DEMO: EKH bleibt!

Eine Art "Auftaktdemo" zum Erhalt des besetzten Ernst Kirchweger Hauses. Wer die Story rund um's EKH noch nicht mitbekommen hat, der/die sollte sich mal auf Ekhbleibt.info durchklicken. Treffpunkt zur Demo war 16 Uhr, aber wie's so üblich ist, startete alles erst geraume Zeit später - so gegen 17 Uhr. Natürlich waren wir pünktlich am Ort des Geschehens, aber das hatte eben nur eine Stunde Herumsteherei zur Folge, grrr! Wenixtens traf mensch auf so viele bekannte Gesichter, dass zumindest mir nicht wirklich langweilig wurde - hatte zur Not auch noch viele Flyer zum Verteilen mit. Die Steherei aber ging verdammt in die Beine... Zahlenmässig hätte ich so an die 400 Leute geschätzt (Südtirolerplatz), aber die Schätzungen im Internet (at.indymedia.org) belaufen sich auf 800 - 1300. Wär mich nicht so vorgekommen, aber vermutlich hab ich's nicht so mit dem Augenmaß!?

Aber nichtsdestotrotz, es war eine verdammt gemütliche, freundliche Atmosphäre. Viele Freunde/innen und generell viele A-Punker/innen (so rein optisch gesehen...). Bullenmässig sah's eher mager aus. Was ich gesehen hab: Anfangs vielleicht vier, fünf Busse plus die ca. zehn Hanseln/innen am Demobeginn. Amüsanterweise kreiste aber ein Hubschrauber vom Bundesministerium für Inneres über uns... Losgelatscht wurde wie schon erwähnt gegen 17 Uhr oder so. Dummerweise hatte ich die Demoroute nicht in Erfahrung bringen können - gefragt hab ich so ziemlich jede/n, den/die ich kannte. Wollte mir halt keine/r sagen!? Also mal schön brav in der Meute mitgelatscht und eh schon wieder Analysieren angefangen: Nach aussen kam null rüber - brave Bürger/innen lasen wenn's gut ging und sie halbwegs Interesse zeigten vielleicht "EKH bleibt!" und die Fronttranspis, aber was jetzt das Ganze soll und wofür wir hier rumjammern!? Ich meine, dass da nix bis nicht viel nach aussen gedrungen ist. Das ist keine Kritik an die Organisatoren/innen alleine, sondern an uns allen. Rufe wie "Alles für alle - und zwar umsonst!" fand ich eher unangebracht um den Inhalt der Demo zu vermitteln. Noch blöder fand ich eine Parole die irgendwie so ging: "Kein Staat ohne autonomes Zentrum!" Passt, oder!? "Wenn ich ein autonomes Zentrum bekomm, dann soll's von mir aus den Staat geben!", oder wie? Natürlich wurde das nicht so gemeint, aber die genannte Wirkung hatz meiner Meinung nach schon. Kam mir ehrlich gesagt ziemlich dumm vor, als das gebrüllt wurde.

Nun, aus Mangel an Alternativen ein bisschen über Marx geschwafelt und immer wieder betont, dass das ein Spaziergang ist/wird, usw... An der Seite standen öfter (an strategisch wichtigen Punkten!?) ein paar Hampelmänner/-frauen samt ihren Schusswaffen und Schlagstöcken (muss mensch sich ja immer vor Augen halten). Teilweise einige vermummte Wega Trotteln an der Seite. Sonst ziemlich locker alles: Cooler Sound schoss aus den Boxen, mein persönliches Highlight war "Police Bastard" von Doom. :o) Da tatz mir schon weh, dass nur durch die Gegend gelatscht wurde. Aber das Problem war anscheinend, dass wegen den illegalisierten Menschen, die sich der Demo anschlossen, keine Riots stattfinden durften, weil die dann natürlich leicht am Arsch zu kriegen sind. Ausserdem hab ich mir zu wenig überlegt, was Riots überhaupt bezweckt hätten. Schnellere Räumung oder Druck auf die, die was zu sagen haben!? Ich weiß es nicht. Tatsache war jedenfalls, dass zwei Kundgebungen stattfanden und ich keine einzige so richtig mitbekommen wollte, weil ich mir einbildete, dass da eh nix neues daher kommt. Wir gammelten lieber an der Demofront umher und quatschten ein bisschen. Gegen Mitte der Demo löste ich dann mal an der Front einen Transpiträger ab und spazierte ab sofort so weiter. Erwähnenswert war der FPÖ Kleinbus, der an einer grossen Kreuzung unglücklicherweise ganz vorne stand und somit ein leichtes Ziel darstellte - für was auch immer. Mir wurde gesagt, dass er eingekesselt wurde und fertig... !? Jedenfalls ging's dann ohne irgendwelche Aktionen weiter Richtung Stephansplatz. Ein paar Bereiche der Innenstadt waren von Wega Trotteln abgeriegelt, aber ich schätze wenn wir wollten, hätten wir durchbrechen können - nur so als Kräftemessen halt, haha. Nein, weil so viele waren's einfach nicht. Aber was hätte es gebracht... !?

Beim Stephansdom angekommen endete die Demo mit der zweiten Kundgebung. Während aufgebaut wurde, standen wir noch kurz am Anfang der Demo, wo plötzlich von meiner rechten Seite eine Flasche angeflogen kam und ein Bullenmotorrad arschknapp verfehlte. Der Big Boss vor mir brach völlig in Panik aus und funkte verstört hin und her und meinte, wir sollen alle so bleiben und blahblah... Naja, ernst genommen wurde er von hoffentlich eh keiner/m und so verstauten wir dann die Transpis neben dem Demowagen und ich hockte mich gemütlich irgendwo hin. Als dann die Aldina mit zwei Kaffee samt Schlagobers daherkam, war's nur noch gemütlich und so verweilten wir "kaffetrinkend, kuschelnd und zuhörend" auf einer verdammt kalten Betonplatte... Dann in die U-Bahn und zurück zum EKH...

Für die Zukunft muss auf jeden Fall noch mehr her (eh klar) und es wird auch mehr kommen. Die breite Masse aka die Bürger/innen müssen viel mehr und klarer informiert werden. Mehr Leute müssen sich solidarisieren - egal wie. Es muss abgewogen werden, was für Aktionen etwas bezwecken. Ist zwar nix neues, aber es schadet ja nicht, wenn mensch das alles immer wieder durchkaut. Auf viele kreative und revolutionäre Aktionen zum Erhalt des EKH! Und noch eins: EKH bleibt! Sowieso und mit allen Mitteln!
(Öltsch)