Konzi im Rülps bei München stand an. Agrotoxico wollte ich unbedingt sehen, Flicts kannte ich nicht und die zwei anderen Kapellen sagen mir auch jetzt nach'm Konzert nix (Verpasst!). Wir waren zu viert (gleiche Besetzung wie beim letzten Mal: Haso, Nora, Aldi et moi!) und gaben uns im Auto die volle Kanne Deutschpunk à la Rasta Knast, But Alive und Knochenfabrik. Musste aber trotzdem meine tägliche Dosis Doom und Crude hören... Dank nervtötender Irrfahrt (ich war noch nie im Rülps!) haben wir auch die zwei ersten Bands verpasst bzw. die zweite nur ganz am Ende gesehen, wo sie gerade "Die Letzte Schlacht" von den Scherben gecovert haben. Uninteressant und langweilig... Viel aufregender war da, als ich wieder den Timo Alerta Antifascista getroffen hab. Vermutlich einer der nettesten Kerle dieser Erde und sympathisch ohne Ende. Die ausgemachten zwei neuen Platten (Behind Enemy Lines & Project Hopeless) gekauft, noch'n Consume Tape dazu und nochmal "merci beaucoup" für die drei (!) geschenkten Platten, unter anderem die neue Mötorhäte LP. Danke, danke - hat mich echt voll gefreut (Glück durch Konsum oder was!? *g*). Und nun zu den...

... Flicts aus Brasilien. Die hauten so 77er Punk Rock à la ihren südamerikanischen Genossen The Argies raus. The Clash lassen grüssen und die Menge ging ab sie Sau. War leider nicht mein Fall, obwohl die Show doch sehr sympathisch rüberkam. Was mir ziemlich scheisse einfuhr, war das Cock Sparrer Cover "Take'em All". Grauslich einfach. Trotzdem eine tolle Show, wenn mensch von dem Cover und dem T-Shirt des Sängers und Bassisten absieht. Ein völlig undifferenziertes T-Shirt mit statt dem Herz im Schriftzug "I love NY" einem Flugzeug (siehe Pics!). Könnte mensch als "lustig" oder "provokativ" betrachten, aber wenn Menschen draufgehen bzw. draufgingen, find ich das einfach pervers. Und von der Seite, auf die er sich somit stellt, brauchen wir gar nicht erst zu reden... Du meine Fresse, wie übel!? Naja, menschlich sind die Typen auf jeden Fall okay, aber sowas ist einfach unter aller Sau und unüberlegt. Ach ja, die Leutz interessierte das allem Anschein nach überhaupt nicht und so pogte die ziemlich bunte Meute durch den Raum. Besser war ich natürlich auch nicht, nur dass der Haso und ich bei aller Lautstärke den Auftritt und vor allem das T-Shirt analysiert und uns darüber - ja - amüsiert haben. Hm... Im Grunde genommen hatten Flicts einen guten Auftritt im lockeren 77er Punk Rock Gewand. Mir gefiel's nicht so gut...

Den Anfang von den Agrotoxico hab ich leider verpasst, aber das machte nix, weil die sollten eh noch voll lang spielen. Hab nicht gewusst, dass der Flicts Basser & Sänger auch die selben Aufgaben bei Agrotoxico übernimmt, also wieder dieses eklige T-Shirt auf der Bühne, jedoch diesmal mit supergeilem Sound. Agrotoxico rotzten ihren Hardcore Punk herunter, welcher auch dem (zugegeben ziemlich macholastigen) Pogomob zusagte. Entzückt war ich natürlich nach den Coverversionen von Poison Idea (keine Ahnung welcher Song) und dem einzigartigen, unübertroffenen, wunderbaren und alles zermalmenden "Hear Nothing See Nothing Say Nothing" von unser aller liebsten D-beat Könige (wer die nicht kennt, ist ein böser Mensch! *g*). Ja, ich versichere, dass Agrotoxico eine absolut geile Live-Kapelle sind. Viel Power im Sound und die Inhalte stimm(t)en auch.

Hat sich wiedermal gelohnt der Abend. Im Nachhinein frage ich mich noch, warum der Haso schlussendlich so besoffen war!? Hab ihn gar nie saufen gesehen... Naja, wenigstens schliefen die zwei (Nora & Haso) hinten im Auto zuckersüß und die Aldi und ich hatten somit unsere Ruhe (!?) beim Heimfahren...