Pondicherry

Diese kleine Stadt, eine ehemalige französische Kolonie, eine Enklave im sonst vor allem von England dominierten Indien, ist die Stadt der Tonkünstler. Dort werden die konischen Röhren, die mit einem Stein versehen, der verhindert dass die Rauchmischung durchfällt, erzeugt. Diese Rauchgeräte werden als Chillams bezeichnet. In ihnen werden weltweit, und vor allem natuerlich, in Indien, Haschischmischungen mit Tabak geraucht. Manchmal sogar wird Stechapfel beigesetzt, der tödlich giftig, eher eine Verunreinigung, als eine brauchbare Droge darstellt.

Pondicherry Chillam mit Stone (Stein)

In geringen Dosen wirkt dieser aber auch berauschend. Doch hauptsächlich wird natuerlich Haschisch, genauer der indische Haschisch, den man charras nennt, darin geraucht. Zuallererst wird Tabak, entweder Rolltabak oder Zigarettentabak mit einem Feuerzeug, oder einer Flamme allgemein, getrocknet. Dieser wird dann mit dem charras vermengt. Entzündet wird das chillam entweder mit 2 Streichhölzern oder mit glühender Kohle, die von oben auf die Rauchmischung gegeben wird.

Das Rauchen von chillams wird von den Touristen in Indien vor allem aus unterhaltungsmäßigen Gründen geübt, doch in Indien werden chillams auch von sadhus, sogenannten Wanderasketen, geraucht. Dies dient der Verehrung von v.a. Shiva einer ihrer Gottheiten, dem sowohl die Cannabispflanze als auch die Daturapflanze (der Stechapfel!) geweiht ist.

Die Gottheit Shiva.

Chillams werden mit verschiedenen Motiven oder gar plain (ohne Motiv) erzeugt. Ebenso werden die verschiedensten Groessen angeboten und auf Wunsch auch angefertigt. Am Rand der Stadt in kleinen Huetten befinden sich die Chillam-babas. (die Tonkünstler) Je nach Motiv spricht man von Shiva-chillams, wenn eine Kobra angebracht ist, denn diese ist auch der Gottheit Shiva geweiht. Von Ganesh-chillams spricht man, wenn auf der Vorderseite der Gott Ganesh abgebildet ist.

Chillams werden auch mit Glassplittern, Mondsteinen und einer Reihe anderer fyHalbedelsteine verziert, die vor allem als Augen bei den Motiven eingesetzt sind. Ausserdem ist noch anzumerken das in Pondicherry rotbrauner Ton vorkommt. Pondicherry Chillams sind rotbraun.

Geraucht werden chillams mit einem feuchten Stofftuch als Filter. Dieses wird um das untere Ende des Chillams gewickelt und als safi bezeichnet.

Chillams muessen auch gewartet werden. Mit der Zeit verkleben die Teerrueckstände das Chillams, der Stone klebt regelrecht fest und das chillam zieht nicht mehr. Es muss ausgebrannt werden. Hierzu wird es mit Asche gefuellt und ausserdem mit Asche bedeckt. Darauf wird ein Holzfeuer errichtet und dieses entzündet. Man laesst dieses total niederbrennen, bis nur mehr Asche uebrig ist. Nachdem Auskuehlen kann man das Chillam der Asche entnehmen. Es ist wieder rein, die Poren des Tons sind wieder offen und können ihre Filterwirkung entfalten.

Die Gottheit Ganesh.