Cytisus canariensis (Linnaeus) Kuntze

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Andere Namen:

Ginster, (#11) Kanarischer Ginster, C. attleyanus hort., C. canariensis Steud, C. ramoisissimus Poir., Genista c. Linnaeus, Canary Island broom, Kytisos, Spanish broom, Spartion, Spartium. (#92/90)

Die einzig heutzutage richtige botanische Bezeichnung ist Genista canariensis L. fuer diese Pflanze. (#147)

Cytisus canariensis (L.) Kuntze; Teline canariensis (L.) Webb & Berthel.; Cape Broom (engl.); Codeso Blanco; Retamon; (#147)

Inhaltsstoffe:

Die Gattung (Cytisus=Geissklee) ist reich an Cytisin, einem Lupinalkaloid, dass in vielen Schmetterlingsbluetern enthalten ist, dem indessen keine halluzinogenen Eigenschaften zugeschrieben werden (#11)

Alle Pflanzenteile: das toxische Alkaloid Cytisin. Moeglicherweise sind noch weitere psychoaktiv wirksame Stoffe enthalten. (#32, #92)

Aussehen:

Albert Hofmann beschreibt die Pflanze folgendermassen:

Urwuechsiger, immergruener und reichverzweigter, bis 1,8m hoher Strauch; Blaetter: in laengliche oder verkehrt eifoermige, behaarte Blaettchen unterteilt. (#11)

Von C. Raetsch stammt folgende Beschreibung:

Der immergruene Strauch wird bis zu 2m hoch. Die kleinen, gruenen Blaetter sind dreigeteilt. Die duftenden, hellgelben Lippenblueten bilden sich an den oberen Zweigenden. Die Bluetezeit liegt zwischen Mai und Juli. Die Fruechte werden von kleinen Schoten (15-20mm) mit mehreren bohnenartigen, kleinen Samen gebildet. (#92)

Mehrjaehriger, nicht-kletternder Strauch; (#147)

Vorkommen:

Suedeuropa, Nordafrika, Westasien, Atlantische Inseln, Mexiko. (#11, #92)

Afrika (einheimisch): Kanarische Inseln;
Asien (eingefuehrt): Indien: Tamil Nadu; Sri Lanka;
Australien und Ozeanien: Australien (eingefuehrt);
Nordamerika: USA (eingefuehrt): Kalifornien, Washington; (#147)

Droge:

Blueten, Samen, Blaetter; (#92)

Pflanzl. Fam.:

Leguminosae - Huelsenfruechtler

Allgemeines:

Die Yaqui Indianer verwenden die Samen als Halluzinogen. Der Ginster, urspruenglich auf den Kanarischen Inseln beheimatet, wurde aus der Alten Welt, wo keine Zeugnisse seiner halluzinogenen Wirkung ueberliefert sind, nach Mexiko eingefuehrt, dort scheint er bei den im noerdlichen Teil des Landes lebenden Yaqui Indianern, deren Medizinmaenner die Samen als Halluzinogen schaetzen, magische Bedeutung erlangt zu haben. (#11, #92)

Aus den gelben Blueten werden in der Volksmedizin aphrodisierende Liebestraenke gekocht. Der Ginster ist in Mexiko eingefuehrt worden und hat sich dort weit verbreitet. Die Yaqui-Zauberer stellen aus der Samenkapsel einen Trank her, der ihnen die Moeglichkeit gibt, wahrzusagen, in die Vergangenheit und Zukunft zu reisen und ihre Heilkraefte zu staerken. In sexualmagischen Zirkeln werden Ginsterblueten mit Hanf vermischt als Aphrodisiakum geraucht. (#32)

Die Pflanze dient vor allem oekologischen Zwecken. (#147)

Wirkungen:

Das Rauchen der getrockneten Blaetter wird als mild psychedelisch ohne unangenehme Nebenwirkungen beschrieben. (#92)

Dosis:

1-2 Joints. (#92)

Wirkdauer:

Bis zu 5h. (#92)

Geschichte:

Der Ginster stammt von den Kanarischen Inseln. Vielleicht war er bereits eine Ritualpflanze der Guanchen, der kanarischen Ureinwohner, die im 15. Jhdt. noch steinzeitlich lebten und die Grosse Goettin (Tara) in ausgemalten Ritualhoehlen verehrten. Er wurde frueh in die Neue Welt eingefuehrt, da viele Schiffe, die nach Neuspanien fuhren, auf den Kanarischen Inseln einen Zwischenhalt machten. Durch den Sklavenhandel gelangen viele Pflanzen von den Kanaren in die Neue Welt, mit ihnen vielleicht auch der Gebrauch von Ginster als Rauschmittel. Dies berichtet C. Raetsch in seinem Standardwerk der Ethnobotanik "Enzykloaedie der psychoaktiven Pflanzen. (#92)


Bildquellen:

Abb.1.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Internet;


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie