Ruscus aculeatus Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Spargelgewaechse - Asparagaceae (#144)
Liliaceae - Liliengewaechse (#104)

Andere Namen:

Stechender Maeusedorn, Mausdorn, Stechmyrte, Brustwurz, Stachelmyrte. (#104/524) Stechender Maeusedorn. (#144)

Inhaltsstoffe:

Phytosterin, kleine Mengen an aetherischen Oelen, Tannine und Ruscogenine. (#104/525)

Die wertbestimmenden Inhaltstoffe des Maeusedornwurzelstock sind die Steroidsaponine Ruscin und Ruscosid, die nach Hydrolyse ein Gemisch aus Ruscogenin und Neoruscogenin bilden. (#144)

Vorkommen:

Der Maeusedorn ist im Mittelmeergebiet, Frankreich, Nordafrika bis Vorderasien beheimatet. (#144)

Ist hauptsaechlich in West- und Suedeuropa anzutreffen, wo er in Waeldern und Gebueschen waechst. (#104/524)

Allgemeines:

Es stehen verschiedene Fertigpraeparate zur Verfuegung, die den Gesamtextrakt oder isolierte Ruscogenine alleine oder in Kombination mit anderen Bestandteilen enthalten. (#144)

Droge:

Der Wurzelstock. (#104/525)

Medizinisch verwendet wird der Wurzelstock mit anhaengenden Wurzeln. (#144)

Aussehen:

Der Stechende Maeusedorn ist ein immergruener, bis zu 1 m hoch wachsender Halbstrauch. Die Pflanze ist an trockene Sommer angepasst und besitzt daher auf kleine, braeunliche Schuppen reduzierte Laubblaetter, wogegen gruene, blattartige, in einen Dorn auslaufende Kurztriebe (Phyllokladien) die Photosynthese uebernehmen. Die kleinen, gruenlichweissen Blueten bilden als Frucht rote Beeren, die auf einem Blatt zu sitzen scheinen. (#144)

Wirkungen:

(#104/525)

(#144)

Die wertbestimmenden Inhaltstoffe des Maeusedornwurzelstock sind die Steroidsaponine Ruscin und Ruscosid, die nach Hydrolyse ein Gemisch aus Ruscogenin und Neoruscogenin bilden. Diese Verbindungen wirken aehnlich dem Aescin aus der Rosskastanie venentonisierend und antioedematoes und werden zur unterstuetzenden Behandlung von venoeser Insuffizienz, gekennzeichnet durch Schmerzen und Schweregefuehl in den Beinen, Juckreiz, Schwellungen und naechtliche Wadenkraempfe, und bei Haemorrhoiden angewandt. Weiterhin ist eine schuetzende Wirkung auf die Venen, die Verbesserung des lymphatischen Transports und eine antientzuendliche Wirkung beschrieben. Da die Wirkung nur langsam einsetzt wird eine Anwendungsdauer ueber mehrere Wochen bis Monate empfohlen. (#144)

Dosis:

Tee:
nicht ueblich. (#144)

Verwendet werden Fertigarzneimittel mit alkoholischen Extrakten aus dem Maeusedornwurzelstock. Die empfohlene Tagesdosis betraegt 7 bis 11 mg Ruscogenine, entsprechend 70 bis 75 mg Trockenextrakt. (#144)

Sammelzeit:

Europa: Den Wurzelstock im September/Oktober ausgraben, die Stengel wenige Zentimeter oberhalb des Ansatzes abschneiden und von der Erde saeubern (die seitlichen Wurzeln bleiben). Dann in grosse Stuecke schneiden und diese der Laenge nach erneut teilen. (#104/525)

Aufbewahrung:

Das Sammelgut in der Sonne oder im Ofen bei niederer Temperatur trocknen und in Papier- oder Stoffsaeckchen aufbewahren. (#104/525)

Warnhinweise:

Nicht ohne aerztlichen Rat waehrend Schwangerschaft und Stillzeit anwenden! (#144)

Obwohl bisher noch keine Risiken bekannt wurden, sollte insbesondere waehrend der ersten drei Schwangerschaftsmonate Ruscuspraeparate nicht ohne Anraten des Arztes verwendet werden. Es ist nicht bekannt, ob die Inhaltsstoffe in die Muttermilch uebergehen. (#144)

Bei ploetzlich auftretenden Schmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden, da dies ein Hinweis auf eine Beinvenentrombose sein kann. (#144)

Im allgemeinen sind Praeparate aus dem Maeusedornwurzelstock gut vertraeglich. Nach Einnahme koennen Magen-Darm-Beschwerden oder Durchfaelle auftreten. Bei anhaltenden Durchfaellen sollte das Praeparat abgesetzt werden. (#144)

Wechselwirkungen:
Ruscusextrakte haben einen wenn auch schwachen gefaessverengenden Effekt. Aus theoretischen Ueberlegungen erscheint die Einnahme nicht sinnvoll bei Patienten, die Alphablocker z.B. zur Blutdrucksenkung einnehmen.
Das Auftreten von Oedemen unter einer Behandlung mit Kalciumantagonisten kann moeglicherweise durch die Einnahme gebessert werden. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie