Burseraceae - Burserazeen (Balsambaumgewaechse)
Myrrhebaum, Myrrh tree (engl.), mirra (ital.), Myrrhe (frz.), mirra (span.). (#103/646) C. myrrha. (#110/265) Myrrhenbaum, Commophora molmol Engl., Echte Myrrhe, Maennliche Myrrhe, Rote Myrrhe. (#144)
Myrrhe enthaelt bis zu 10 % aetherisches Oel, das ueberwiegend aus Sesquiterpenen besteht. Der Harzanteil setzt sich aus einer alkoholloeslichen Fraktion aus Triterpensaeuren, -alkoholen und -estern und einem hydrophilen Anteil, bestehen aus Schleimstoffen und Proteinen zusammen. (#144)
Myrrhe ist teilweise auch Bestandteil von einigen Schwedenkraeuterrezepturen.Weiterhin wird Myrrhe in der Kosmetikindustrie zur Herstellung von Parfums sowie Zahn- und Mundpflegemittel verwendet. Myrrhentinktur ist als Monopraeparat oder als Bestandteil von Mundspuelloesungen oder Pinselungen erhaeltlich. (#144)
Seit biblischen Zeiten ist es die Standardmedizin im Nahen Osten bei Wundinfektionen, Bronchial- und Verdauungsbeschwerden und wird besonders mit der Frauenheilkunde und mit Reinigungsritualen in Verbindung gebracht. Myrrhe, als Symbol des Leidens, war eines der drei Geschenke, die dem Jesuskind von den drei Weisen gemacht wurde; damit wurde der Leib Christi nach der Kreuzigung einbalsamiert. Chinesische Schriften erwaehnen sie erstmals um das Jahr 600 n.Chr. Sie hat eine lange Geschichte als Verjuengungsmittel in der ayurvedischen Medizin. (#110/265)
Oel-Gummi-Harz. (#110/265)
Die Myrrhe stammt aus den oestlichen Mittelmeergebiet, Abessinien, Erithrea, Jemen, Somalia und dem Sudan. (#144)
Empfindlicher, laubwechselnder, dorniger Strauch, bis 5m hoch - mit Blaettern, die aus obovalen Blaettchen besteht. Nach der Regenzeit erscheinen, oft vor den neuen Blaettern, gelbrote Blueten aus 4 Bluetenblaettern mit bleibendem Kelch. Daraus entstehen spitze, ellipsenfoermige, bis zu 7mm lange Fruechte. (#110/265)
Der Myrrhenbaum ist ein bis zu drei Meter hoch wachsender, dorniger, stark verzweigter Baum mit unpaarig gefiederten Blaettern. Die kleinen Blueten stehen in rispenartigen Bluetenstaenden. Die Pflanze fuehrt ein Gummiharz, das vor allem bei Verletzung freigesetzt wird und an der Luft erstarrt. Das aus dem Myrrhenbaum aber auch anderen Cammiphora-Arten gewonnene, luftgetrocknete Harz wird als Myrrhe bezeichnet. Je nach Herkunft werden verschiedene Sorten unterschieden: Die Somali- oder Heerabol- oder maennliche Myrrha von C. molmol aus Somalia und die Arabische oder Fadhli-Myrrha von C. abyssinica und C. schimperi aus Suedarabien und Nordaethiopien. Hierzulande sind meist Mischsorten erhaeltlich. Als Verfaelschungen kommen Harze aus C. mokol (Falsche Myrrhe) und aus C. erythraea (Weibliche Myrrhe) vor. (#144)
Scharfes, adstringierendes, aromatisches Kraut mit stark stimulierender, antiseptischer und schleimloesender Wirkung. Es lindert Kraempfe, Entzuendungen und Verdauungsbeschwerden. Innerlich bei Verdauungsstoerungen, Bronchial- und Ohreninfektionen, Druesenfieber, Mandel-, Rachen- oder Zahnfleischentzuendung sowie bei Menstruations- oder Kreislaufproblemen. Aeusserlich bei Geschwueren in der Mundhoehle, Wunden und Furunkeln. In Verbindung mit Hamamelis virgiana bei Quetschungen; mit Cephaelis ipecacuanha bei Geschwueren in der Mundhoehle und bei Gaumenerkrankungen; mit Echinaceae spp. und Baptisia tinctoria bei verschiedenen Halsinfektionen. (#110/265)
Zubereitungen aus der Myrrhe wirken desodorierend, adstringierend, entzuendungshemmend, schmerzstillen und wundheilungsfoerdernd und zur Behandlung von entzuendlichen Erkrankungen der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches eingesetzt. (#144)
Myrrhentinktur:
Myrrentinktur wird aus 1 Teil Myrrhe und 5 Teilen 90%igen Ethanol hergestellt. Bei Entzuendungen des Zahnfleisches oder der Mundschleimhaut 2 bis 3 mal taeglich unverduennt als Pinselung anwenden. Zur Anwendung als Mundspuel- oder Gurgelloesung wird Myrrhentinktur verduennt (30 bis 60 Tropfen auf ein Glas warmes Wasser) verwendet. (#144)
0. n. Chr.: Myrrhe wird dem Jesuskind als Geschenk beigebracht von den 3 heiligen Koenigen. (#110)
600 n. Chr.: Die Myrrhe wird in chin. Schriften das erste mal erwaehnt. (#110/265)
Bei unverduennter Anwendung kann es voruebergehend zu Brennen oder einer Veraenderung des Geschmacksempfindens kommen. (#144)