BURIAL / McCARTHY BLACKLIST / DOOMTOWN

Hm, wiedermal gibtz einen etwas kürzeren Bericht, weil dieser Abend ziemlich unspektakulär und irgendwie auch langweilig war. Rausgefahren sind wir zu viert, angekommen glücklicherweise in der selben Anzahl. Unüblich ruhig war's, als ich mein Auto am gewohnten Platz abstellte. Hab schon gemeint, ich hab mich beim Datum bzw. Tag getäuscht, aber je näher wir dem Kult kamen, desto lebendiger wurde die Geräuschkulisse. War halt nur kein Sound zu hören, was bis jetzt noch nie war. Ach, fuck, alles für'n Arsch, also erste Band:

Doomtown waren zu viert (alles Männlein), jeder hatte sein Instrument und es wurde angefangen. Schon die ersten Töne ließen erkennen, dass sich die Jungs die tägliche Dosis Portland- und Skandicrust geben. Ich kann's gar nicht beschreiben, wie extrem orginal das war. Ich verwette meinen Arsch drauf, dass die auf Platte (wann ist's endlich so weit!?) zu 100 % gleich klingen wie Consume (die Ex-State Of Fear, etc. Kapelle aus Seattle). Was sagt uns das!? Hochgenialster Krustencore mit Dunkelheit en masse, Aggressivität hoch zwei und Innovationsfaktor minus Tausend. Ha, und wie geil ist denn das, wie oft sag ich denn das jetzt noch!? Also: Scheiss auf Innovationen, scheiss auf was "neues, anderes", blabla... Ich will das hören! Perfekter Sound. Nun denn, spätestens seit diesem Konzert weiß ich jedoch, dass solche Kapellen derzeit (zumindest in München wie es scheint) völlig im Trend sind. Lief doch wirklich fast jede/r zweite mit 'nem Tragedy T-Shirt umher. Schon ein bisschen lächerlich, aber was soll's - kann keine/r was dafür, wenn das jeder/m gefällt (oder der-/diejenige es vorgibt...)!? Tragedy sind ja auch supergeil. Ob wir aber die Texte von denen leben, ist 'ne andere Frage. Aber für Bandgehype/-werbung sind wir ja alle bekannt, nicht!? Doomtown werden von mir auf jeden Fall auch gehyped. Grosse Klasse!

Als nächste Kapelle enterten McCarthy Blacklist die Bühne. Ich kannte nicht mal den Namen im Vorfeld, also war ich doch sehr gespannt, was die so für 'nen Sound machen. Tja, und ihr Sound ist nicht gerade das, was ich mir an einem Welt D-beat Tag erwartet hatte!? McCarthy Blacklist machten viel mehr einen schweren, komplizierten, langsamen bis manchmal etwas flotteren Hardcore mit zwei Shoutern, einer der Kreischbruder, der andere der Kehlkopfvernichter. Vermutlich hatten auch die Besucher ein bisschen was anderes erwartet bzw. auf was anderes gehofft, denn irgendwie leerte sich der Saal zunehmend. Naja, ich gab mir ihr Set trotzdem bis zum letzten Song, weil's mir doch ganz gut gefallen hat. Etwas später im Set wurden sie nämlich etwas schneller, was positive Stimmung meinerseits zur Folge hatte. Na schön, was!? Hm, eine sympathische Truppe!

Das letzte Set legten Burial hin. Schon nach den ersten Tönen ließ sich erhören, dass wieder kein typischer D-beat Crust am Start war. Machte aber nix, denn Burial beglückten uns, die hungrige, zu unterhaltende Besuchermeute, mit feinstem Japcore. Der Sänger kam mit seiner Stimme recht gut an das typisch japanische Gebrüll ran (hatte sogar ein bisschen 'nen eigenen Touch...) und auch sonst gab's coole und powervolle Mucke à la Gauze und ein bisschen Death Side. Irgendwie kam aber nicht so die tolle Stimmung auf, weiß auch nicht wieso. Alles stand nur da und bewegte den Kopf mehr oder weniger enthusiastisch zu dem Geschehen. Nun wie auch immer, Burial rockten auf jeden Fall sehr geil. Nur zu blöd, dass ich diesmal schon mein (ziemlich knappes) Pensum an Kohle verbraucht hatte. Für die dritte 7" des Abends, welche eben jene von Burial gewesen WÄRE, hatz leider nicht mehr gereicht. Egal, gibt bestimmt ein nächstes Mal (und ich weiß sogar schon wann, haha). Ok, kurzes und schmerzloses Ende: Das war's, keine Lust mehr auf Eintipperei...
(Öltsch)