Trocknung

Trocknung ist ein veredelnder Prozess, bei die Pflanze vorbereitet wird fuer die Lagerung und Aufbewahrung. Jede Pflanze enthaelt Wasser wie wir Blut enthalten. Bei der Ernte wird die Wasserzirkulation unterbrochen und die Enzyme (dass sind Proteine) stellen ihre Taetigkeit ein. Die Pflanze ist tot, aber kann gelagert werden. Trocken ist die Pflanze, wenn sie nur mehr 8-10% Wasser enthaelt. Blaetter duerfen durch das Trocknen nicht zerfallen! Ziel der Trocknung ist sie lager- und verkauffaehig zu machen. Aber alle Pflanzen lassen sich nicht trocknen. Es gibt Pflanzenstoffe, die zu empfindlich sind, um den Trocknungsvorgang zu ueberleben. In diesem Fall muss die Pflanze frisch verwendet werden. Auf Spezialitaeten bei der Trocknung wird im Lexikon extra bei jeder Pflanze hingewiesen. Trocknen kann man nun im Schatten oder bei unempfindlicheren Stoffen an der Sonne. So schnell wie moeglich ist gut, aber es sollten sich so wenig wie nur moeglich Pflanzenwirkstoffe zersetzen. Man unterscheidet grundsaetzlich zweischen primaeren und sekundaeren Pflanzenstoffen. Primaere sind in jeder Pflanze gleich enthalten. Sekundaere Stoffe verteilen sich auf die Pflanzen und Pflanzenfamilien. Je nachdem in welchen sie enthalten sind, werden verschiedene Pflanzen geernet. Sekundaere Stoffe sind die eigentlich wertvollen. z.B. koennen Alkaloide sekundaere Stoffe sein. Primaere Stoffe sind z.B. Zuckerarten oder aber auch Wasser. (eigen)

Es gibt nun verschiedene Verfahren zur Trocknung:


Sonnentrocknung

Sonnentrocknung wird bei stabilen Verbindungen eingesetzt oder wenn die Pflanze besonders stark wasserhaeltig ist, wie z.B. bei Wasserpflanzen. Man legt die Pflanzen auf Zeitungen aus und zwar an einem Platz, wo die Sonne direkt daraufscheint. Der Trockenprozess laeuft sehr schnell ab und man muss die Pflanzen mehrmals wenden, damit sie gleichmaessig von allen Seiten getrocknet werden. Die Pflanzen muessen flach ausgelegt werden, damit sie von der Sonne gut erreicht werden. Gleichzeitig muss man die Ware verlesen und kontaminierte Teile, durch Vogelkot, oder Insekten, oder Eier muessen entfernt werden, ebenso muessen beschaedigte Pflanzenteile (Nekrose!) entfernt werden. Sauberkeit ist das oberste Gebot. Trocken sind die Stoffe, wenn sie nur mehr 8-10% Wasser enthalten, dass ist bei Blaettern wenn sie trocken und noch flexibel sind, und nicht zerbroeseln!


Schattentrocknung

Empfindlichere Stoffe muessen im Schatten getrocknet werden. Das ist das haeufigste Verfahren. Man breitet die Pflanzenteile, die natuerlich von anhaftender Erde und Fremdpflanzen und Tieren befreit sind flach zum Trocknen auf Zeitungspapier aus. Wuermer und aehnliche Schaedlinge muessen manuell beseitigt werden. Gleichzeitig muss man die Ware verlesen und kontaminierte Teile, durch Vogelkot, oder Insekten, oder Eier muessen entfernt werden, ebenso muessen beschaedigte Pflanzenteile (Nekrose!) entfernt werden. Es duerfen nur die ausgewaehlten Pflanzenteile uebrig bleiben. Sauberkeit ist das oberste Gebot. Die Pflanzen trocknen viel langsamer als an der Sonne. Dies schont die Inhaltsstoffe. Man muss die Pflanzen mehrmals wenden, damit sie von allen Seiten gleichmaessig trocken werden. Trocken sind sie gleich wie bei der Sonnentrocknung, wenn sie nur mehr 8-10% Wasser enthalten. Blaetter duerfen nicht zerfallen! Wuerzelteile muessen meist zerkleinert werden indem man sie in Stuecke schneidet. Die Wurzelrinde muss von den Wurzeln manuell beseitigt werden. Dabei hilft ein Messer. Anhaftende Erde wird beim Trocknen staubig und kann entfernt werden. Es darf keine Pflanzenerde, ob getrocknet oder nicht, das Endprodukt verunreinigen.


Gefriertrocknung


Trockenmittel

Trocknen mit einem Trockenmittel geschieht im sogenannten Vakuumexsikkator. Das ist ein Glasgeraet mit einem loechrigen Zwischenboden und einem Vakuuumanschluss. Unten wird eine Schale mit dem Trockenmittel (meist Calciumchlorid) hineingestellt, auf dem Lochboden eine Schale mit der zu trocknenden Ware. Jetzt wird Vakuum erzeugt und das Geraet evakuiert. Die entsprechenden Sicherheitsmassnahmen fuer evakuierte Gefaesse muessen beachtet werden! Durch das Vakuum verdampft das Wasser (die Verunreinigung) leichter und wird von dem Trockenmittel angezogen. Das Trockenmittel muss vorher extra im Ofen geglueht werden, damit es wasserfrei ist. (Dies gilt nur fuer Wasserentziehende Mittel) Es muss extra fuer jede Trocknung bereitet werden. Zum Trocknen von Chemikalien koennen andere Trockenmittel verwendet werden. (zum beseitigen von Laugen, Saeuren, CO2, Loesungsmitteln,...). Bei den jeweiligen Synthesen, die im Lexikon abgedruckt wurden, wurden die verwendeten Trockenmittel angegeben.

Erstellung eines Trockenmittels fuer Wasser - CaCl3

Festes, sauberes Calciumcarbonat (Kalk) wird aus der Apotheke besorgt. Dann wird vorsichtig Salzsaeure auf die im Kolben befindlichen Calciumcarbonatkristalle getroepfelt, so lange bis nichts mehr schaeumt und kein Gas mehr austritt. Bei der Reaktion wird ungefaehrliches CO2 gebildet, das man entschwinden lassen kann. Gut Lueften! Vorsichtig, das das Ganze nicht ueberschaeumt, also vorsichtig, tropfenweise, die Saeure hineintropfen. Wenn nicht mehr schaeumt, wenn man HCl hineintropft, dann ist die Reaktion fertig. Die feuchten Kristalle, vorsichtig es befinden sich Reste der Salzsaeure in den feuchten Kristallen, werden in einen Metalltopf gegeben und in das Backrohr gegeben. Dort werden sie bei Backrohrhitze getrocknet, bis sie kein Gewicht mehr verlieren, und sie kein Wasser mehr abgeben, das dauert bis zu 2-3 Stunden, wenn man zwischendurch die Tuere oeffnet,damit die Feuchtigkeit entkommen kann. Dann schnell wieder schliessen, dass die Hitze erhalten bleibt. Die Kristalle muessen regelrecht ausgeglueht werden, im Notfall kann man sie noch auf dem Herd nachtrocknen bis sie kein Wasser mehr abscheiden. CaCl2 bindet 6 Molekuele Wasser pro Molekuel CaCl2. Das ist sehr viel, dementsprehend viel Gewicht wird verloren gehen. Wenn die Kristalle trocken sind, muessen sie sofort verwendet werden, gelagert werden koennen sie nicht, da sie sofort Wasser anziehen und wieder feucht werden. (eigen)

Trocken eines Loesungsmittels mit CaCl2 vom enthaltenen Wasser:

Die vorher gewonnen CaCl2 Kristalle koennen zur Trocknung von Loesungsmitteln verwendet werden, um wasserfreie Loesungsmittel zu erzeugen. Man gibt sie einfach in das zu trocknende Loesungsmittel und schuettelt gut durch bei geschlossener Flasche. Man belaesst die Kristalle im Loesungsmittel, damit sie dazukommendes Wasser binden. Sie setzen sich mit der Zeit am Boden ab. Sie haben jetzt ein wasserfreies Loesungsmittel, wie sie es fuer viele chemische Reaktionen brauchen, die durch das Wasser gestoert werden wuerden. Sie koennen jetzt jederzeit Loesungsmitte entnehmen, wenn sie vorsichtig von oben mit einer Pipette das Loesungsmittel abheben, da sich die Kristalle nach einiger Zeit ja am Boden abgesezt haben. (eigen)

Eine Alternative zu CaCl2 ist kauefliches Bittersalz, sogenanntes Magnesiumsulfat, das aus Apotheken bezogen werden kann. Es nicht go gut als Bindungsmittel von Wasser wie CaCl. Getrocknet wird es gleich am Herd oder im Ofen wie CaCl2. Siehe oben fuer die Bereitung. (eigen)