Zingiber officinale Rosc.

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Zingiberaceae - Ingwergewaechse

Andere Namen:

Ingwer, Rhizoma Zingiberis (lat.-pharm.). (#103/312, #116) ginger (engl.) (eigen) Afrikanischer Ginger, Ginger, Ingwer. (#144)

Inhaltsstoffe:

Die Gesamtheit der Inhaltsstoffe wird als Gingerol bezeichnet, dass sich aus aetherischen und scharfen Stoffen zusammensetzen. (#116)

Je nach Herkunft kommt Ingwerwurzel in unterschiedlicher Qualitaet in den Handel, wobei die Ware aus Jamaica (Arzneibuchware), Bengalen oder Australien am hochwertigsten sind. Eine Besonderheit stellt eine Sorte aus Japan, der Kintoki, dar, der ein etwas abweichendes Spektrum an Inhaltsstoffen aufweist. Der Ingwerwurzelstock enthaelt einen zaehfluessigen Balsam (Oleoresin), der aus aetherischen Oelen und einem Scharfstoffanteil, den Gingerolen und Shoagolen besteht. (#144)

Vorkommen:

Der Ingwer stammt urspruenglich aus Suedostasien. Kultiviert wird die Pflanze in China, Indien, der Karibik und in den USA. (#144)

Allgemeines:

Der Wurzelstock spielt schon seit dem Altertum in der Chinesischen und Indischen Medizin eine wichtige Rolle und wird auch vor allem in der asiatischen Kueche als Gewuerz geschaetzt. (#144)

Ingwer wird als Gewuerz eingesetzt. Verwendet wird die Wurzel, die gerieben den zu wuerzenden Gemengen beigegeben wird. (eigen)

In Indien wird der Gewuerztee (masala-chai) mit Ingwer gewuerzt. (eigen)

Ingwer wird haeufig in der Getraenke- (Ginger Ale, Ingwerbier) und Lebensmittelindustrie verwendet. Er dient pur oder in Mischungen (Curry, Cutneys, Marmeladen, Sossen) als Gewuerz. Als gruenen Ingwer bezeichnet man die jung geernteten, milder schmeckenden Rhizome. In heissen Laendern ist Ingwer auch als Zusatz in Kaffee oder Tee wegen seiner anregenden Wirkung auf die Schweissbildung beliebt. (#144)

Ingwer ist als Monopraeparat erhaeltlich und Bestandteil einiger Kombinationsarzneimitteln zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Uebelkeit und Erbrechen. (#144)

Aussehen:

Der Ingwer ist eine Staude mit einem ausdauernden, kriechenden, sich weit verzweigendem Wurzelstock aus dem sich einjaehrige, ueber einen Meter hohe Triebe bilden. Die laenglichen, glaenzenden und hellgruenen Blaetter werden ueber 20 cm lang. Die Pflanze blueht selten und wird in der Regel vegetativ vermehrt. (#144)

Wirkungen:

Die Droge ist ein Acrio-Aromaticum, dass durch Erregung der Waermenerven im Magen wird Brennen und Hitzegefuehl hervorgerufen. Deshalb wird es bei Dyspepsien und subazider Gastritis verwendet. (#116)

Zubereitungen aus dem Ingwerwurzelstock wirken antiemetisch, entzuendungshemmend, anregend auf die Magensaft-, Speichel- und Gallebildung und steigernd auf die Darmfunktion. Die antiemetische Wirkung scheint durch eine direkte Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt vermittelt zu werden. Diskutiert wird auch ein Antagonismus von Serotonin Typ 3 Rezeptoren. Ingwer wird daher zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Blaehungen und zur Vorbeugung von Uebelkeit und Erbrechen vor allem bei der Reise- oder Seekrankheit, verwendet. Zur Beurteilung der Sicherheit bei einer Anwendung zur Vorbeugung des Schwangerschafterbrechens liegt noch nicht ausreichend Material vor.
Verschiedentlich wird ueber eine guenstige Wirkung bei Magengeschwueren, Kopfschmerzen und rheumatischen Gelenkbeschwerden berichtet. Diese Angaben sind aber bisher nur unzureichend untersucht. (#144)

Dosis:

Tee:
0.5 bis 1 g getrockneten, zerkleinerten Ingwerwurzelstock mit ca. 150 ml siedendem Wasser uebergiessen und nach 5 Minuten abweihen. Zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden eine halbe Stunde vor der Mahlzeit trinken. (#144)

Zur Vorbeugung der Reisekrankheit werden 0.5 g gepulverter Ingwerwurzelstock mit etwas Fluessigkeit eingenommen. Bei Bedarf kann diese Dosis alle vier Stunden wiederholt werden. (#144)

Tagesdosis:
2 bis 4 g. (#144)

Warnhinweise:

Nicht bei Kindern unter 6 Jahren anwenden! (#144)

Waehrend Schwangerschaft und Stillzeit nur auf aerztlichen Rat hin anwenden! Zur Beurteilung der Sicherheit liegen nur unzureichende Daten vor, daher ist eine strenge Indikationsstellung erforderlich. (#144)

Bei Gallensteinleiden nur nach Ruecksprache mit dem Arzt anwenden!
Ingwer regt den Gallenfluss an und kann daher zu einer Verschlimmerung der Beschwerden fuehren. (#144)

Wechselwirkungen:
Es ist nicht auszuschliessen, dass Ingwer, insbesondere wenn er ueber laengere Zeit oder in hoeherer Dosierung verwendet wird, einen Einfluss auf Blutgerinnung und Blutdruck hat und blutzuckersenkend wirken kann. Daher sollten Diabetiker, Patienten, die blutgerinnungshemmende Arzneimittel einnehmen muessen und Bluthochdruckkranke vor der Anwendung aerztlichen Rat einholen. Vor geplanten Operationen sollten Ingwerpraeparate sicherheitshalber abgesetzt werden. (#144)


Bildquellen:

Abb.1.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Internet.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie