Methaqualon

Formel

Formel aus:

(#5/23, #53/323)

Allgemeines:

In der Wikipedia steht folgende Zusammenfassung:

Methaqualon, umgangssprachlich auch Ludes genannt, ist ein Chinazolin-Derivat, dessen Name sich von der englischen chemischen Bezeichnung Methylquinazolinone (deutsch: Methylchinazolinon) ableitet. Es ist ein Arzneistoff, der als Hypnotikum verwendet und als Droge missbraucht wurde und - mit gegenwaertigem Verbreitungsgebiet Afrika - weiterhin missbraucht wird. In Suedafrika ist es neben Marihuana das verbreitetste illegale Rauschmittel, es kommt in vielen verschiedenen illegal produzierten Tabletten auf den Schwarzmarkt, die, aehnlich den Ecstasytabletten hier, mit verschiedenen Logos versehen sind. Der Grossteil des dort verbrauchten Methaqualons stammt aus illegaler Produktion aus Indien, von wo aus es nach Afrika eingeschmuggelt wird. Die am haeufigsten anzutreffende Konsumform dort ist das Rauchen der zerbroeselten Tabletten, oft gemischt mit Marihuana, was einen kurzzeitigen, sehr intensiven "Euphorieflash" ausloest. Danach beginnt die sedative Komponente zu ueberwiegen und der Konsument verfaellt in einen laenger andauernden Daemmerzustand. Eingefuehrt wurde Methaqualon in Suedafrika vermutlich vom damaligen Apartheid-Regime, das so Aufstaende in den Townships verhindern wollte. Im Zuge des Zusammenbruchs wurden grosse Mengen von Mandrax® (Handelsname eines Methaqualon/Antihistamin-Kombipraeparats) im Meer versenkt. In aehnlicher Weise war Methaqualon unter Nicolae Ceausescu in Rumaenien in den staatlichen Waisenhaeusern im Einsatz, um die Insassen ruhigzustellen. Unter dem Handelsnamen Mozambin® wurde es von Falco in "Ganz Wien" besungen. (Wikipedia)

Chinazol-4-on Derivat. (#5/23)

Hypnotikum, Chinazolonstruktur, Bei laengerer Einnahme und hoeherer Dosierung entwickelt sich eine ausgepraegte Abhaengigkeit. Methaqualon wird auch, besonders in der USA, zu Cocktails benutzt. Bei Ueberdosen keine hypnotische Wirkung, sondern Auftreten von Kraempfen. (#53/225)

Andere Namen:

Dormutil®, Revonal®, (#5/23) Motivan®, Mozambin®, (#53/231) Revonal®, (#53/270) Maoa®, (#53/218) Quaalude® (USA). (#53/225) Methylquinazolon; 2-Methyl-3-(2-methylphenyl)-4(3H)-chinazolinon; 2-Methyl-3-(o-tolyl)-4-chinazolon; Ludes; seven-one-fours, seventeen, lemmon 714; Mozambin®; (Wikipedia)

Spezifikation:

Summenformel: C16H14N2O;
Molare Masse: 250,30 g/mol-1;
Schmelzpunkt: 120 Grad Celsius; 255-256 Grad Celsius (Hydrochlorid);
Loeslichkeit: fast unloeslich in Wasser (4,73 g/l-1 bei 25 Grad Celsius). (Wikipedia)

Synthese:

Kondensation von N-Acetylanthranilsaeure mit o-Toluidin. (#5/23)

Geschichte:

In der Wikipedia steht folgender Text geschrieben:

Es wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg vom indischen Forscher M. L. Gujiral zufaellig im Zuge der Suche nach einem Malariamittel entdeckt und seit den 1960er-Jahren als Schlafmittel eingesetzt. (Wikipedia)

1965 wurde es unter den Handelsnamen Quaalude® und Parest® in den USA als Alternative zu den nicht ungefaehrlichen Barbituraten eingefuehrt. (Wikipedia)

1966: Das urspruenglich in der Werbung als nicht abhaengig machend dargestellte Mittel fuehrte aber zu Faellen physischer und psychischer Abhaengigkeit, ueber die bereits 1966 in Grossbritannien berichtet wurde. Als illegal auf der Strasse gehandeltes Rauschmittel erfreute es sich in den USA bald grosser Beliebtheit aufgrund seiner euphorisierenden und aphrodisierenden Wirkung. (Wikipedia)

Anfang der 1970er Jahre war das sogenannte "Luding out", die Einnahme von 300 bis 450 mg Methaqualon zusammen mit Wein unter College-Studenten weit verbreitet. (Wikipedia)

1984: In den USA wurde das Medikament zwar 1984 aufgrund des weit verbreiteten Missbrauchs vom Markt genommen, aber dennoch weiterhin illegal hergestellt. (Wikipedia)

1981: In Deutschland war Methaqualon als Normi-Nox® auf dem Markt und 1981 der BtMVV unterstellt. (Wikipedia)

1992: In Oesterreich wurde Methaqualon 1992 (in Deutschland 1993) wegen des Suchtpotentials die Zulassung als Schlafmittel entzogen. Es ist in Deutschland in Anlage II des BtMG aufgefuehrt, ist somit nicht verschreibungsfaehig. (Wikipedia)

2004: In der Schweiz war das Schlafmittel unter dem Namen "Toquilone" weit verbreitet, wurde jedoch 2004 wegen des haeufigen Missbrauchs vom Markt genommen. (Wikipedia)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie