Iberis amara

Pflanzl. Fam.:

Brassicaceae - Kreuzbluetengewaechse

Andere Namen:

Bittere Schleifenblume, Bitterer Bauernsenf, Bittere Gruetzblume. (#144)

Vorkommen:

Die Bittere Schleifenblume findet sich auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten, das Material fuer Arzneimittel stammt jedoch ueberwiegend aus kulturellem Anbau. (#144)

Inhaltsstoffe:

Die Bittere Schleifenblume als Vertreter der Kreuzbluetler enthaelt Glucosinolate und die stark bitter schmeckenden Cucurbitacine, wobei letztere Stoffgruppe vor allem in den Samen enthalten sind. In den Blueten finden sich ueberwiegend Flavonolglykoside. Der Gehalt an Glucosinolaten und Cucurbitacine ist stark vom Reifezustand der Pflanze abhaengig und ist entsprechend variabel. (#144)

Allgemeines:

Es gibt einige Kombinationsarzneimittel und homoeopathische Mittel. (#144)

Aussehen:

Die meist einjaehrige Pflanze wird bis zu 40 cm hoch und kommt in zwei Unterarten und 12 Varietaeten vor, von denen einige als Zierpflanzen bekannt sind. Die kleinen weissen Blueten sind in Trauben angeordnet und bilden kleine Schoetchen als Frucht. Die Samen gelten als schwach giftig. (#144)

Droge:

Medizinisch verwendet werden Zubereitungen aus der bluehenden ganzen Pflanze mit Samenansatz, in geringerem Umfang auch die Samen. (#144)

Wirkungen:

Alkoholische Auszuege aus der Frischpflanze zeigten im Tierversuch krampfloesende, entzuendungshemmende und zellschuetzende Wirkungen. Weiterhin liess sich ein antiulzerogener und motilitaetsfoerdernder Effekt auf den Magen-Darm-Trakt nachweisen.
Eine klinische Untersuchung mit einem alkoholischen Frischpflanzenauszug aus der Bitteren Schleifenblume zeigt eine Linderung der Beschwerden beim Reizdarmsyndrom, insbes. bei Personen, deren Symptomkomplex Durchfaelle bzw. einen Wechsel von Durchfaellen und Verstopfung aufwies nach einer Anwendungsdauer von min. 14 Tagen. Weitere Untersuchungen liegen nur fuer Kombinationen mit anderen Pflanzenauszuegen vor. (#144)

Dosis:

Nur in Fertigarzneimitteln erhaeltlich, Gebrauchsinformation beachten! (#144)

Warnhinweise:

Reizdarmsyndrom und funktionelle Dyspepsie stellen sehr unspezifische und variable Symptomkomlexe dar. Einige dieser Symptome koennen aber auch andere Ursachen haben. Daher ist eine korrekte Diagnosestellung durch den Arzt empfehlenswert, insbes. bei ploetzlich auftretenden starken oder langanhaltenden Beschwerden.
Die als toxisch geltenden Cucurbitacine sind in Zubereitungen aus der ganzen Pflanze nur in geringen Mengen enthalten und gelten somit als unbedenklich. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Anwendung zu Darmreizungen oder Durchfaellen fuehrt. Daten hierzu sind jedoch nicht bekannt.
Auch wenn aus den vorherigen Daten keine Hinweise fuer Bedenken zu einer Anwendung waehrend Schwangerschaft und Stillzeit ableitbar sind, sollte dennoch vor der Anwendung eine Rueckfrage beim behandelnden Arzt erfolgen. (#144)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie