Vakuumdestillation

Die Vakuumdestillation ist die Weiterentwicklung der Normaldruckdestillation und beruht auf einer einfachen physikalischen Tatsache. Der Siedepunkt jeder Verbindung sinkt mit dem Druck in einem proportionalen Verhaeltnis. Dies ist besonders wichtig in Zusammenhang mit leicht zersetzlichen Verbindungen, wie sie in der Pflanzenwelt haeufig vorkommen. Die Vakuumdestillation ist heutzutage ein nicht mehr wegzudenkendes Verfahren fuer die pharmazeutische Industrie. Je staerker das Vakuum wird, desdo leichter verdampfen die Verbindungen, dies geht so weit, daß Wasser bei Zimmertemperatur bereits siedet und verdampft. Hierzu genuegen bereits billigste Vakuumpumpen, wie sie fuer den Schulunterricht verwendet werden, nur das Erreichen eines sogenannten "Hochvakuums" ist damit nicht moeglich. Doch dies ist fuer den Einsatz im pharmazeutischen Bereich so gut wie ohne Bedeutung.

Wie man an der Abbildung sieht, ist der Einsatz einer geringfuegig modifizierten Normaldruckdestillationsanlage ausreichend, um unter Vakuum arbeiten zu koennen, denn die heutzutage im chemischen Bedarf angebotenen Geraete sind grundsaetzlich fuer den Einsatz unter Vakuum geeignet. Es mueßen jedoch einige zusaetzliche Teile hinzugebaut werden, damit die Anlage nicht ex- oder implodiert.

  1. Siedekapillare (bei der Vakuumdestillation notwendig):

    Einerseits muss eine sogenannte Siedekapillare verwendet werden. Dies ist nichts anderes als eine Glasroehre, die zu einer feinen Spitze ausgezogen wurde. Damit kann ein geringer Lufstrom in die Anlage dringen - die Pumpenleistung der Vakuumpumpe muß natuerlich hoeher sein, damit ein Vakuum entsteht. Dies ist vor allem vom Durchmesser der Spitze abhaengig - also je kleiner, desdo besser.

  2. Siedesteine (bei der Normaldruckdestillation notwendig):

    Siedesteine werden bei Normaldruckdestillationen verwendet. Sie verhindern den sog. Siedeverzug, d.h. das Stossen (urploetzliches Bilden von Gasen) von siedenden Fluessigkeiten. Siedesteine sind Scherben von Tontoepfen fuer Pflanzen, die vor Gebrauch im Ofen ausgeglueht werden muessen. Die Siedesteine werden dann frisch in die Siedekolben gegeben. (eigen)

  3. "Wasserfalle":

    Die Wasserfalle verhindert ein Rueckschlagen von der Wasserstrahlpumpe beim Ende des Destillationsvorganges, sie verhindert das Wasser in das Destillat gelangt. (eigen)

  4. Vakuumvorstoss:

    Der Vakuumverstoss dient zum Anschluss der Wasserstrahlpumpe. Er ist ein gebogenes Glasstueck mit Schliffen und einen Vakuumanschluss fuer die Wasserstrahlpumpe. (eigen)

  5. Manometer (optional):

    Als Manoneter bezeichnet man ein Geraet mit dem der Druck gemessen werden kann. Ein Quecksilbermanometer ist ein altertuemliches, kaum mehr verwendetes Laborgeraet, dass mit Quecksiber gefuellt ist. (eigen)

VakuumdestillationQuelle: (#27)