Cytisin

Formel

Andere Namen:

(-)-Cytisin, Bapitoxin, Laburnin, Cytiton, Sophorin, Ulexin; 1,2,3,4,5,6-Hexahydro-8H-1,5-methano-pyrrido[1,2alpha][1,5]diazocin-8-ol. (#92/828)

Formel aus:

(#1, #92)

Vorkommen:

Ammodendron spp.
Anagyris spp;
Baptisia spp;
Colutea arborescens;
Cytisus canariensis;
Eucresta spp;
Genista germanica, G. tinctoria;
Hovea acutifolia;
Laburnum alpinum, L. anagyroides;
Lamprolobium fructicosum, L. grandiflorum;
Plagiocarpus axillaris;
Sophora secundiflora, S. tomentosa;
Spartium junceum; Strongylodon macrobotrys;
Templetonia spp;
Thermopsis spp;
Ulex europaeus.

Spezifierung:

Molekulargewicht: 190,24; loeslich in H2O, Aceton, MeOH, EtOH und Chloroform; Schmelzpunkt: 152-153 Grad Celsius (#20)

Summenformel: C11H14N2O. (#92/828)

Allgemeines:

Die Verbindung ist ein Lupinalkaloid. (11)

Cytisin ist in der Pflanzenfamilie der Fabaceae sehr weit verbreitet und wird besonders in den Samen in hoher Konzentration gefunden. (#17)

Cytisin kommt in vielen Huelsenfruchtgewaechsen (Leguminosae) vor. (#92/828)

Es ist eine hochgiftige Verbindung - (#1) dennoch taucht die Substanz immer wieder in der einschlaegigen Literatur als Rauschdroge auf, obwohl es eigentlich keine angenehmen Wirkungen gibt. Vor der Einnahme dieser Substanz muss unbedingt gewarnt werden - es besteht Lebensgefahr. (eigen)

C. Raetsch schreibt, dass C. als Reinsubstanz in den Handel kommt und keinen Einschraenkungen unterliegt. (#92/828)

Wirkungen:

Ruft eigentlich keine Halluzinationen hervor, vermutlich wird aber durch die starke Intoxikation ein Delirium erzeugt, welches sich durch ein Entstehen von Trancezustaenden mit Halluzinationen im Gesichtssinn auszeichnet. Nebenwirkungen sind Uebelkeit, dann Kraempfe, die durch Atemlaehmung bis zum Tod fuehren koennen. (#11)<7p>

Es wirkt aehnlich wie Nicotin, zunaechst erregend, spaeter laehmend auf die sympathischen Ganglien. Dazu kommt ein stimulierender Effekt auf das ZNS, der nach kurzer Zeit ebenfalls in einen laehmenden uebergeht. Durch Foerderung der Adrenalinfreisetzung zeigt Cytisin auch sympathikomimetische Wirkungen. Durch die starke emetische Wirkung des Cytisins wird die zur Resorption kommende Menge verringert. Ansonsten erfolgen Resorption und Elimination von Cytisin relativ schnell. Die toedliche Dosis betraegt bei subeutaner Injektion an der Katze 3mg/kg, am Hund 4mg/kg. (#17)

C. greift an den ACH-Rezeptoren des zentralen Nervensystems, der Ganglien und der neuromuskulaeren Endplatte an. Cytisin wirkt als Ganglienblocker aehnlich wie Nikotin, kann Strychnin-artige Kraempfe, vor allem Halluzinationen, aber auch Bewusstlosigkeit und schliesslich den Tod bewirken. Allerdings ist fuer den Menschen keine letale (toedliche) Dosis bekannt. (#92/828)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie