MOPPP

Formel

Formel aus:

(Wikipedia)

Andere Namen:

(RS)-1-(4-methoxyphenyl)-2-(1-pyrrolidinyl)-1-propanone (engl.); 4'-Methoxy-alpha-pyrrolidinopropiophenone (engl.); (Wikipedia) R,S-4'-Methoxy-alpha-pyrrolidinpropiophenon (dt.); (RS)-1-(4-Methoxyphenyl)-2-(1-pyrrolidinyl)-1-propanon (dt.). (eigen)

Spezifikation:

Summenformel: C14H19NO2;
Mol. masse: 233.305 g/mol; (Wikipedia)

Allgemeines:

MOPPP ist eine psychoaktive Substanz und gehoert innerhalb der Gruppe der Amphetamine zu den Cathinon-Derivaten. (Wikipedia) Cathinon stammt, wie wir wissen, von der Khat (Catha edulis) Pflanze und stellt deren Wirkprinzip dar. MOPPP ist nahe verwandt mit dem Cathinon-Derivat MDPV, mit dem es den Pyrrolidinring gemeinsam hat. Im Gegensatz zum MDPV ist die Substitution am Benzolring nur eine einfache Methoxygruppe an der 4. Position, wohingegen MDPV ueber eine Methylendioxybruecke verfuegt, gleich wie MDMA. Die fuer Cathinone typische Ketongruppe, repraesentiert durch ein doppelgebundenes Sauerstoffatom, ist bei beiden, MOPPP wie auch bei MDPV, vorhanden. Die Seitenkette an der Position 1. des Benzolringes ist bei MOPPP eine Propangruppe, gleich wie beim klassichen Methamphetamin, wohingegen MDPV eine Pentangruppe aufweist. Strukturchemisch betrachtet gibt das einige interessante Vermutungen, die sich von dieser Struktur ableiten lassen. Die Amphetaminstruktur, die die Basis auch des Molekuels von MOPPP darstellt, laesst auf eine ausgesprochen starke stimulierende Wirkung schliessen. Ebenso ist die Pyrrolidingruppe, wie man beim MDPV sieht, kein Hindernis fuer eine starke stimulierende Wirkung, sondern stellt nur eine Erweiterung der Moeglichkeiten fuer ein stimulierendes Molekuel dar. Die Methylendioxybruecke von MDPV, sicherlich teilweise fuer seine in Hohen Dosen berichteten MDMA-artigen Nebenwirkungen, wurde auf eine Methoxygruppe beim MOOPP reduziert und naehert sich der idealen Methamphetaminstruktur, ohne Substituenten an. Die gleiche Substitution an der 4. Position, eine Methoxy-gruppe bei MOPPP, findet ihr Gegenstueck in einer wenig reaktiveren Gruppe bei Mephedron, der Methylgruppe von Mephedron, dass ebenfalls stark stimulierend war und keinen Abbruch der Wirkung verursachte, sondern es vermutlich noch staerker machte. Wir sehen Methoxygruppen vor allem bei klassischen Halluzinogenen, wie sie A. Shulgin in seinem Buch PIHKAL (Phenethylamines I have known and loved), genauestens ausgearbeitet hat. Die 3 Methoxygruppen am Benzolring sind das typische an der Struktur fuer die Halluzinogenwirkung, Vorkommen z.Bsp. bei Meskalin. A. Shulgin zeigt genau in Pihkal auf, welche Variationen dieses 3-er Schemas moeglich sind. (eigen)

Wirkungen:

Aufgrund der strukturellen Aehnlichkeit zu MDPV, Methamphetamin und Mephedron ist mit aufputschenden Wirkungen zu rechnen. Die Wirkungen reichen von Stimulation, Euphorie, Herzschlagbeschleunigung, Atembeschleunigung, Klarheit in der Wahrnehmung, Schlaflosigkeit bis zu Zaehneknirschen, aber auch Nebenwirkungen wie Dehydration und Auszehrung bei chronischer Applikation sind zu erwarten. Wir verweisen vor allem auf den Dopaminwiederaufnahmehemmer und Norepinephrinwiederaufnahmehemmer MDPV, der das gleiche Wirkprinzi enthaelt und verweisen auf unsere dort genau niedergeschriebenen Aufzeichnungen. (eigen)

Sucht:

Es ist mit der Ausbildung einer psychischen und einer koerperlichen Abhaengigkeit vom Amphetamin-typus zu rechnen. Es soll an dieser Stelle an die Beschreibung dieser Substanz verwiesen werden, oder auch auf das nahe verwandte MDPV verweisen, wo genaue Untersuchungen getaetigt wurden. (eigen)

Geschichte:

1990'er: Die Droge taucht als Designerdroge in Deutschland auf. (Wikipedia)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie