TUT DAS NOT / SKULLEY / AMNESIE ANTINATIONAL

Willkommen zu einer neuen Runde Konzibericht. Dass dieses Konzert überhaupt zustande gekommen ist, verdanken wir eigentlich nur der Theresa und dem Haso, da sie Tut Das Not unbedingt machen wollten - sonst interessierte sich aber kein Mensch für die Vorfeldorganisation. Also taten wir uns zusammen und die zwei erledigten anfangs den nötigen E-Mail Kram und irgendwann fing auch ich an, mich da nützlich zu machen - zumal ja auch noch andere Kapellen her mussten. Also gleich mal nach Xi-Berg gefragt und eine Kapelle klar gemacht, die eh noch nie hier war und die Theresa brachte mit Skulley eine mir völlig unbekannte Rasselbande daher. Auch wenn Skagetröte mittlerweile sowas von unaustehlich ist, was soll's, Abwechslung schadet nicht (nur mir selber, haha). Und ausserdem gehört es auf jeden Fall unterstützt, wenn mal andere Leutz (als die üblichen) ein Konzertchen auf die Beine stellen wollen.

Somit also drei gänzlich unterschiedliche Kapellen an einem Samstag. Und von den Tut Das Not gab's gleich völlig "professionelle" Plakate, deren Grösse mich erstaunen ließ - normalerweise sind das die Plakate, die mensch mit seinem/ihrem kleinen Scheisser-DinA3 Plakatchen überklebt; oder es zumindest versucht, haha. Um die Flyer und Standardplakate hatte sich die Theresa gekümmert. An der Marketingmaschinerie gab's also - vom finanziellen Standpunkt aus gesehen - nix auszusetzen.

Auch die personelle Unterstützung war beinahe überwältigend: An jenem Abend kamen einige Leute daher und wollten mitanpacken - leider zu spät, weil klarerweise schon alles ausgemacht wurde. Gekocht hatten die Theresa und die Wetzi: Nudeln samt leckerer, einmalig gewürzter Gemüsesauce.

Gegen 22 Uhr hatten sich schon ganz gut Leute gesammelt (vor und in der PMK), was der Stadtverwaltung seit längerer Zeit vor allem bei "unseren" Konzerten sehr bitter aufstösst. Vor der PMK dürfen lt. Stadtverwaltung keine Leute abhängen - die Gründe sind natürlich punktechnische Stereotypen (unter dem Deckmantel der Sicherheit lässt sich das wie bei vielem bestens wegretuschieren), welche für die Gesellschaft und diverse Unmenschen schon seit dem Aufkommen dieser "Subkultur" prädestinierte Sündenböcke dargestellt haben. Natürlich, vereinzelte Volltrottel, die mit dem Werfen von Bierflaschen (für das gibtz halt auch mehrere Gründe) die gesamte Veranstaltung samt die Veranstalter/innen (also uns!) gefährden, wird's in dieser scheiss Welt immer geben. Aber dazu bedarf es keinem Label à la "das machen ja nur Punks" - was für eine Verblendung!? Und es ist auch nicht gerade toller, total "zivilisiert" (wir wissen, was die "Zivilisation" alles anstellt) draussen zu stehen und sich gehorsam zu zeigen. Sehr problematisch, aber wir wissen: Sobald der Fall eintritt, dass wir Leute (unabhängig davon, was sie getan haben oder tun) wirklich von wo vertreiben müssen um noch ein Konzert machen zu dürfen, dann ist für uns der Punkt erreicht an dem wir einfach aufhören, sowas zu organisieren. Fuck off, mensch reisst sich den Arsch auf, übernimmt verdammt viel Veranwortung und dann gibtz die Stadtfront, die einen aufgrund ihres Kontrollwahns auf den Sack geht (nona!) und welcher mensch sich vermutlich wirklich beugen muss und noch irgendwelche kleinen Punkies, die nur aufgrund dieses blöden Bildes von Punk meinen, sie seien geil, wenn sie Flaschen werfen. Leute sollten sich mehr als Teil dieses Ganzen sehen und auch sie sind mitverantwortlich für dieses "Ganze". Das ist nicht irgendeine Profiveranstaltung (auch wenn's nach aussen hin so wirkt, hähähä) mit doofen Hierachien (die entstehen aber eh trotzdem), noch dooferen Security-Gorillas oder irgendwas, wo wir sorglos (???) so ein Konzert genießen können - das ist unsere Kohle (die meistens flöten geht!) und unsere Köpfe stecken in der Schlinge! So, hoffentlich wird dieses Problem halbwegs verstanden.

Nun zu den Amnesie Antinational, welche als erste Kapelle die Bühne enterten und welche mir - grosses Danke - gleich 5 (!) Platten von ihrem Distro schenkten. Mensch kommt sich ein wenig doof vor und ich weiß nicht so recht, was ich mia denken soll. Nixdestotrotz: Der Sänger beeindruckte mit kunstvoll bemalter Fresse und mit noch kunstvoller zutättoowiertem Körper. Zumindest mir gefiel der Sound ganz gut, wirklich total grausiger HC Punk mit bissel japanischen Einflüssen. Den meisten Leuten war das vermutlich echt zu scheisse, freuten sich natürlich viel mehr auf die zwei Kapellen danach (Ska juhu, h(i)(a)ppy people...). Trotzdem gaben die vier Jungs Gas und der und die ein oder andere Pogonaut/in scheuten sich nicht, mal gleich etwas Action reinzubringen. Bravo, hat mir gefallen der Auftritt. Schon allein deshalb, weil diejenigen, die auf den Musikschulbubi/mädi Sound stehen, ihn nicht ausstehen konnten, hähä.

Als zweite Kapelle kamen die Skulley auf die Bühne. Coole Leutz, zum Teil kannte ich die Gesichter schon von ein paar Konzerten in München plus Umgebung. Und gleich beim ersten Song fing die Menge an zu toben. Süße Ska Punk Rock Stücke, mit einem Blasinstrument und seichter Stimme der Sängerin. Hochmelodiös, ultraleicht verdaubar und mega partytauglicher Sound - Sing-a-longs und leichter Punk Rock wie ich ihn von einer so jungen Kapelle noch nie gesehen und gehört hatte. Zugegeben, auch wenn ich Ska mittlerweile gar nicht mehr ausstehen kann, diese Truppe machte ihre Sache gut. Und ich denke, wer dabei war und es schaffte, nicht mitgerissen zu werden (so wie ich, haha), der/diejenige hat zumindest mit dem Köpfchen mitgewippt (so wie ich, blabla). Guter Auftritt und die Leute sind abgegangen wie Sau.

Nach diesen Strapazen enterten die Tut Das Not die Bühne. Ich meine zu wissen, nun schon zum dritten Mal in Innsbruck. Das erste Mal hatte ich nicht miterlebt, das zweite Mal war 2003 im Z6 und nun im PMK. Was schreibt mensch da!? Die Leute (wir) gingen ab wie Sau und Songs wie "1984", "Schlusstrich" und natürlich das Bertold Brecht Cover brachten die Bude zum beben. Die neueren Songs von der "Denkfluchten" Scheibe wurden auch gespielt und yeah - fast alle gaben sich eine Runde Pogo. Die drei Jungs hatten echt Power und ließen - wie auch schon die zwei Kapellen davor - die Sau raus. Bravo, bravo, ich weiß nicht mehr genau, aber ich denk ich kann mich an zwei Zugaben erinnern. Spielten sehr lange.

Zum Schluss noch die obligatorische Aufräum Action, Schlafplätze checken und ein weiterer ultraspassiger Abend ging zu Ende. Was bleibt: Tolle Erinnerungen an einen genialen Abend und die Drohung seitens der Stadt, dass "wenn es noch dreimal so zugeht" wir von der Stadt aus nix mehr machen dürfen.
(Öltsch)