Anarchxpunk - Irrelevant ohne Ende

Ich will gar nicht lange rumschwafeln. Also: Mir gehen in letzter Zeit folgende Fragen durch den Kopf: Wie siehtz heutzutage mit der Anarchxpunk Bewegung aus? Ist die Anarchopunk Bewegung eine Gefahr für den Kapitalismus? Oder noch geiler: Gibtz die Anarchopunk Bewegung als solche überhaupt noch und kann mensch das heutige Anarchxpunk überhaupt als "Anarchopunk" bezeichnen? War Anarchxpunk überhaupt jemals eine Gefahr für die ganze Scheisse hier? Okay, wie's mit der Vergangenheit aussieht, darüber will ich jetzt nicht schreiben, weil ich erstens nur das zu 100 Prozent weiß (oder auch nicht...), was ich selbst in der "Anarchopunk Szene" erlebt hab und zweitens es schon viel über die Gesichte des Anarchopunk nachzulesen gibt (und diese Quellen sollten auch immer wieder in Frage gestellt werden).

Das "Anarchxpunk" heute ist eine einzige, irrelevante Lachnummer. Bumm! Ja genau, so seh ich das momentan. Aber zuerst für's Verstehen: Ich hab bis jetzt viel mehr angenehme Sachen mit den Leuten aus dieser "Szene" erlebt als unangenehme. Es gibt so viele coole Leutz, die wirklich was machen und Verantwortung zeigen. Solche Leute, die nachdenken, die sich Gedanken machen, diskutieren, streiten, lästig sind, unangenehm sind und sich einfach nicht gehen lassen (und natürlich andere Aktionsformen, die aber lt. Staat und Bonzen als "illegal" deklariert werden und darum hier besser nicht genannt werden - Paranoia olé! Verschissene Übermacht!). Und natürlich auch Fehler machen (so wie ich und das ist einfach der nie enden wollende Prozess namens Entwicklung - was ich Scheisse verzapft hab, was ich Scheisse gedacht hab - aus heutiger Sicht einfach grandios, haha - ja, und auch jetzt werd ich noch Scheisse bauen/denken - eh klar...). An und für sich sind die Leutz, die ich mit der Zeit getroffen hab, in der ganzen Politpunk Szene okay, nett und blablabla. Ich kann mich unterhalten, diskutieren, philosophieren und was weiß ich noch alles. Hab insofern kein Problem und freu mich immer, auf Konzerten zu sein, auf Demos zu sein oder irgendwas anderes zu machen.

ABER - genau: das grosse ABER um sich selbst zu widersprechen - ich hab ein riesengrosses Grundsatzproblem, von welchem ich mich natürlich nicht ganz ausschließen will und kann: Wenn's um wirkliche, handfeste Maßnahmen gegen Staat & Kapital geht (wenn ich Staat & Kapital schreibe, dann sind da Rassimus, Sexismus, Homophobie, etc. inkludiert!), kommen wir meistens nicht über unser eigenes, selbstherrliches Szeneghetto hinaus.

Erstens wird sehr oft einfach nur auf Konzerte gegangen, gesoffen oder auch nicht, viel Verbalradikalismus an den Tag gelegt, noch mehr über irrelvante Scheisse aka Platten, etc. gequatscht und fertig bzw. das war's auch schon. Falls dann doch "politischer Aktionsismus" daher kommt: Die Flyer, Filme (Blutgeil zB!), Demos oder sonstiges sind in vielen Fällen dermaßen klischeebehaftete, oft für bürgerliche Verhältnisse völlig unverständliche Scheissdreckdinge, dass ich mich wirklich nicht wundere, warum im Grunde genommen gar nix weitergeht. Was ist uns denn wichtiger? In vielen Fällen ist es einfach nur wichtig, dass mensch möglichst viele geile DIY Platten sein EIGENTUM nennt, darüber schreibt, wie geil denn das ist. Absolut krank istz dann sowieso, wenn mensch bei den Plattenreviews nur über den Sound schreibt. Pah, wie irrelevant!? Wahnsinn! Purer Selbstzweck - bis ich das an mir erkannt hab, hatz halt auch einige Zeit gebraucht... Aber was ich unbedingt sagen muss und will: "Meine" Plattenreviews handeln und handelten nie nur vom Sound. War und ist einfach so. Soviel dazu und eigentlich auch nur wieder eine Rechtfertigung. Naja, für mich sind Plattenreviews eine Art "Entspannung". Insofern für mich selber (noch) tragbar und mit meinem Gewissen (noch) zu vereinbahren. Obwohl's für Platten Öl braucht und woher das kommt und wie das zu uns kommt, wissen wir ja alle... Du meine Fresse (manchmal scheintz, als ob wir gegen das Kapital und infolgedessen gegen unser krankes Denken wirklich null Chancen hätten - aber wir haben Chancen - weil wenn wir's uns nicht mal mehr einreden, dann... *weglauf*).

Über die teilweise identen grauslichen Strukturen (Sexismen, Rassismen, etc...) in unserer ach so anders scheinenden Szene will ich gar nicht anfangen, mich auszulassen (hab eh schon hier darüber geschrieben: "Bissel Punk und so..."). Wahrscheinlich bin ich selbst nicht mal besser, aber ich denk's mir im Innersten (bzw. muss es mir denken), weil ich sonst sowieso gleich krepieren könnte und mein Aktivismus für'n Arsch wäre. Das will ich nicht einsehen! Ich will und ich muss gegen die ganze Scheisse und mein eigenes anerzogenes Denken kämpfen.

Um wieder zurück zu der "Anarchopunk Bewegung" zu kommen: Mir kommt einfach oft vor, dass die Leutz eh recht okay sind, aber im Grunde genommen gar nix verändern wollen. Die sind einfach "zufrieden". Die haben ihre geilen Platten, gehen auf Demos, Konzerte oder sonst was und lesen ein paar Bücher (mensch muss ja wenixtens so wirken, als ob mensch Interesse an Veränderung hätte...). Wenn wirklich Interesse da wäre, dann würden wohl nicht immer so viele Leutz so deppate Sektenscheisse machen? Oder es geht vermutlich um "Punk". Es muss natürlich "Punk" sein oder so... Blabla, einfach nur dumme Scheisse für mich (hab jetzt keine Nerven mehr, um das genauer bzw. argumentativ zu untermauern). Und die Leutz würden vielleicht auch mal erkennen, dass "Politik" abgeschafft werden muss, um die völlige Freiheit und ein "gutes Leben" zu erreichen. So, und da ich jetzt gerade keine Lust mehr hab, weiter zu schreiben, schreib ich einfach:

... TO BE CONTINUED! (und selber denken nicht vergessen!)
(Öltsch)