwarmen Gegenden auch Baeume. (#104/286)
Der Efeu ist in Mittel-, Sued- und Westeuropa beheimatet. Importiert wird die Droge aus osteuropaeischen Laendern. (#144)
Extrakte aus Efeublaettern sind in zahlreichen Saeften, Tropfen oder Zaepfchen zur Behandlung von Infektionen der Atemwege und Husten vor allem im Kindesalter im Handel. (#144)
Kletterpflanze mit immergruenen Blaettern. Die Stengel sind mit Haftwurzeln versehen und klettern an Mauern und Baeumen empor. Die fertilen Zweige, d.h. jene, die die Blueten tragen, verfuegen ueber keine Wurzeln.
Die Blaetter sind immergruen, langstielig und lederartig. Die Blattoberflaeche ist intensiv gruen, die Unterseite hellgruen. Es gibt 2 Arten von Blaettern: die der kletternden Zweige sind drei bis fuenfeckig gelappt, wobei der mittlere Lappen am groessten ist; jene der fertilen Zweige sind ganz und oval bis lanzettlich geformt und zugespitzt. Die Blueten sind isolierte Dolden oder meist entstaendige Rispen.
Die Bluete besteht aus einem kleinen Kelch mit fuenf Kelchblaettern und einer Krone aus 5 gelbgruenen Kronblaettern.
Die Fruechte sind fleischige, schwarze runde Steinfruechte, die 2 oder 3 Kerne enthalten. (#104/286)
Der Efeu ist ein immergruenes, kriechendes oder kletterndes Holzgewaechs und kommt in vielen verschiedenen Gartenformen vor. Die dunkelgruenen Laubblaetter nichtbluehender Zweige sind meist 3- bis 5-eckig gelappt und meist weiss geadert. Die Blaetter bluehender Zweige zeigen dagegen eine ganzrandige, laengliche Form. Die gelblichgruenen Blueten stehen in kugeligen Halbdolden und bilden als Frucht kugelige Beeren, die unreif von roetlichvioletter, reif von schwarzer Farbe sind. (#144)
Die Blaetter. (#104/287, #110/292)
Medizinisch verwendet werden die getrockneten Blaetter nichtbluehender Zweige. (#144)
Die Blaetter werden in lockeren Schichten im Schatten getrocknet und in Papier- oder Stoffsaeckchen aufbewahrt. (#104/287)
Die Blaetter koennen das ganze Jahr ueber gesammelt werden, die beste Zeit dafuer aber sind die Monate Juni bis August. Das Blatt wird ohne Stiel abgeschnitten. Dabei ist darauf zu achten, dass keine Fruechte mitgesammelt werden, da sie giftig sind. (#104/287)
Alle Pflanzenteile sind giftig! (#144)
(#144)
Efeublaetter enthalten als wirksames Prinzip Triterpensaponine, darunter das Hederacosid C, fuer das im Labor und/oder Tierversuch wachstumshemmende Wirkung auf Bakterien, Viren, Pilze, Wuermer und Schnecken nachgewiesen werden konnte. Saponine wirken schleimloesend und erleichtern das Abhusten von Schleim bei Atemwegserkrankungen. Fuer eine im Handel erhaeltliche Zubereitung mit dem Trockenextrakt konnte zudem auch eine krampfloesende Wirkung auf die Bronchien, die u.a. auf Hederacosid C und dessen Spaltprodukt alpha-Hederin zurueckgefuehrt wird. Ferner enthalten Efeublaetter Flavonoide und Kaffeesaeurederivate. Zubereitungen mit Efeublaetterextrakten werden daher bei entzuendlichen Bronchialerkrankungen, Husten und Infektionen der oberen und/oder unteren Atemwege vor allem bei Kindern angewandt. (#144)
Aufgrund einer antioedematoesen Wirkung (Verminderung von Wassereinlagerung in Gewebe) werden Extrakte aus dem Efeu in kosmetischen Praeparaten zur Behandlung von Cellulite (Orangenhaut) eingesetzt. (#144)
Der Efeu ist eine aeusserst wirksame Heilpflanze bei Reizhusten, Bronchialkatarrh und verschleimten Bronchien. Diese Eigenschaft verdankt er den Saponinen, die aber bis zu einem gewissen Grad giftig sind.
Aeusserlich angewendet sind keinerlei Nebenwirkungen zu befuerchten. Ein Dekokt oder Infus aus Efeublaettern wirkt anaesthetisch (betaeubend) und antineuralgisch bei Nervenentzuendungen, rheumatischen Schmerzen, Ischiasschmerzen und Arthritis.
Es wurden auch schon Erfolge bei Cellulitis festgesgtellt, da durch die anaesthetische wirkung kraeftige Massagen moeglich sind und die adstringierenden und gefaessverengenden Eigenschaften mithelfen, das im Gewebe gespeicherte Wasser zu entziehen.
Es ist auch zu bedenken, dass die Fruechte GIFTIG sind! (#104/287)
Eine kurze Zusammenfassung der unterschiedlichen Wirkungen, die einem Efeupraeparat innewohnen:
Ein bitteres, aromatisches, antibakterielles Kraut von ekelerregendem Geschmack. Innerlich bei Gicht, rheumatischen Schmerzen, Keuchhusten, Bronchitis. Ueberdosis zerstoert die roten Blutkoerperchen und verursacht Reizbarkeit, Durchfall, Erbrechen. Aeusserlich bei Hautausschlaegen, geschwollenem Gewebe, schmerzhaften Gelenken, Neuralgie, Zahnschmerzen, Verbrennungen, Warzen, Eiterflechte, Kraetze. Nur durch qualifizierte Heilpraktiker zu verwenden. (#110/292)
Der Saft der frischen Efeublaetter koennen schwere Hautausschlaege (allergische Kontaktdermatitis) hervorrufen, daher sollten beim Beschneiden der Pflanze Handschuhe getragen werden. (#144)
Tee:
Nicht gebraeuchlich! (#144)
Fertigarzneimittel:
Gemaess Gebrauchsinformation, die Dosierung ist dem Alter des Kindes anzupassen. (#144)
Innerlich
Infus oder Dekokt, 6g auf 100ml Wasser; Packungen, getraenkte Kompressen auf die schmerzenden Stellen eine Stunde lang auflegen. (#104/287)
Aeusserlich - kosmetisch:
Efeublaetterinfus ins heisse Badewasser uebt eine adstringierende und sedative Wirkung aus und bereitet den Koerper auf die Massage vor. (#104/287)
Nur nach aerztlicher Ruecksprache waehrend Schwangerschaft und Stillzeit anwenden! (#144)
Nicht anwenden bei Ueberempfindlichkeit gegenueber Efeu! (#144)
Nebenwirkungen, Giftigkeit:
Bei der Einnahme efeublaetterextrakthaltiger Fertigarzneimittel gemaess Dosierungsempfehlungen sind bisher keine unerwuenschte Wirkungen bekannt geworden.
Vergiftungserscheinungen durch den Verzehr der Blaetter oder Beeren sind selten, vermutlich weil die Pflanzenteile bitter schmecken und ein brennendes Gefuehl im Rachen erzeugen. Es sind kaum Daten zur Giftigkeit vorhanden. Dennoch sollte bei Verdacht der Einnahme auch geringer Mengen ein Arzt aufgesucht werden. Wenden Sie sich an den Giftnotruf! (#144)
Aeusserliche Anwendung:
Frische Efeublaetter koennen schwere Hautausschlaege verursachen. Inwieweit kosmetische Praeparate allergene Substanzen enthalten, kann nicht beurteilt werden. Sollten bei der Anwendung jedoch Hautausschlaege entstehen, ist das Praeparat sofort abzusetzen und ein Arzt aufzusuchen. (#144)
Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilfplanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.