Aspidosperma quebracho-blanco Schlechtend.

Inhaltsstoffe:

Rinde: mehrere Alkaloide vom Yohimbin-Typ (bis 1,5%). (#32, #92/870)

Die Quebrachorinde enthaelt ein Gemisch von verschiedenen Indolalkaloiden mit Aspidospermin, Yohimbin, Quebrachamin und Akuammidin als Hauptbestandteilen sowie Gerbstoffe. (#144)

Aussehen:

Hochgewachsener, gelbbluehender Baum. (#32)

Der 5 bis 20 m hoch wachsende Quebrachobaum besitzt schlanke Aeste mit einer orangebraunen Rinde. Die gegenstaendig oder dreizaehligen, laenglichen Blaetter sind ledrig, glatt und haeufig von gelb-gruener Farbe. Die in traubenartigen Bluetenstaenden sitzenden Blueten koennen weiss, gelb oder gelbgruen sein. Die Frucht ist eine stark verholzende bis zu 10 cm lange, ungestielte Balgfrucht. (#144)

Vorkommen:

Zentrales Suedamerika. (#32)

Der Quebrachobaum waechst in Suedost-Bolivien, Argentinien, Sueb-Brasilien und Chile. (#144)

Andere Namen:

Quebrachobaum, Quebracho, Weisser Quebracho. (#144)

Allgemeines:

Das Holz ist steinhart, weswegen es von Indianern als Aphrodisiakum und Potenzmittel geschaetzt wird. In Paraguay wird damit ein Zaubertrank gebraut. Zu einer Maispaste werden die Samen des Mollebaumes (Schinus molle) beigemengt. Ist die Gaerung abgeschlossen, werden einige Rindenstuecke des Quebrachos eingelegt. In der indischen Volksmedizin werden Auszuege der Rinde als Heilmittel bei Atembeschwerden, Husten und fiebrigen Erkaeltungen, bei Malaria, Leberschmerzen und als aphrodisierendes Tonikum getrunken. Oft wird die geraspelte Rinde mit Mate-Blaettern gekocht. Bei den Mocoretas-Indianern am Alto Paran gilt der Quebracho als Zauberbaum. An dem lebenden Baum vollziehen die Schamaninnen Divinationsrituale. Dann werden die Flammen unter dem Gesang von Beschwoerungsformeln umtanzt. An dem Stand des Mondes und den durch den Baum fallenden Mondstrahlen kann die Schamanin wahrsagen. (#32)

Auszuege aus der Quebrachorinde finden sich hauptsaechlich in homoeopathischen Zubereitungen. (#144)

Pflanzl. Fam.

Apocynaceae - Hundsgiftgewaechse

Droge:

Medizinisch verwendet wird die Rinde. (#144)

Wirkungen:

Fuer Aspidospermin wurde im Tierversuch eine atemstimulierende Wirkung nachgewiesen. Weitergehende, vor allem klinische Untersuchungen fehlen, so dass eine Anwendung nicht empfohlen werden kann.
Volksmedizinisch sollen Zubereitungen aus der Quebrachorinde bei Beschwerden der Bronchien und Lunge sowie bei fieberhaften Erkrankungen helfen. In suedamerikanischen Volksheilkunde wird Quebrachorinde auch bei Malaria eingesetzt. Eine Wirksamkeit ist jedoch fuer alle Anwendungsgebiete nicht belegt. (#144)

Die von C. Raetsch berichtete volksmedizinische Anwendung als Potenzmittel koennte auf die Wirkungen von Yohimbin zurueckgefuehrt werden. Da noch andere Indolalkaloide unklarer Wirkungsweise vorhanden sind ist von einer Anwendung als Potenzmittel abzuraten. Inwieweit die Indianer die Droge bearbeiten, um sie als Potenzmittel einzusetzen ist aus den Beschreibungen von C. Raetsch nicht zu entnehmen. (eigen)

Warnhinweise:

Die Einnahme insbesondere hoeherer Dosen kann zu Kopfschmerzen, vermehrten Speichelfluss, Benommenheit und Schlaefrigkeit fuehren. (eigen)

Ueberdosierungen fuehren zu Uebelkeit und Erbrechen. (eigen)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie