Vaccinium myrtillus Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Ericaceae - Heidekrautgewaechse

Andere Namen:

Heidelbeere, Bickbeere, Blaubeere, Schwarzbeeren, Pickelbeeren, Aeuglbeer, Heitl, Besinge, Stopfbeere, Miesichbeere, Krakbeere, (#104/604) Blaubeere, Heidelbeere, Bickbeere. (#110/367) Heidelbeere, Balubeere, Bickbeere, Blaubeere, Krackbeere, Mostbeere, Schwarzbeere, Taubeere. (#144)

Inhaltsstoffe:

Heidelbeerblaetter enthalten Catechingerbstoffe, Flavonole, organische Saeuren und geringe Mengen an Chinolizidinalkaloiden. (#144)

Die Beeren zeichnen sich durch einen hohen Gehalt von Gerbstoffen, Proanthocyanidine, Flavonole und Pflanzensaeuren aus. In den frischen Fruechten finden sich auch die Vitamine C, B1, Pantothensaeuren und Nicotinamid. (#144)

Vorkommen:

Die Heidelbeere waechst in Nord und Mitteleuropa. Importiert wird die Droge aus Suedosteuropa. (#144)

Allgemeines:

Die Fruechte koennen Salaten beigegeben werden. Man verarbeitet sie zu Marmelade, Sirup und Nachspeisen. (#110/367)

Heidelbeeren werden z.T. als Tee angeboten. (#144)

Aussehen:

Die Heidelbeere ist ein bis zu 50 cm hoch wachsender, buschiger Strauch mit derben, wechselstaendig angeordneten Blaettern. Die einzeln in den Blattachseln sitzenden gruenlichen, blassrosa angelaufenen Blueten bilden nach der Fruchtreife eine kugelige, blauschwarze Beere. (#144)

Droge:

Die Blaetter und Fruechte. (#104/605, #110/367)

Medizinisch verwendet werden die getrockneten Fruechte. Heidelbeerblaetter erwiesen sich im Tierversuch als toxisch und sollten daher nicht verwendet werden. (#144)

Wirkungen:

Ein suesslich-bitteres, adstringierendes, heilendes Kraut, das Harntreibend wirkt, die Blutzuckerwerte senkt und tonisch auf das Blut wirkt. Innerlich bei Diabetes (Blaetter), Oedemen, Anaemie, Durchfall, Ruhr sowie Harnwegbeschwerden; aeusserlich bei Zahnfleischentzuendungen, Haemorrhoiden, Hautleiden und Verbrennungen (Fruechte.). (#110/367)

(#104/605)

Heidelbeerblaetter:
Volksmedizinisch werden Heidelbeerblaetter als "Diabetikertee" empfohlen, eine blutzuckersenkende Wirkung konnte jedoch nicht klar nachgewiesen werden. Moeglicherweise begruendet sich ein Effekt auf das in den Blaettern enthaltene Spurenelement Chrom (s. Gartenbohne). Da sich die Anwendung jedoch im Tierversuch als toxisch erwiesen hat, kann eine Verwendung von Heidelbeerblaettern nicht empfohlen werden. (#144)

Heidelbeeren:
Heidelbeeren werden auch als Nahrungsmittel und zur Herstellung von Marmelade im Haushalt verwendet.
Zubereitungen aus den getrockneten Beeren werden innerlich zur unterstuetzenden Behandlung akuter Durchfallerkrankungen bei Schulkindern und Erwachsenen, aeusserlich als Mundspuelmittel bei leichten Entzuendungen der Mund- und Rachenschleimhaut angewandt. (#144)

Dosis:

Heidelbeeren:
Innerliche Anwendung:
2 Essloeffel (etwa 20 g) getrocknete Heidelbeeren werden mit ca. 150 ml Wasser 10 Min. gekocht und noch heiss abgeseiht. 1 bis 3 mal taeglich 1 Tasse frisch bereiteten, erkalteten Tee trinken. Der Tee kann auch durch Ansetzen und 2-stuendigen Quellen in kaltem Wasser bereitet bzw. koennen 1 bis 2 Teeloeffel getrocknete Beeren mit etwas Fluessigkeit eingenommen werden. (#144)

Anwendung als Mundspuelung oder Gurgelmittel:
Essloeffel (etwa 10 g) getrocknete Heidelbeeren werden mit ca. 100 ml Wasser 10 Min. gekocht und abgeseiht. Mit der erkalteten Loesung mehrmals taeglich den Mund spuelen oder gurgeln. (#144)

Heidelbeerblaetter:
Keine Empfehlung moeglich. (#144)

Warnhinweise:

Nicht bei Saeuglingen oder Kleinkindern anwenden! (#144)

Akute Durchfallerkrankungen im Kindesalter sollten grundsaetzlich aerztlich behandelt werden. (#144)

Bei laenger als 3 Tage anhaltenden Beschwerden ist ein Arzt aufzusuchen! (#144)

Zubereitungen aus Heidelbeerblaettern koennen insbesondere bei laenger andauernder Anwendung zu Vergiftungserscheinungen fuehren und sollten daher nicht verwendet werden. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie