Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.
Fagaceae - Buchengewaechse
Stieleiche, Sommereiche (#104/494, #110/338, #144), Eke, Heister, Oachen, Eckboom, Heherbaum. (#104/494) Eichenlohe, Traubeneiche, Wintereiche. (#144)
Tannine, Gallussaeure, Bitterstoffe, kleine Mengen an Pektinen und Harzen. (#104/495)
Die Eiche ist in Europa, im Kaukasus und in Kleinasien verbreitet. (#144)
Rinde und Gallen werden zum Gerben und Faerben benutzt. Welche Farbe sich schliesslich ergibt, haengt von der Beize ab. (#110/338)
Eichenrinde ist im Handel als Bestandteil von Tees oder haeufiger als aeusserlich anzuwendender Arzneimittel (Baeder, Salben) erhaeltlich. (#144)
Die Sommer-Eiche ist ein bis zu 50 m hoch wachsender Baum mit maechtiger Krone und knorrigen Aesten. Die anfaenglich glatte Rinde geht allmaehlich in eine graubraune bis schwaerzliche, tief rissige Borke ueber. Charakteristisch sind auch die buchtig gelappten Blaetter und die laenglich-eifoermig zugespitzten Fruechte mit den Fruchtkappen (Eicheln). (#144)
Die Rinde. (#104/495, #110/338)
Medizinisch verwendet wird die Rinde von im Fruehjahr gesammelten jungen Zweigen und Stockausschlaegen. (#144)
Ein bitteres, adstringierendes, antiseptisches Kraut, das Entzuendungen zund Blutungen hemmt. Innerlich bei Durchfall, Ruhr, Blutungungen und Vorfaellen der Gebaermutter und des Afters; aeusserlich bei Blutungen, Scheidenausfluss, entzuendetem Hals, Zahnfleischbluten, kleineren Verletzungen, Hautentzuendungen, naessendem Ekzem, Kopfflechte, Geschwueren und Krampfadern. (#110/338)
(#104/495)
Verwendet wird die vor der Entwicklung der Blaetter gesammelte und getrocknete junge Rinde der Sommer- und/oder Winter-Eiche, die reich an Gerbstoffen ist. Die Eichenrindengerbstoffe (Tannine) wirken zusammenziehend (adstringierend), austrocknend und im Laborversuch auch hemmend auf das Wachstum von Viren und Wuermern. (#144)
Zubereitungen aus der Eichenrinde werden daher aeusserlich bei entzuendlichen Erkrankungen der Haut, der Mund- und Rachenschleimhaut und im Genital- oder Analbereich sowie bei uebermaessigem Fussschweiss verwendet. Innerlich genommen werden sie bei akuten, unspezifischen Durchfallerkrankungen eingesetzt. (#144)
Tee:
1 g fein zerkleinerte, getrocknete Eichenrinde (1 Teeloeffel entspricht etwa 3 g) wird mit ca. 150 ml kaltem Wasser angesetzt, kurz aufgekocht und nach einigen Minuten abgeseiht. Bei Durchfallerkrankungen drei mal taeglich eine Tasse frisch bereiteten Tee trinken.
Anwendungsdauer: 3 bis 4 Tage. (#144)
Spuel- und Gurgelloesung, Umschlaege:
Zwei knappe Essloeffel zerkleinerte, getrocknete Eichenrinde (etwa 10 g) werden mit ca. 500 ml kaltem Wasser angesetzt, 15 bis 20 Minuten gekocht und abgeseiht. Die abgekuehlte, unverduennte Abkochung mehrmals taeglich als Mundspuel- oder Gurgelloesung oder fuer Umschlaege verwenden. Die Abkochung muss taeglich frisch bereitet werden!
Anwendungsdauer: Nicht laenger als 2 bis 3 Wochen anwenden. (#144)
Sitz-, Teil- oder Vollbaeder:
500 g getrocknete Eichenrinde mit 4 bis 5 l kaltem Wasser ansetzen, 15 bis 20 Minuten sieden lassen und abseihen. Die abgekuehlte Abkochung einem Vollbad zugeben, bei Teil- oder Sitzbaedern entsprechend weniger ( es sollen ca. 5 g Eichenrinde auf einen Liter Wasser kommen). Die Baeder koennen anfangs taeglich, spaeter zwei- bis dreimal woechentlich angewendet werden. Badezeit: 15 bis 20 Minuten, Badetemperatur: 32 bis 37 Grad Celsius (koerperwarm). Nach dem Bad keine Seife verwenden!
Anwendungsdauer: Nicht laenger als 2 bis 3 Wochen anwenden. (#144)
Waehrend Schwangerschaft oder Stillzeit nicht ohne Anraten des Arztes innerlich anwenden! Es sind nicht genuegend Daten vorhanden, die die Sicherheit von Eichenrindenzubereitungen bestaetigen. (#144)
Durchfaelle im Saeuglings- oder Kleinkindalter sollten prinzipiell vom Arzt behandelt werden! (#144)
Bei Durchfaellen, die laenger als 3 bis 4 Tage anhalten oder mit starken Beschwerden einhergehen, ist ein Arzt aufzusuchen! (#144)
Vollbaeder sollten ohne aerztlichen Rat nicht angewendet werden bei groesseren Hautverletzungen und akuten Hauterkrankungen, Fieber oder schweren Infekten, Herzinsuffizienz oder Bluthochdruck! (#144)
Die Anwendungsdauer ist bei innerlicher Einnahme auf 3 bis 4 Tage, bei aeusserlicher Anwendung auf 2 bis 3 Wochen zu beschraenken! Bei Einnahme ueber laengere Zeit oder in hoeheren Dosen kann eine Schaedigung, der Nieren, Leber nicht ausgeschlossen werden. Eichenrindentee kann zu Magenunvertraeglichkeit fuehren. (#144)
Wechselwirkungen:
Die Resorption und damit die Wirksamkeit anderer, gleichzeitig eingenommener Arzneimittel kann durch die Einnahme gerbstoffhaltiger Zubereitungen vermindert werden! Daher sollten solche Medikamente min. 2 Stunden vor der Einnahme von Eichenrindentee angewendet werden. (#144)
In alten Zeiten waren die Eichen Thorm, dem Gott des Donners geweiht. Daher glaubt man, dass eine Eiche nie vom Blitz getroffen werden koenne. (#110/338)
Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.