Sanicula europaea Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Apiaceae (Umbelliferae) - Doldenbluetler

Andere Namen:

Sanikel, Heil aller Schaeden, Heldolde, Scharnigel, Bauchwehkraut. (#104/542) Sanikel, Waldsanikel, Heildolde, Sangel, Saunickl, Sauniegel, Schaenrikel, Waldklette, Waldknecke, Wundsanikel, Zaniggeli. (#144)

Inhaltsstoffe:

Saponosid, Tannine, Harze, Biterstoffe, aetherisches Oel. (#104/543)

Sanikelkraut enthaelt Triterpensaponine, Hydroxyzimtsaeurederivate, organische Saeuren und in geringen Mengen Flavonolglykoside. (#144)

Vorkommen:

Der Wald-Sanikel waechst in Europa, Kleinasien, im Kaukasus, Westsibirien und in Nordafrika. (#144)

Aussehen:

Der Sanikel ist ein 20 bis 40 cm hoch wachsende, ausdauernde Pflanze mit aufrechtem Staengel, die hauptsaechlich in Buchenwaeldern anzutreffen ist. Die wintergruenen, langgestielten Grundblaetter sind handfoermig geteilt. Die kleinen weisslichen oder roetlichen Blueten bilden koepfchenartige Teilbluetenstaende. Die kugelige Frucht ist mit hakig gekruemmten Stacheln besetzt. (#144)

Allgemeines:

Der Name Sanicula leitet sich vom lateinischen Wort sanare = heilen ab und zeugt somit von der traditionellen Verwendung als Heilpflanze. Verwechslungen mit der im saechsischen Sprachraum ebenfalls als Sanikel bezeichneten Sterndolde (Astrantia major) sind moeglich. (#144)

Homoeopathische Zubereitungen sind als Fertigarzneimittel zur Behandlung von Durchfallerkrankungen erhaeltlich. (#144)

Droge:

Die Blaetter. (#104/543)

Medizinisch verwendet werden die zur Bluetezeit gesammelten und getrockneten grundstaendigen Blaetter. (#144)

Wirkungen:

(#104/543)

Fuer die Saponinfraktion konnten im Labor antimykotische und oedemhemmende Wirkungen festgestellt werden. Alkoholische Extrakte wiesen auch antivirale Effekte auf. Sanikelkraut koennte daher zur Behandlung von leichten Atemwegsinfektionen gemaess der traditionellen Verwendung geeignet sein. Eine klinische Wirksamkeit ist jedoch nicht belegt. (#144)

Dosis:

Tee:
1 Teeloeffel zerkleinertes Sanikelkraut mit ca. 150 ml siedendem Wasser uebergiessen und nach 10 Minuten abseihen. Mehrmals taeglich eine Tasse trinken. (#144)

Tagesdosis:
4 bis 6 g. (#144)

Warnhinweise:

Nicht waehrend Schwangerschaft und Stillzeit anwenden! Zur Unbedenklichkeit liegen keine Daten vor. (#144)

Nicht anwenden bei Ueberempfindlichkeit gegenueber Sanikel! (#144)

Nicht aeusserlich anwenden! Die frische Pflanze aber auch Pflanzenauszuege koennen bei Hautkontakt ein allergisches Kontaktekzem ausloesen. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie