Vitis vinifera

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Vorkommen:

Die Heimat des Weinstockes scheint um das Mittelmeer gelegen zu sein. Absolut wild kommt er noch in den Waeldern von Westasien und am Rhein vor. (#86/117)

Heute ist der Wein ueber viele Laender verbreitet; er gedeiht inzwischen auch in anderen Kontinenten (Amerika - Kalifornien); es gibt heute viele bekannte Weinbaugebiete, beispielsweise um das Mittelmeer, in Frankreich, Deutschland,... (eigen)

Die Pflanze stammt vermutlich aus Kleinasien wird aber heute in allen waermeren Regionen Europas angebaut. (#104/622)

Pflanzl. Fam.:

Vitaceae - Weinrebengewaechse

Inhaltsstoffe:

Die Pflanzenfruechte enthalten Zucker, der zu Alkohol vergaert wird, so entsteht der Wein. (eigen)

Wein enthaelt normalerweise bis zu 12 % Alkohol. (#69/129)

Andere Namen:

Weinrebe, Europaeische Weinrebe, Weintraube, Weinstock, (#104/622) Wein, vine (engl.), vino (ital.); (eigen)

Wirkungen:

Die Wirkungen des Alkoholkonsums sind allgemein weitbekannt und beduerfen deshalb keiner Beschreibung;

(104/623)

Droge:

Die Blaetter und die frischen oder getrockneten Beeren. (#104/622)

Sammelzeit:

Die Blaetter werden im Herbst, wenn sie rot sind, die Beeren von August bis Oktober nach dem Reifen gesammelt. (#104/622f.)

Aufbewahrung:

Die Blaetter im Schatten trocknen und in Papier- oder Stoffsaeckchen aufbewahren. Die Fruechte (vorzugsweise jene Arten ohne Kerne) auf Gittern in der Sonne oder im Ofen bei maessiger Temperatur trocknen. Nach dem Trocknen die Stiele von den Beeren trennen und die Beeren in Holzkisten lagern. (#104/623)

Sucht:

Wein fuehrt wie alle alkoholischen Getraenke zur Alkoholabhaengigkeit, welche am besten im Kapitel "Alkohol" nachgeschlagen werden kann. Dies haengt natuerlich von der Menge des konsumierten Getraenkes ab; Wein kann genossen, getrunken oder andauernd genossen werden, was schliesslich zur bekannten Alkoholabhaengigkeit fuehren kann. Dies haengt sehr stark von der Persoenlichkeit, aber auch von der Menge des konsumierten Alkohols ab. Sucht ist uebrigens nicht nur ein stoffgebundenes Phaenomen; es gibt ja eine Reihe anderer Suchten. Dennoch moechte ich warnen, denn eine Alkoholabhaengigkeit loszuwerden, ist oftmals nicht einfach; Beratungseinrichtungen befinden sich im Adressenteil des HTML-Datenbanksystems; (eigen)

Aussehen:

Spalierpflanze, Kletterpflanze; meterlange Triebe; (#86/118)

Wurzeln: dringen tief in das Erdreich ein. (#86/118)

Stamm: graubbraune Rinde; (#86/118)

Trauben: Die Trauben sind zuerst gruen und werden dann blau-violett und sind anschliessend mit Schicht ueberzogen, die an Reif erinnert. (#86/121)

Er ist eine Schlingpflanze mit den allseits bekannten Weintrauben, die die Fruechte dieses Baumes sind; die Fruechte sind dunkelviolett und sind in "Traubenform" angeordnet. Wein ist eine Pflanze die waermeliebend ist; (eigen)

Allgemeines:

Die Weinrebe ist eine der Quellen zur Gewinnung von Alkohol, denn die Grundlage fast jeder Alkoholgewinnung ist die Vergaerung von Zucker zu Alkohol. Dies geschieht meistens dadurch, dass die Beeren zerquetscht werden und anschliessend vergoren werden; meist geschieht dies in Faessern; schlechte Weinsorten werden mit Zucker verbessert, was mancherorts als Schwindel oder Verschnitt gilt; der Vorgang der Weinerzeugung wird Kelterei genannt und ist ein jahrtausendealtes Gewerbe; heutzutage wird dies meist maschinell erledigt; manche Edelweine werden uebrigens noch nach alten Verfahren hergestellt; die meisten bekannten Weingegenden haben uebrigens spezielle Weinmarken, bspweise. der Edelvernatsch aus Suedtirol, der Chianti aus der Toskana, die sich allesamt v.a. im Geschmack und der unverschnittenen Reinheit (ohne Chemikalien, ohne zusaetzlichen Zucker) auszeichnen. Wirkprinzip bleibt natuerlich v.a. der Alkohol und in geringen Masse auch der Zucker und andere Stoffe, die den "Rausch" faerben. Gute Weinsorten fuehren uebrigens zu weniger Nachbeschwerden, dem sogenannten "Kater", wie dies bei uns in Tirol genannt wird, sollte man dem Wein zuviel zugesprochen haben. Es gibt Rot- und Weissweine, die sich durch Farbe und Geschmack unterscheiden. (eigen) Anthocyane sind die Grundlage der Rotfaerbung und sind, nebenbei bemerkt, natuerliche Farbstoffe, die in einer Reihe von anderen Pflanzen vorkommen. (eigen) Weine in unserer industriellen Kultur unterliegen verschiedensten Kontrollsystemen, die die Qualitaet der einzelnen Rauschgetraenke ueberpruefen und sicherstellen, dass der Konsument weiss, wie gut die Qualitaet ist - und sicherstellen, dass nicht gepantscht wird. (Verschneiden von Wein mit minderwertigen Sorten)(eigen)

Es soll an dieser Stelle natuerlich auch an die HTML-Seite ueber Alkohol verwiesen werden, denn dort befindet sich eine Reihe von anderen Informationen zur Hauptwirksubstanz Alkohol; (eigen)

Geschichte:

Dass die Rauschdroge Wein hier eigens abgehandelt wird, dient v.a. der Uebersichtlichkeit. Es raeumt aber auch der geschichtlichen Bedeutung von "Wein" die entsprechende Bedeutung zu:

3000 v. Chr. (maximal): In Kotschenreuthers Werk "Das Reich der Drogen und Gifte" ist eine aegyptische Abbildung des Weinkonsums angegeben; (#69/112) auch das Bierbrauen war damals schon weitverbreitet. (#69/128)

Dyonisoskult: Auch in diesem Kult war der Wein das Blut dieses Gottes. Eine gewisse Verwandtschaft zur christlichen Verwendung von Alkohol als Messwein ist zu sehen - bei beiden sehr unterschiedlichen Riten wird eine Rauschdroge verwendet. Und auch in Homers Odysee kommen Beschreibungen diverser Zechgelage mit Alkohol vor. Alkohol wurde in jener Zeit oftmals nicht alleine getrunken, sondern mit anderen Mitteln verschnitten. (#69/128) Hierbei seien vor allem moegliche Verschneidungen mit Gewuerzen, Kraeuter und Fruechten, die den Geschmack dienen anzunehmen, aber sehr wohl auch den Weinrausch verstaerkende Beimengungen von Opium, Nachtschattengewaechsen und anderen Pflanzen und Drogen;

600 v. Chr.: Die Weinkelterei begann wahrscheinlich in Vorderasien und kam ueber Griechenland und Rom nach Mitteleuropa. (#69/112)

Bacchanalien: Zu Ehren des Gottes Bacchus veranstaltete berauschende Feste;

???: Der Wein wurde von den roemischen Eroberern nach Oesterreich und Deutschland gebracht.

0-33 n. Chr.: Auch im roemisch-katholischen Glauben spielt Wein mehrmals eine Rolle: einerseits bei der Wandlung von Wasser zu Wein, die Jesus von Nazareth durchgefuehrt haben soll, andererseits auch heute noch als Messwein, der vom Priester getrunken wird. (Er nippt nur verduennten Wein mit Wasser; Anmerk. d. Verf.). Wein wird symbolisch als das "Blut Christi" bezeichnet, da Jesus im christlichen Glauben als Sohn Gottes sein Blut fuer seinen Glauben gegeben hat. (#69, Bibel)

(Die spezielle Bedeutung von Wein und Brot fuer die katholische Liturgie (Messe) ergibt sich daraus, dass der Bibel nach, Jesus von Nazareth, Wein zu Wasser gewandelt hat; dies wurde durchgefuehrt, als es zu einer grossen Volksversammlung kam und die Menschen hungrig waren. Es wurde Brot gemacht und Wein hergestellt und ein grosses Fest/Messe gefeiert; eine genaue Darstellung kann der katholischen Bibel entnommen werden; (dies hat uebrigens nicht nur mit dem katholischen Glauben und Religion zu tun, sondern hat seine Wurzeln sicherlich auch in den Gebraeuchen der juedischen Religion und natuerlich der damaligen politischen Situation durch die Besatzung Roms, denn die Menschen im besetzten Gebiet wollten damals sicherlich auch einen politischen Fuehrer, der die unertraegliche Besatzung abschuetteln sollte. Die juedische Ueberlieferung (Das Alte Testament) versprach einen Messias (religioeser Fuehrer), den die Menschen sich damals sehnlichst wuenschten und sie von ihrem schweren Los befreien sollte.) (frei nach der Bibel)

???: Eine Bibelstelle warnt nach Kotschenreuther: "Das Reich der Drogen und Gifte" folgendermassen: "Wehe ueber die, die Helden sind im Weintrinken und Maenner der Tapferkeit im Mischen von Berauschendem." (#69/128)

100 n. Chr.: Marcus Valerius Martialis aus Rom dichtete ein Warngedicht gegen den Alkoholismus. (#69/128)

Die Araber entdeckten, dass Wein destilliert werden kann. Sie erreichten damit eine hoehere Konzentration als bei der Vergaerung. (#69/129)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Bildverweise:

Abbildung 1: Zeichner: ausgewaehlt von O. Schmeill in Zusammenarbeit mit dem Graphischen Institut Julius Klinkhardt; In: SCHMEILL Otto: "Lehrbuch der Botanik fuer hoehere Lehranstalten und die Hand des Lehrers, sowie fuer alle Freunde der Natur.", S. 118, Quelle & Meyer, Leipzip, 1911.

Abbildung 2: Zeichner: In: KOTSCHENREUTHER Hellmut: "Das Reich der Drogen und Gifte", Ullstein Buch Nr. 3514, S. 130, Ullstein Verlag, Frankfurt am Main, Berlin, Wien, 1978.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie