Bildquelle. Die Pflanze.
Bildquelle. Die Pflanze.
Fabaceae - Schmetterlingsbluetler
Echtes Bockshornklee, Schabziegerklee, Griechisch Heu, Siebengezeit, Stundenkraut, Faule Grete, Kuhhorn, (#104/594) Griechisch Heu. (#110/364) Bockshornklee, Griechisches Heu, Heusamen, Kuhbohnen, Kuhhornklee, Kuhhornsamen, Rehkoerner, Ziegenhornklee, Ziegensamen. (#144)
Bockshornkleesamen enthaelt Schleimstoffe, Proteine, freie Aminosaeuren, darunter 4-Hydroxy-Isoleucin, Proteinaseinhibitoren, Fette, Sterole, Steroidsaponine und das Nicotinsaeurederivat Trigonellin sowie die Spurenlemente Selen und Chrom. (#144)
Die Samen. (#104) Samen, Blaetter. (#110/364)
Medizinisch verwendet werden die reifen, getrockneten Samen. (#144)
Die Pflanze stammt aus China, Indien, Ukraine und dem Mittelmeergebiet. Eingefuehrt wird die Droge aus China, Indien, Marokko und der Tuerkei. (#144)
Extrakte aus den Samen dienen in der Lebensmittelindustrie als kuenstlicher Ahornsirup sowie als Aromastoffe fuer einige Geschmacksnoten. (#110/364)
Im arabischen und asiatischem Raum wird Bockshornkleesamen als Bestandteil von Currygewuerzen, die jungen Triebe der Pflanze als Gemuese benutzt. (#144)
Bockshornkleesamen ist in wenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Magen-Darmmittel enthalten. (#144)
Der Bockshornklee ist ein einjaehriges, bis zu 50 cm hoch wachsendes Kraut mit einem kraeftigen, aufrecht oder niederliegenden Staengel. Die blassgelben Schmetterlingsblueten stehen einzeln oder zu zweit in den Blattachseln. Die abstehende, bis zu 20 cm lange Huelsenfrucht beinhaltet 4 bis 20 flachgedrueckte Samen, die durch eine tiefe Furche in ungleiche Haelften geteilt sind. Die getrockneten Samen sind sehr hart. (#144)
Ein bitteres, waermendes, scharfes Kraut, das den Milchfluss und die Gebaermutterfunktion anregt, gereiztes Gewebe veruhigt, Fieber senkt, die Blutzuckerwerte normalisiert sowie verdauungsfoerdernd, heilend, abfuehrend, schleimloesend und harntreibend wirkt. Es toetet Parasiten und wirkt bei Tumoren. Innerlich bei Altersdiabetes, schlechter Verdauung (u.a. in der Rekonvaleszenz), Magenschleimhautentzuednung, Verdauungsstoerungen, Tuberkulose, Menstruationsschmerzen, Wehenschmerzen und unzureichender Milchbilung. Nicht waehrend der Schwangerschaft verabreichen; aeusserlich bei Hautenzuendungen und Zellulitis. In der chin. Medizin hauptsaechlich bei Beschwerden, die mit den Nieren zusammenhaengen, z.B. Rueckenschmerzen, vorzeitigem Samenerguss, schwachem Geschlechtstrieb, Oedemen in den Beinen sowie bei Hernie. In der ayurvedischen Medizin gilt die Pflanze als Verjuengungsmittel sowie Aphrodisiakum; sie wird bei Verdauungsstoerungen, Bronchialleiden, Schwaeche, Allergien, Neurasthenie, Gicht und Arthritis eingesetzt. (#110/364)
(#104)
Bockshornkleesamen hat blutzucker- und cholesterinsenkende Wirkungen, wobei der Wirkungsmechanismus und eine geeignete Dosierungsempfehlung noch unklar sind. Auch zur Vertraeglichkeit bei einer Anwendung ueber laengere Zeit liegen noch kaum Daten vor. Als toxisches Prinzip kommen die Saponine und die Proteinaseinhibitoren in Frage. Daher kann hier die Anwendung nicht empfohlen werden. Verwendet wird der Bockshornkleesamen innerlich eingenommen zur Anregung des Appetits und aeusserlich zur Behandlung von Entzuendungen der Haut wie Ekzemen oder Furunkeln. Volksmedizinisch wird Bockshornsamen zur Anregung der Milchbildung waehrend der Stillzeit empfohlen. Fuer die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit gibt es allerdings keine Belege. (#144)
Zur Anregung des Appetits:
Ein halber Teeloeffel (etwa 2 g) zerkleinerter, getrockneter Bockshornkleesamen wird drei mal taeglich vor den Mahlzeiten mit etwas Fluessigkeit eingenommen.
Alternativ kann auch ein Kaltwasserauszug bereitet werden: Dazu setzt man den Samen mit kaltem Wasser an und seiht nach drei Stunden ab. (#144)
Aeusserliche Anwendung:
50 g gepulverter Bockshornkleesamen werden mit 250 ml Wasser 5 Minuten lang gekocht bis ein Brei entsteht. Mit dem leicht abgekuehlten Brei einen feucht-warmen Umschlag machen. (#144)
Innerliche Anwendung:
Nicht ohne Ruecksprache mit dem Arzt waehrend Schwangerschaft und Stillzeit anwenden! (#144)
Da in der medizinische Verwendung Bockshornkleesamen oft als Kaltwasserauszug verwendet wird, werden die Proteinasen nicht durch Hitze inaktiviert. Zur Stabilitaet und Toxizitaet dieser Verbindungen liegen keine Daten vor. (#144)
Nicht ohne aerztlichen Rat laenger als eine Woche anwenden! (#144)
Diabetiker sollten Bockshornkleesamen nicht ohne aerztlichen Rat einnehmen! Bockshornkleesamen kann den Blutzuckerspiegel senken, so dass eine engmaschige Kontrolle notwendig wird. (#144)
Aeusserliche Anwendung:
Bei wiederholter Anwendung von Breiumschlaegen koennen unerwuenschte Hautreaktionen auftreten. (#144)
Abbildung 1: Zeichner: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.