Bildquelle. Die Pflanze.
Lauraceae - Lorbergewaechse
Laurus camphora, Kampferbaum, (#110/262) Camphora camphora Karst., Camphora officinarum Nees, C.c. (Linnaeus) Siebold, C.c. Fries, C. c. Presl et Eberm, C. camphoriferum St. Lag., Laurus c. Linnaeus, Laurus camphorifera Salisb., Persea c. Spr., Alcanfor (span.), Baum-Camphera, Borneo-Campher, Borneo-Kampfer, Camfora (ital.), Campherbaum, Camphero, Camphor laurel, Camphor tree, Camphre, Camphrier du japon, Chang (chin.), Chang-shu, Cusnocy (altjapan.), Cutakkarpuram (Malayisch), Ga bur (tibet.), Gaara-boon (Tai), Gaburi (mongol.), Gum camphor, Japaansche Kamferboom (holl.), Kamforfa (ungar.), Kampferlorbeer, Kanfur (arab.), Kapor, Kapur, Karpura, Karpurah (Sanskrit), Karpuram (Tamil), Kuso-noki (japan.), Laure a camphre, Laurocanfora (ital.), Re. (#92/166) Kampferbaum, Kampfer, Cinnamomum camphora (Linnaeus) Sieb., Kampferlorbeer. (#144)
Die Blaetter indischer Kampferbaeume enthalten bis zu 22,2% Kampfer. Alle Pflanzenteile enthalten Kampferoel und aetherische Oele mit Sesquiterpenen. Haeufig ist im aetherischen Oel das Safrol stark vertreten, es kommt reichlich im Holz vor. Der hoechste Safrolgehalt befindet sich in den Wurzeln, ebenfalls kommt in den Blaettern reichlich Safrol vor. Es kommen aber eine Reihe anderer Verbindungen im aether. Oel vor: u.a. Eugenol, Azulen, Bisabolon, Cadinen, Camphen, a-Camphoren, Carvacrol, Cineol, pi-Cymol, Laurolitsin, ?-Limonen, Orthoden, a-Pinen, Reticulin, Safranal, Safrol, Salven und Terpineol waeren zu nennen. (#92)
Blaetter, Fruechte, Kampfer, Kampferbaumoel; (#92)
Der Baum ist in Indien, China und Formosa (Taiwan) heimisch. Er hat sich von dort ueberall in den tropischen Zonen Suedostasiens verbreitet. Er wird sogar im mediterranen Raum als Zierpflanze angebaut. (#92)
Der Kampferbaum ist im Sueden China und Japans sowie in Vietnam beheimatet. Gezuechtet wird die Pflanze in Afrika und in Sri Lanka. (#144)
Es ist ein bitteres, stark aromatisches Kraut, kreislauf- und nervenanregend, entzuendungshemmend und krampfloesend. Es wirkt auch verdauungsfoerdernd und toetet Parasiten ab. Aeusserlich zum Einreiben bei Gelenk- und Muskelschmerzen, als Salbe bei Frostbeulen, aufgesprungenen Lippen und nicht entzuendeten Wunden. Zum Inhalieren bei Nasen- und Bronchienverstopfung. In der traditionellen chinesischen Medizin bei Hauterkrankungen, Wunden zum Wiederbeleben bei Bewusstlosigkeit. In der ayurvedischen Medizin innerlich bei Bronchitis, Asthma, Sinusitis, Augenbeschwerden, Epilepsie, Menstruationsbeschwerden, Gicht, Rheuma und Schlaflosigkeit. Ueberdosierung fuehrt zu Erbrechen, Herzklopfen, Kraempfen, Tod. Da es ueber die Haut aufgenommen wird, ist eine schleichende Vergiftung moeglich. (#110/262)
Diese Pflanze, besonders als Kampferoel, unterliegt in einigen Laendern besonderen gesetzlichenm Einschraenkungen. Verwendet werden Holz und Blaetter (Zhang nao) aus denen ein kristalliner Kampferextrakt hergestellt wird. (#110/262) Dies geschieht durch vorsichtige Destillation. (#92)
Aus dem Holz der 50 bis 60 Jahre alten Baeume wird natuerlicher D-Kampfer (Japan-Kampfer) und das viel fuer industrielle Zwecke genutzte Kampferbaumoel gewonnen. (#144)
Weisses Kampferoel:
Wird in der Kosmetikindustrie zur Herstellung von Seifen, Deodorants, Reinigungsmitteln und Parfuems verwendet. Safrolfreies Kampferoel wird zur Herstellung von Pfefferminz- und Vanillearomen eingesetzt. Weiterhin finden Kampferoele auch als Loesungsmittel fuer Farben, Tinten oder Lacken Verwendung. (#144)
Von C. Raetsch, dem Autor des ethnopharmakologischen und ethnobotanischen Standardwerkes, "Enzyklopaedie der psychoaktiven Pflanzen.", stammt folgende genaue Beschreibung des Kampferbaumes:
Der immergruene Baum wird bis zu 50m hoch, er bildet einen knorrigen Stamm (bis zu 5m dick) und eine ausladende Krone aus. Er hat langgestielte, lederartige, glatte, laengliche Blaetter, die auf der Oberseite glaenzend-gruen, auf der Unterseite matt blaugruen sind und in jugendlichem Stadium oft roetlich erscheinen. Die Blaetter riechen beim Zerreiben stark nach Kampfer. Daran ist der Baum am sichersten zu identifizieren. Die gruenlich-weissen Blueten sind klein und eher unscheinbar; sie bilden achselstaendige, 5-7cm lange Rispen aus. Die Fruechte sind kleine, einsamige, von einem Bejcher umgebene Beeren. (#92)
Der Kampferbaum ist ein immergruener, bis zu 50 m hoch wachsender Baum, dessen aufrechter Stamm sich weiter oben in viele Aeste knorrig verzweigt. Die in Buescheln stehenden, kleinen weissen Blueten duften suesslich-aromatisch. (#144)
Zur Gewinnung von Kampfer und Kampferbaumoel wird das zerkleinerte Holz einer Wasserdampfdestillation unterworfen, wobei der Kampfer abdestilliert und als niedriger als Kampfer siedender Rueckstand ein cineolreiches aetherisches Oel erhalten wird, das als Kampferbaumoel bzw. Weisses Kampferoel bezeichnet wird. Die hoeher als Kampfer siedende Fraktion nennt man rotes bzw. schwarzes Kampferoel. Achtung! Unter Kampferoel kann auch eine 10 bis 20%ige Loesung von racemischen Kampfer in pflanzlichem Oel verstanden werden, waehrend weisses Kampferoel keinen Kampfer mehr enthaelt. (#144)
9. Jhdt.: In China und Japan wird Kampfer aus der Pflanze gewonnen. Kampfer ist von alters her in Asien eine vielgelobtes Aphrodisiakum und Heilmittel. (#92)
11. Jhdt.: Die Araber benutzen Kampfer fuer allerlei medizinische Zwecke. (#92)
1676: Der erste Kampferbaum wird nach Europa gebracht und in Holland angepflanzt. (#92)
1910: Kampfer wird in Deutschland synthetisch aus dem alpha-Pinen (Terpentin) gewonnen. (#92)
1920`er: Der Kampfer wird relativ haeufig als Rauschmittel gebraucht. (#92)
Abb.1.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Internet;