Iochroma fuchsioides (Bentham) Miers

Andere Namen:

Paguando, Totubjansush, (#11, #92) arbol de campanilla, nacadero, paguanda, (#32) Borrachero, (#11, #32, #92, &1) Yasbaum, Veilchenstrauch, Iochroma fuchsioides (Humb. et Bonpl.) Miers, Lycium fuchsioides H.B.K., Árbol de campanilla, Borrachera, Borrachera andoke, Canpanitas (span. "Gloeckchen"), Dotajuanseshe (Kamsa), Flor de quide (span. "Bluete des Kolibris"), Guatillo, Hacadero, Hummingbird´s flower (engl. "Bluete des Kolibris"), Iochroma, Isug yas gyeta, Paguano, Tatujansuche, Tejajuanse, Totufjansush, Totujanshve, Yas. (#92/298)

Inhaltsstoffe:

R.E. Schultes, Botaniker, und Albert Hofmann, Entdecker des LSD, beschrieben in ihrem Buch "Pflanzen der Goetter", dass die Pflanze unbekannte Wirkstoffe enthaelt. (#11) C. Raetsch bemerkte hierzu, dass vermutlich Tropan-Alkaloide in der Pflanze enthalten sein koennten, (#32) was auch mit der nahen Verwandtschaft zu den Datura-, Atropa- und den anderen psychoaktiv wirksamen Vertretern aus der pflanzlichen Familie der Nachtschattengewaechse zu erklaeren waere. Diese These hat eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit. (eigen) Inzwischen haben sich neue Ergebnisse gefunden, so enthaelt die Pflanze keine Alkaloide, aber Withanolide, die die Wirkung erklaeren koennten. (#92/298)

Vorkommen:

Tropische Zonen Suedamerikas, in den andinen Gegenden Kolumbiens und Ecuadors auf etwa 2200m Hoehe; (#11) Kolumbianische Anden (#32)

Pflanzl. Fam.:

Solanaceae - Nachtschattengewaechse

Allgemeines:

R.E. Schultes und Albert Hofmann berichten ueber den Gebrauch der Pflanze in ihrem Buch "Pflanzen der Goetter":

Bei den Kamsa-Indianern (suedkolumbianische Anden) und den Indianern des Sibundoytales verwendet von ihren Medizinmaennern bei schwierigen Diagnosen; Die frische Rinde wird vom Stamm geraspelt und mit der gleichen Menge von Blaetter gekocht (meist eine Handvoll); Die so entstandene Bruehe wird nach dem Erkalten ohne Zusatz getrunken. 1-3 Tassen dieses starken Absudes werden im Laufe von etwa 3h eingenommen. (#11)

Auch C. Raetsch berichtete ueber die Verwendung bei den Kamsa-Indianern:

Die Schamanen der Kamsa-Indianer kochen aus den frischen Blaettern und der Rinde einen Sud, den sie trinken, um hellsichtig und heilkraeftig zu werden, wahrsagen und prophezeien zu koennen. Sie nehmen diesen Trank, der tagelang unangenehme Nachwirkungen hat, nur bei schwierigen Faellen ein. (#32)

Die amerikanische Fachfirma ..of the jungle, bekannt fuer ihren Einsatz um die Erhaltung ethnobotanischer Spezialitaeten, bemerkte etwas ueber die Geheimhaltung, die die Pflanzen im Sinbundoy Valley geniessen:

Aeltere Schamanen des kolumbianischen Sibundoy Valley werden selten ueber diese heilige Medizin sprechen, obwohl sie vorsichtig behandelte Buesche, einer sehr aehnlichen Art, in ihren geheimen Gaerten besitzen. Liebt kleine Toepfe. (&1)

Wirkungen:

R.E. Schultes und Albert Hofmann beschreiben die typische Wirkung in ihrem Buch "Pflanzen der Goetter":

Der Rausch ist unangenehm und zieht Nachwirkungen nach sich, die mehrere Tage dauern. Medinzinmaenner behaupten, die Nachwirkungen seien so stark, dass die Pflanze nur dann fuer Weissagungen und Prophezeiungen oder zum Erkennen von Krankheiten benuetzt werde, wenn kein anderes "Mittel" verfuegbar sei oder es sich um einen besonders schwierigen Fall handle. (#11)

Die von R.E. Schultes und Albert Hofmann oben angefuehrte Beschreibung deutet stark auf einen Gehalt an Tropanalkaloiden (Atropin, Scopolamin und Hyoscyamin) hin. Vor allem die lange Wirkdauer und die Nachwirkungen, die typisch fuer die oben angefuehrten Tropanalkaloide sind, bestaerkten die These. (eigen)

Aussehen:

R.E. Schultes und Albert Hofmann beschreiben die Pflanze in ihrem Buch "Pflanzen der Goetter":

3-4m hoher (manchmal noch groesserer) Busch oder kleiner Baum. Aeste roetlich-braun; Ei- oder birnenfoermige, rote Beerenfrucht: Durchmesser etwa 2cm, wird zum Teil von einem verbleibenden Kelch umschlossen. (#11)

Die amerikanische Firma ..of the jungle gibt auch eine kurze Beschreibung an:

Duftender Strauch, scharlachrote, roehrenfoermige Bluetentrauben. (&1)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie