FLYBLOWN / RUIDOSA INMUNDICIA / Surprise act / SOTATILA / EKSPLODO DE KOLERO

Oi! folks. Konzert vor'm "Nationalfeiertag" in der Kapu in Stahlstadtcity stand an: 100 Jahre Punkrock vs. 50 Jahre Republik war die Devise (keine Ahnung, was schlimmer ist...). Von vier Kapellen plus Überraschungsact war die Rede. Ausserdem hatte ich es noch nie geschafft, in die Kapu zu kommen. Dementsprechend ist dieser Bericht auch geprägt von Ersteindrücken. Gefunden hatten wir (d. h. fünf Menschen) die kleine Nische zu dem kleinen Hinterhofparkplatz gleich einmal, jedoch erst nachdem wir uns mal schön verfahren hatten und schon wieder ausserhalb von Linz rumratterten (wobei hinzuzufügen ist, dass Auto fahren nur mit Radio erbärmlich ist - der CD-Player ist nämlich kaputt, grrr!). Aber dank Handy war das auch unser einziger Verfahrer. Als erstes erblickte ich beim Eintreffen eine grosse Kirche. Nein, zwei grosse Kirchen. Eine davon gleich neben der Kapu. Die wird bei der Revolution aber sowieso von anarchistischen Caterpillarn platt gemacht.

Die Aldina war so frei und zahlte gleich mal 14 Euro Eintritt für uns zwei. Hieß also 7 Ois Eintritt pro Kopf. Und das Bier war mit 2,70 Ois auch nicht gerade unter'm Durchschnitt. Aber: Wenn die Leute das Geld haben und trotz höherer Preise bis zum Tode konsumieren, bitte. Für jeden anderen Scheiss hat mensch dann ja auch Kohle und wenn's darum geht, Leute zu unterstützen, die sowas auf die Beine stellen, ist das noch okay. Wem's nicht passt, kann sich ja selber betätigen und dann weniger verlangen. Nur raunzen gilt nicht, hihi.

Leutz waren auch schon ganz angenehm da und die Stimmung war eindeutig auf geile Party, hrhr. Erstes Bier musste her und die ersten Menschen wurden begrüsst. Ganz viele liebe Leutz waren anwesend, angefangen von einem Teil der Wiener Pagage über die Linzer locals bis hin zu Steyrer Gesox. Locationmässig gefiel's auch sehr gut, nur dass wir anfangs einfach zu dämlich waren, den Konzertraum ausfindig zu machen. Leute, die wissen, wo sich der Konzertraum befindet, wissen, dass "dämlich" der richtige Begriff dafür ist.

Irgendwann unter einem Gespräch kam ich dann mal drauf, dass es sein könnte, dass schon die erste Kapelle spielt. Und das war dann auch so: Eksplodo De Kolero standen schon auf der Bühne und rotzten ihren mit "Bauerncrust" gelabelten Sound runter. So wie sich's anhörte und wirkte war das ihr erster Auftritt überhaupt... Sicher wissen tu ich das nicht, aber schon allein die Tatsache, dass ich zu wissen meine, diesen Namen noch nie wo gelesen, gehört, etc. zu haben, lässt mich dies feststellen. Soundmässig war das schnellerer Crustpunk mit einer Stimme, wobei die zweite vom Schlagzeuger nur gelegentlich dazu kam, zwei Gitarren und dem üblichen D-gebeate und seichten Rythmuswechseln (und vielen Fehlern dabei, hehe). Inklusive Aussagen, die zum selber machen aufriefen, was zumindest bei mir eh immer gut ankommt. Gegen Ende legte der singende Gitarrist seine Axt ab um sich nur noch auf's Kreischen zu konzentrieren. Dazu gesellte sich ein zweiter Sänger und das Quartett mit zwei Gitarren und einer Stimme war fortan ein Quintett mit nur mehr einer Gitarre und zwei Stimmen, was der Action gut tat (weil der zweite Sänger anständig Stoff gab). Mal sehen, wie das mit den Eksplodos weitergeht... Congratulations zum ersten (?) Auftritt jedenfalls.

Danach kamen die Sotatila; endlich bekam ich die jetzt mal zu Gesicht. Die Songs vom EKH Soli TAPE tönen toll, die Demo Mp3s kann ich nicht mehr anhören (scheiss PC!!!) und nette Menschen sind's sowieso. Zweimal Kurwa Gesox und der Schurl hinter'm Schlagzeug kreuzen sich mit Jukkas Stimme, die ihre Wurzeln wohl bei Riistetyt, Bastards, Kaaos, Appendix, etc. hat. Auch der Sound tönte nicht unähnlich diesen Kapellen, wenn auch nicht so authentisch runtergeschrammelt. Strammer HC Punk mit Einflüssen von alten 80er Bands aus "Finnland", der zweifellos Spass macht. Like Jukka said: "I think there's gonna be a great party tonight!" oder so ähnlich halt...

Nachdem die dann ihr Set runtergeboxt hatten, betrat der Special act die Bühne. Strahler 80 Leutz wenn ich mich nicht täusche und sonst was weiß ich, "Linzer Szenegesichter" kenn ich irgendwie nur wenige. Und "leider": Ich war zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich angesoffen und zugedröhnt. "Leider" deswegen, weil ich es genau aus diesem Grund verpasst hatte, mehr als ein (!) Foto von denen zu schießen, haha. Und folgende Feststellungen sind mit Vorsicht zu genießen, denn meine Sinne waren nicht mehr die besten: Erstens hörte ich plötzlich ein uptempo "Police Bastard" Cover von Doom (mich würd's nicht wundern, wenn das nicht stimmt, haha) und weitere Coverversionen, gespielt auf uptempo. Scheisse, ich war so besoffen, dass im ersten Moment "Police Bastard" ein Song von Discharge war (zumindest in meinem Hirnkästchen). Interessant. Mehr kann ich zu denen nicht mehr sagen, tut leid, aber exzessiver Alkkonsum und konsequentes, hirnloses Party machen hatten bei mir Vorrang.

Danach dann zum xten Mal die Ruidosas, die klarerweise (also dank beständigem Auftreten) auch immer besser werden. Ich mein das war tatsächlich der beste Auftritt, den ich von ihnen bis jetzt erlebt hab. Sehr enthusiastisch die Caro wieder, sehr enthusiastisch auch das zweite Schreikehlchen namens Mundi. Immer wieder powervoll, immer wieder macht es Spass, den Ruidosas bei ihrem HC Punkgethrashe zuzusehen. Vor allem wenn mensch gut angesoffen ist, hihi. Und so wie's ich (noch) wahrgenommen hab, hatz auch den anderen Leuten Spass gemacht - kein Wunder, bei solch perversen Cocktails! Kann mich noch an den Ananasscheiss erinnern, der nicht nur irgendwo zwischen dickflüssigem und festem Zustand dahinschwankte (Ananasstückchen mit Ethanol!?), sondern in weiterer Folge meinen Untergang einläutete... Naja, wenixtens zu den Klängen von den Ruidosas, die doch recht lange spielten.

Als dann etwas später die Flyblown auf der Bühne standen, war ich schon jenseits von gut und böse. Trotzdem zog mich die Kapelle noch vor die Bühne und ließ mich ein bisschen mitgehen. Schon allein deswegen, weil ihr noisiger D-beat, beeinflusst von Confuse über Mob 47 und Disclose, sowas von cool daherkam, dass es eine Freude war, dem Trio beim xten "Mass death and destruction Geballer" zuzusehen. Krustenstylos par excellance, wie aus dem Bilderbuch. Ganz brav die Vorbilder studiert: soundmässig und styletechnisch. So kam es dann auch, dass Flyblown den meisten Menschen wohl als recht flotte und fette letzte Band des Abends in Erinnerung bleibt. Ich mein die vier, fünf Zugaben bestätigten das nocheinmal. Und den drei Bandmenschen dürfte es auch recht gefallen haben, zeigten sie sich doch recht begeistert gegenüber den anderen Menschen im Saal und gegenüber den vorigen Kapellen.

Danach ging's extremst bergab: Eine Runde Tischfussball fett mit 10:1 verloren und danach action kotzing bis in den nächsten Tag. Schön war's.
(Öltsch)