Alkanna tinctoria (Linnaeus) Tausch

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Borretschgewaechse, Rauhaargewaechse - Boraginaceae

Andere Namen:

Alkanna, Alkermeswurzel, Faerberkraut, Schminkwurzel. (#144) Schminkwurz, Alkanna, Faerbende Ochsenzunge. (Internet)

Synonyme: Anchusa tinctoria L., Lithospermum tinctoriun L. (Internet)

Gemeine Namen: Alkanet, dyer's bugloss (engl.); orcanette, alkanna (frz.); Faerberochsenzunge, Alkanne (dt.); alkanna spuria, arganetta (ital.); hawa` jwani (arab.), andere volkstuemliche Namen: danab al-qut, himhim; shinjar. (Internet)

Inhaltsstoffe:

Alkannin, Alkaloide: Pyrrolizidine, Naphthaquinon Pigmente (Wurzeln). (Internet)

Vorkommen:

Die Pflanze ist im gesamten Mittelmeerraum verbreitet. Der Drogenimport erfolgt ueber die Tuerkei und Ungarn. (#144)

Aussehen:

Die Alkanna ist eine Staude, deren zahlreiche 10 cm bis 30 cm lange, grauhaarige Sprossen niederliegend oder aufrecht sein koennen. (#144)

Mehrjaehriges Kraut, 20-40 cm, mit kurzaestigen, buschigen Stengeln, graeulich-gruen, mit langen, weichen Borsten. Blaetter weich, laenglich-lanzettfoermig. Bluetenstaende dicht, verlaengert in der Frucht. Bluetezeit: Februar-April. Vorkommen auf sandigen Boeden. (Internet)

Allgemeines:

Die Wurzel enthaelt vor allem in ihrer Rinde rote Farbstoffe, die noch in der Kosmetikindustrie oder Mikroskopie als Faerbemittel eine gewisse Bedeutung besitzt. Die Anwendung als Lebensmittelfarbstoff oder als Arzneimittel ist heute nicht mehr zugelassen, da die Alkannawurzel toxische Alkaloide enthaelt. Frueher war die Verwendung zur Behandlung von Hauterkrankungen, schlecht heilenden Wunden und innerlich zur Behandlung von Durchfaellen gebraeuchlich. Die Alkannawurzel enthaelt Pyrrolizidinalkaloide, fuer die eine leberschaedigende und krebserzeugende Wirkung beschrieben ist. Das in der Rinde enthaltene rote Farbstoffgemisch (Alkannarot) wird noch in der Lebensmittelindustrie oder Mikroskopie zum Faerben benutzt. Eine medizinische Verwendung oder die Verwendung als Lebensmittelfarbstoff ist aufgrund der toxischen Wirkungen in vielen Laendern verboten. (#144)

Die Pflanze gehoert zu den sogenannten Faerbepflanzen, die zum Faerben von Naturstoffen verwendet wurden. (eigen)

Die Farbstoffe aus der Alkanna sind nicht wasserloeslich. Daher uebergiesst man die ausgegrabenen Sprosse und Wurzeln mit Alkohol und laesst die Mischung fuer eine Nacht stehen. Danach filtriert man durch ein Geschirrtuch und vermischt das Ganze mit heissem Wasser, das ein paar Tropfen Geschirrspuelmittel enthaelt. In dieser Loesung kann man die vorgebeizten Textilien faerben. Mit einer Alaunbeize erhaelt man violette Faerbungen, die allerdings relativ lichtempfindlich sind. (Internet)

Droge:

Farbstoff:
Rinde und unterirdische Sprosse: Alkannin u.a. (rotviolett faerbend). (Internet)

Wirkungen:

Die Pflanze wurde medizinisch noch nicht untersucht! (Internet)

Keine medizinische Verwendung! (#144)

Alkanna enthaelt, wie z.B. auch Borretsch und Fuchskreuzkraut leberschaedigende Pyrrolizidinalkaloide. Diese Alkaloide fuehren bei laengerer Anwendung nachweislich zu Leberschaeden und koennen sogar Krebs erzeugen. Weiterhin vermutet man eine fruchtschaedigende (teratogene) Wirkung. Eine laengere innerliche Anwendung wird auch mit dem Auftreten von Venenthrombosen in Verbindung gebracht. (#144)

Da nicht auszuschliessen ist, dass diese Alkaloide auch durch die Haut (vor allem bei Verletzungen) aufgenommen werden, verbietet sich auch die aeusserliche Anwendung. (#144)

Geschichte:

1737: Es ist eine alte Faerberpflanze, eine Abbildung findet sich im Blackwellischen Kräuterbuch um 1737. (Internet)

Roemer: Die Pflanze wurde wie die Gemeine Ochsenzunge (Anchusa officinalis) schon bei den Roemern als Farb-Rohstoff für Kosmetika eingesetzt. (Internet)

ca. 129 n.Chr.: Der griechische Arzt Galenos (geb. 129 nach Christus, Leibarzt des Roemischen Kaisers Marc Aurel) berichtet hiervon. Die Wurzelextrakte wurden früher zum Faerben von Fetten, Pomaden und Schminken verwendet. (Internet)


Bildquellen:

Abb.1.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Internet;


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie