Für eine Welt ohne Nationalstaaten!

Ich möchte jetzt mal auf das künstliche Gebilde der souveränen Nationalstaaten eingehen. Heutzutage scheint es nämlich absolut unmöglich, sich eine Welt ohne diese von Menschenhirn erschaffenen Gebilde vorzustellen. Nicht nur, dass Patrioten oder normal-bürgerliches Gesocks Staaten und ihre Grenzen für ganz normal, selbstverständlich und wichtig halten, nein, sogar in der Hardcore und Punkszene werden diese Grenzen mit Slogans wie beispielsweise "Österreichs einziges Punkzine" kommentarlos anerkannt. Auch gibtz, wieder als Beispiel, auf der (trotzdem sehr guten) Website Capeet.com nur Konzertdaten für den Staat Österreich. Warum ist das so!? Warum erkennen sogar viele von "uns" Nationalstaaten als ganz normales Gebilde unserer Zeit an!? Wie auch bei anderen Themen, die uns von klein auf an eingetrichtert wurden, ist der Staat als souveränes Hoheitsgebiet und territorial eingeschränkte Landschaft für uns selbstverständlich und wird somit gar nicht bis vielleicht nur wenig hinterfragt. Lustigerweise werden aber manche Staaten als Ganzes (also pauschal, womit nicht nur Regierungen, sondern auch die dort lebenden Menschen gemeint sind) heutzutage absolut angeprangert. Sei es, dass es sich im Anti-Amerikanismus, Anti-Semitismus, Anti-Imperialismus oder in der Anti-Deutschen Theorie ausdrückt - das alles sind durch und durch bodenlose Bewegungen, die die Welt in "gute" und "böse" Nationalstaaten einteilen und sich somit auf eine Seite stellen, die aber auch nix anderes als Machtinteressen ausüben bzw. ausüben wollen. Das ist alles andere als eine revolutionäre Ebene. Wie kann es denn sein, dass mensch die USA als Wurzel des Bösen sieht, gleichzeitig aber Staaten wie den Irak und/oder Syrien (etc.) in Schutz nimmt? Betrachtet mensch es auch von einem marxistisch-kommunistischen Standpunkt (als Unterschied zu einem anarchistischen, welcher komischerweise geläufig ist), so kann und muss jeder Nationalstaat abgeschafft werden (endkommunistische Gesellschaft).

Warum aber ist jetzt jeder Nationalstaat scheisse!? Wie schon vorher geschrieben, sind diese nur künstliche Gebiete, deren keinerlei natürliche Voraussetzungen zu Grunde lagen und liegen. Wer hat das Recht zu sagen bzw. dieses durchzusetzen, dass der Boden hier (Innsbruck) "Österreich" heisst und nur ca. 10 km Luftlinie weiter nördlich (Mittenwald) der Boden "Deutschland" heisst!? Daraus folgt nicht nur eine andere Bezeichnung, was alleinig null Bedeutung hätte. Daraus folgen auch künstliches Zugehörigkeitsgefühl und künstliche Rivalitäten zwischen österreichischen und deutschen "Bürgern/innen" (klassisch, was!?). Menschen werden in Nationalitäten eingeteilt, damit den nicht-herrschenden (und frauschenden!? *g*) Menschen ein Vorwand zum Krieg führen gegeben werden kann und wird. Denn sobald die grundlegenden Interessen eines Nationalstaates bedroht sind, muss er aus Gründen der Selbstbehauptung und der Selbstachtung zum Mittel des Krieges greifen. Solange es souveräne Nationalstaaten gibt, wird es immer neue Kriege geben. Wer "Nationalsstaat" sagt, muss im gleichen Atemzug "Krieg" sagen. Frieden und Nationalstaat sind unvereinbare Gegensätze. "Das Vaterland verteidigen" wär nur EIN Beispiel. Perverserweise bestimmen die Grenzen dann auch noch die Oberhäupter/innen in Wien und Berlin, welche vielleicht einmal in ihrem Leben an der genannten Grenzstelle (Innsbruck - Mittenwald) waren und generell überhaupt null Ahnung von der dortigen Situation (und auch anderswo) haben. Es wurden und werden Grenzen nur nach kapitalistisch-wirtschaftlichen Interessen gezogen. Generell muss mensch mal hinterfragen, was ihn/sie denn zu eine/r Österreicher/in macht. Einzig und allein die zufällige Geburt (wobei's hier in den jeweiligen Ländern versch. Bestimmungen gibt) in einem künstlichen Landschaftsgebilde. Klar und deutlich wird die ganze Perversität der Dinge, wenn mensch sich vorstellt, dass für ein/e Herrschende/r eine Geburt in Österreich mit folgender Staatsbürger/innenschaft bzw. ein "österreichisches" Baby mehr WERT hat als zum Beispiel ein slowakisches. Für den/die Bürger/in aus Österreich ist auch viel interessanter (oder wird zumindest von den Medien so vorgegeben), wieviel Österreicher/innen bei einem Flugzeugabsturz um's Leben gekommen sind als beispielsweise Italiener oder Deutsche, wo ein Grossteil aber näher bei "uns" in Tirol wohnt, als ein Wiener, Grazer, St. Pöltener, etc. Warum sollte mich der Verlust eines Menschen, der/die in Eisenstadt wohnt, mehr treffen als der Verlust eines Menschen aus Zürich, Bozen, München, welche ja viel näher bei mir wohn(t)en!? Nur die Staatsbürger/innenschaft und die daraus individuell resultierende Repression, Unterdrückung und Unfreiheit vereint Menschen in ihren Nationen. Individuell, weil die kapitalistische, "demokratisierte" westliche Welt anders unterdrückt wird als Zweite und Dritte Welt Länder, wobei das Ergebnis das Gleiche bleibt: Überleben statt leben. Die Herrschenden brauchen also diese Nationalstaaten, um ihre Macht (vor allem gegen unten) behaupten zu können - mit Kriegen, Sanktionen, geheimen Operationen und staatlich finanzierten, in vielen Fällen auch in Auftrag gegebenen Terror.

Heutzutage wird ja viel von Grenzabbau (Europäische Union etc.) geredet oder es wurde auch schon gehandelt. Grenzabbau in Form des Schengener Abkommens ist gut und recht? Wie recht, wenn es die Herrschenden nach Belieben ausser Kraft setzen? Und wie recht kann etwas sein, das nur dazu dient, kapitalistische Beziehungen zu engen und zu festigen, sprich nur dazu da ist, die kapitalistische Wirtschaft anzukurbeln? Der kleine Mann/die kleine Frau "atmet" das Ergebnis - zumindest hier in unserem Lebensraum, der ja täglich tausenden von Lastwagen zur "Durchfahrt" dient. Was alles scheisse an der EU und deren Politik ist, will ich hier nicht beschreiben, weil das einfach den Rahmen sprengen und mir wahrscheinlich noch die allerletzten Nerven kosten würde. Letztens will ich noch anfügen, dass das Thema "Für eine Welt ohne Nationalstaaten" natürlich noch viel intensiver und aspektreicher behandelt werden muss. Aber ich seh es sicherlich nicht als meine Aufgabe, den Weg vorzugeben oder hier die Lösung aller Probleme zu definieren. Ich sehe meine Aufgabe darin, mich mit diesem Thema zu befassen und zusammen mit ALLEN Menschen dieser Erde, die in Einklang, Frieden und Wohlstand leben wollen, eine Lösung für eine Welt ohne Grenzen zu finden. Denn kein Mensch ist illegal und keine Grenze ist gerecht(fertigt)! Darum: Nieder mit der internationalen Solidarität! Hoch die anti-nationale Solidarität! Hoch die Revolution!
(Öltsch)