Capsicum fructescens Linnaeus s. l.

Pflanzl. Fam.:

Solanaceae - Nachtschattengewaechse

Andere Namen:

Cayennepfeffer, Chilli, Paprika, Tabasco. (#144)

Vorkommen:

Die Pflanze ist in Suedamerika beheimatet. Die Droge wird hauptsaechlich aus Afrika importiert. (#144)

Aussehen:

Der Cayennepfeffer ist ein bis zu 1 m hoch wachsender Halbstrauch. Die Blaetter sind laenglich-oval, die Blueten schmutzig-weiss. (#144)

Droge:

Medizinisch verwendet werden die reifen, getrockneten Fruechte, die kraeftig orange bis rot gefaerbt sind, von Capsicum frutescens L. und anderer Capsicum-Arten, die scharf schmeckende Schoten bilden.

Die Fruechte milder schmeckender Arten werden zur Herstellung von Paprika verwendet. (#144)

Inhaltsstoffe:

Der wertbestimmende Anteil der Inhaltstoffe, sind die Capsaicinoide, darunter das Capsaicin, die fuer den scharfen Geschmack verantwortlich sind. (#144)

Allgemeines:

Zubereitungen aus Cayennepfeffer oder dem synthetischen Ersatz Nonivamid sind in Form von Salben, Cremes und Pflastern im Handel erhaeltlich. (#144)

Wirkungen:

Die Scharfstoffe erregen auch die Schmerz- und Waermerezeptoren der Haut und Schleimhaut und bewirken dadurch eine gesteigerte Durchblutung. Dieser Effekt wird zur aeusserlichen Behandlung schmerzhafter Muskelverspannungen im Schulter-Arm-Bereich sowie im Bereich der Wirbelsaeure ausgenuetzt. Aufgrund der starken Reizwirkung wird die Anwendungsdauer auf 2 Tage beschraenkt, eine Wiederholung auf den gleichen Hautbezirken darf fruehestens nach 14 Tagen erfolgen. (#144)

Capsaicinhaltige Salben koennen auch bei der Behandlung von Neuralgien, z.B. wie sie nach Guertelrose haeufig auftreten, erfolgreich sein. Hierzu wird die Salbe ueber mehrere Tage aufgetragen, wobei nach anfaenglicher Zunahme der Schmerzen eine Abnahme beobachtet wurde. Da bei einer chronischen Anwendung aber nicht ausgeschlossen werden kann, dass Nerven geschaedigt werden, unterliegen diese Salben der Verschreibungspflicht und duerfen nur auf aerztliche Verordnung hin verwendet werden. (#144)

Cayennepfeffer sollte innerlich nicht zu medizinischen Zwecken eingenommen werden, die Verwendung als Gewuerz erscheint jedoch unbedenklich. (#144)

Da Cayennepfeffer selbst in geringen Mengen eine sehr starke Reizwirkung auf Schleimhaeute und Augen hat, wird es auch zur Herstellung von Sprays zur Selbstverteidigung verwendet. (#144)

Dosis:

Da Zubereitungen aus dem Cayennepfeffer nur zur aeusserlichen Anwendung bestimmt sind, empfiehlt es sich, auf im Handel erhaeltliche Fertigpraeparate zurueckzugreifen. Ebenso koennen Praeparate verwendet werden, die Nonivamid, das sog. „synthetische Capsaicin“, enthalten. (#144)

Warnhinweise:

Nicht anwenden bei Ueberempfindlichkeit gegenueber Paprika! (#144)

Capsaicinhaltige Zubereitungen koennen bei empfindlichen Personen Allergien ausloesen. (#144)

Nicht anwenden bei Kindern unter 6 Jahren! (#144)

Nur auf unverletzter Haut anwenden! (#144)

Keine zusaetzliche Waermeanwendung! (#144)

Nicht laenger als 2 Tage anwenden. Eine Wiederholung der Anwendung auf den gleichen Hautbezirken ist fruehestens nach 14 Tagen moeglich! (#144)

Die aeusserliche Anwendung insbesondere hoch konzentrierter Praeparate ueber laengere Zeit kann zur Schaedigung von Nerven fuehren. (#144)

Den Kontakt der Praeparate mit Schleimhaut oder Augen ist zu vermeiden, nach der Anwendung sollten die Haende gruendlich gewaschen werden! (#144)

Cayennepfeffer wirkt auch in geringen Mengen stark reizend auf Augen und Schleimhaeute und erzeugen ein heftiges Brennen. Als Massnahme wird sofortiges Spuelen mit kaltem Wasser empfohlen. (#144)

Die innerliche Anwendung als Gewuerz wird als unbedenklich erachtet. Magenempfindliche Personen und stillende Muetter sollten jedoch scharf gewuerzte Speisen vermeiden. (#144)

Die Einnahme grosser Mengen ueber laengere Zeit kann zu Nieren- und Leberschaedigungen fuehren. (#144)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie