Rhamnus catharticus Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Rhamnaceae - Kreuzdorngewaechse

Andere Namen:

Kreuzdorn, Amselbeere, Hexendorn, Kreuzbeere, Wegdorn, Purgierbeere, Hirschdorn, Saftgruenstrauch. (#104/500) Amselbeeren, Faerbebaum, Feldbeerbaum, Gelbbeeren, Hexendorn, Hirschdorn, Purgier, Purgier-Kreuzdorn, Stechdorn, Wegdorn, Kreuzdorn. (#144) Rhamnus cathartica, Buckthorn (engl.). (#146)

Vorkommen:

Die Pflanze waechst in Asien, Europa und Nordafrika. Eingefuehrt wird die Droge hauptsaechlich aus Wildsammlungen von Russland. (#144)

Inhaltsstoffe:

Kreudornfruechte enthalten wie auch der Faulbaum Antrachinonglykoside. (#144)

Aussehen:

Der Kreuzdorn ist ein etwa 3 m hoher Strauch mit sparrigen Aesten. Die gruenlichen Blueten stehen in kleinen Buescheln. Die Zweige laufen oft in einen Dorn aus, Dornen finden sich aber auch an Verzweigungen. Die kugeligen, etwa erbsengrosse Fruechte sind zunaechst gruen, dann schwarz. (#144)

Droge:

Die Fruechte (Beeren). (#104/501)

Medizinisch verwendet werden die Fruechte. (#144)

Wirkungen:

(#104/501)

Kreudornfruechte enthalten wie auch der Faulbaum Antrachinonglykoside, die abfuehrend wirken in dem sie die Magen-Darm-Passage beschleunigen und eine Zunahme des Wassergehalts des Stuhls (stuhlerweichend) bewirken. Zubereitungen aus den Kreuzdornfruechten werden daher als Laxans bei Verstopfung (Obstipation) eingesetzt. Fuer die Anwendung sind spezielle Anwendungsbeschraenkungen zu beachten! (#144)

Dosis:

Tee:
4 g fein zerkleinerte, getrocknete Kreuzdornbeeren (etwa ein Teeloeffel) werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser uebergossen und nach 10 bis 15 Minuten abgeseiht. Morgens und/oder abends eine Tasse frisch bereiteten Tee trinken. Da auch eine geringere Dosierung ausreichend wirksam sein kann, ist die Dosis zu nehmen, bei der ein weichgeformter Stuhl erhalten wird! (#144)

Anwendungsdauer:
Nicht laenger als eine Woche anwenden! (#144)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Warnhinweise:

Nicht waehrend Schwangerschaft oder Stillzeit anwenden! (#144)

Nicht bei Kindern unter 12 Jahren anwenden! (#144)

Nicht anwenden bei entzuendlichen Darmerkrankungen, Darmverschluss oder Bauchschmerzen unbekannter Ursache! (#144)

Nur anwenden, wenn die Verstopfung auf andere Massnahmen, z.B. Ernaehrungsumstellung, Einnahme von Quellmitteln wie z.B. Leinsamen, nicht anspricht! (#144)

Nicht in hoeheren Dosen oder laenger als eine Woche anwenden!
Eine Anwendung in hoeherer Dosierung oder ueber laengere Zeit bewirkt eine Stoerung des Elektrolythaushalts fuehrt insbesondere zu Kaliumverlusten. Ein Kaliummangel fuehrt wiederum zur Obstipation, so dass eine Abhaengigkeit entstehen kann. Anthrachinone stehen ausserdem im Verdacht, krebserzeugend zu wirken. (#144)

Bei anhaltender Verstopfung oder Stuhlunregelmaessigkeiten oder unklaren Beschwerden im Magen-Darm-Bereich ist eine Abklaerung der Ursachen durch einen Arzt erforderlich! (#144)

Nicht ohne aerztlichen Rat anwenden bei Einnahme anderer Arzneimittel , die zu Kaliumverlusten fuehren koennen, wie z.B. Diuretika, Cortisonpraeparate, suessholzwurzelhaltigen Arznei- oder Lebensmittel (Lakritze) oder von Arzneimitteln, bei denen ein Kaliumverlust schwere gesundheitliche Folgen haben kann, wie z.B. die Einnahme von herzwirksamen Glykosiden zur Behandlung einer Herzinsuffizienz oder von Medikamenten zur Behandlung von Herzrhythmusstoerungen. (#144)

Nebenwirkungen:
In Einzelfaellen kann die Einnahme von Kreuzdornbeeren zu krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden fuehren. In diesen Faellen sollte eine geringere Dosis gewaehlt werden.
Bei einem Gebrauch ueber laengere Zeit kann es zu Obstipation, Nierenschaedigung, Muskelschwaeche und Stoerungen der Herzfunktion kommen. (#144)

Vergiftung:
Ereits einige Beeren vor allem bei Kindern zu Uebelkeit und Erbrechen fuehren. Sicherheitshalber sollte man einen Arzt aufsuchen bzw. sich beim Giftnotruf informieren. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abbildung 2: Zeichner: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada";


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie