Epilobium angustifolium Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Oenotheraceae = Onagraceae
Onagraceae - Nachtkerzengewaechse (#104)

Andere Namen:

Schmalblaettriges Weidenroeschen, Feuerkraut, Waldweidenroeschen. (#104/232) Weidenroeschen, Antinskraut, Feuerkraut, Waldroeschen, Waldweidenroeschen. (#144) Fireweed (engl.), Great Willow-herb (engl.), Spiked Willow-herb (engl.). (#146)

Inhaltsstoffe:

Tannine, Zucker, Pflanzenschleim, Ursolsaeure, Gerbstoffe. (#104/233)

Die Weidenroeschenarten enthalten Flavonoide, darunter das stark entzuendungshemmend wirkende Myricetin, Sterole (beta-Sitosterol), Triterpensaeuren und Gerbstoffe. (#144)

Vorkommen:

Das Weidenroeschen ist in ganz Europa anzutreffen. Der Drogenimport erfolgt aus einigen Balkanlaendern. (#144)

In ganz Europa, ausser in der Mittelmeerregion, verbreitet. Bevorzugt Kahlschlaege, Lichtungen und Waldraender und ist in Hoehen bis 2400m anzutreffen. (#104/232)

Allgemeines:

Weidenroeschenkraut ist Bestandteil einiger Teemischungen. (#144)

Das Schmalblaettrige Weidenroeschen ist zwar sehr verbreitet, aber nur wenigen als Heilpflanze bekannt. Der erhebliche Gehalt an Tanninen und Pflanzenschleim in der Wurzel verleiht der Pflanze adstringierende und entzuendungshemmende Eigenschaften, die vor allem innerlich bei Magen-Darm-Entzuendungen (Dickdarmentzuendung, Duenndarmentzuendung und Durchfall) sowie bei Husten zur Anwendung kommen. Aeusserlich wird die Pflanze traditionellerweise bei Entzuendungen der Mundschleimhaeute und des Rachens eingesetzt, sowie bei Haemorrhoiden und leichten Verbrennungen. (#104/233)

In der Kosmetik findet das Schmalblaettrige Weidenroeschen als erweichendes Mittel bei empfindlicher Haut sowie bei geroeteter Haut Anwendung. (#104/233)

Aussehen:

Die Weidenroeschenarten sind in Europa weit verbreitete Stauden unterschiedlicher Groesse mit meist purpurot bis rosa gefaerbten Blueten. Im Handel wird zwischen den kleinbluetigen (Bluetendurchmesser unter 1 cm, z.B. E. parviflorum Schreb. = Kleinbluetiges Weidenroeschen, E. montanum L. = Berg-Weidenroeschen u.a.) und den grossbluetigen Weidenroeschen (Bluetendurchmesser ueber 1.5 cm, z.B. E. angustifolium L. = Schmalblaettriges Weidenroeschen) unterschieden. (#144)

Droge:

Die Wurzel und die Blueten. (#104/232)

Verwendet werden die kurz vor oder zur Bluetezeit gesammelten und getrockneten oberirdischen Pflanzenteile, von E. angustifolium auch die Wurzel.
Unter der im Handel erhaeltlichen Droge Epilobii herba werden die kleinbluetigen Arten verstanden. (#144)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Sammelzeit:

Europa: Die Wurzeln werden im Fruehjahr oder im Herbst, waehrend der Ruhezeit, gesammelt. Waschen und in 5 bis 10cm lange Stuecke schneiden. Die Blueten pflueckt man am besten zu Beginn der Bluete im Juli/August, wobei der Stengel zurueckbleibt. (#104/233)

Aufbewahrung:

Die Wurzeln werden in der Sonne oder an einem geheizten Ort getrocknet. Die Blaetter legt man dazu im Schatten auf ein Blatt Papier und dreht sie haeufig um. Dann gibt man sie in ein Gefaess aus Glas oder Porzellan, waehrend die Wurzelstoecke in Papier- oder Stoffsaeckchen aufbewahrt werden. (#104/233)

Wirkungen:

(#104/233)

Die Weidenroeschenarten enthalten Flavonoide, darunter das stark entzuendungshemmend wirkende Myricetin, Sterole (beta-Sitosterol), Triterpensaeuren und Gerbstoffe.

Weidenroeschenkraut wird ausschliesslich in der Volksheilkunde bei Blasenentleerungsstoerungen aufgrund einer gutartigen Grossaufnahme der Vorsteherdruese (benigne Prostatahyperplasie Stadium I und II) verwendet. Die Wirksamkeit ist jedoch nicht belegt. Daher kann eine Anwendung nicht empfohlen werden und es sollten in dieser Hinsicht besser untersuchte Heilpflanzen (z.B. Brennesselwurzel) vorgezogen werden. (#144)

Dosis:

Innere Anwendung:
die Wurzeln
Adstringierend im Magen-Darm-Bereich, entzuendungshemmend auf die Atemwege, sedativ bei Husten.
Dekokt - 2g auf 100ml Wasser. Schluckweise zwei bis drei kleine Tassen am Tag. (#104/233)

Aeussere Anwendung:
die Wurzeln
Bei Entzuendungen im Mund- und Halsbereich, Haemorrhoiden, Hautentzuendungen, leichten Verbrennungen.
Dekokt - 6g auf 100ml Wasser. Waschungen, Gurgeln, Mundspuelungen, getraenkte Kompressen auf die betroffenen Stellen auflegen. (#104/233)

Kosmetische Anwendung:
Infus aus einer Handvoll Blaetter des Schmalblaettrigen Weidenroeschens ins Badewasser erzielt eine erweichende und erhellende Wirkung bei sensibler und empfindlicher Haut. (#104/233)

Warnhinweise:

Bisher sind keine unerwuenschten Wirkungen bekannt. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada".


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie