Bildquelle. Brennessel.
Hanfnessel, Dunnermettel, Donnernessel, Grosse Nessel, Senznessel, Saunessel, Esselkraut, Scharfnessel, Tausendnessel. (#104/600) Grosse Brennessel. (#110/366, #116)u Haarnessel, Hanfnessel, Nessel. (#144)
Urticaceae - Nesselgewaechse
Die Pflanze ist in Europa weit verbreitet, sicherlich auch deshalb, weil Sie frueher eine bedeutende Kulturpflanze war, deren Bedeutung aber langsam erlischt. Sie wurde zur Fasererzeugung und Lebensmittelproduktion eingesetzt. (eigen)
Die Brennessel ist fast weltweit zu finden. (#144)
Bildquelle. Die Pflanze.
Gerbsaeure, Vitamin C; in den Brennhaaren ein Nesselgiftstoff. (#116)
Chlorophyll, (#110) Ameisensaeure, biogene Amine, beta-Sitosterol, Lignane, Polysaccharide, Mineralsalze, loesliche Kieselsaeure, Aminosaeuren, Vitamine, Carotinoide, Flavonoide. Caffeoylaepfelsaeure; Brennesselfruechte: linolsaeure reiches, fettes Oel, Vitamin E, Carotinoide. (#144)
Aus den Pflanzen wird das Chlorophyll industriell extrahiert, das als Farbstoff E140 fuer Lebensmittel und Medikamente benutzt wird. Die Pflanze wird als Lebensmittel genutzt (Spinat; Nesselbier; Tee). (#110/366)
Die aus den Staengeln gewonnene Faser diente als Baumwollersatz. (#144)
Brennessel ist als Tee und als Bestandteil in sog. "Blutreinigungstees" und als Frischpflanzensaft erhaeltlich. Ferner gibt es Fertigpraeparate als Tropfen und Kapseln zur Behandlung von Prostatabeschwerden oder zur unterstuetzenden Therapie rheumatischer Erkrankungen. Alkoholische Tinkturen zur aeusserlichen Anwendung als Einreibung. Haarwaesser. (#144)
Die Grosse Brennessel wird 60 cm bis 150 cm hoch und ist zweihaeusig, d.h. eine Pflanze besitzt nur maennliche oder weibliche Blueten. Die kleine Brennessel wird nur 15 cm bis 45 cm hoch und jede Pflanze hat sowohl weibliche als auch maennliche Blueten. Die Fruechte sind kleine, eifoermige Nuesschen, die meist von den Kelchblaettern umgeben sind.
Die Pflanze bevorzugt naehstoffreiche Boeden und kann sich rasch ausbreiten.
Staengel und Blaetter sind mit Brennhaaren besetzt. Bei Beruehrung der frischen Pflanze brechen die kugelfoermigen Spitzen der Brennhaare ab, so dass ihr Inhalt (Ameisensaeure, biogene Amine und weitere, noch nicht bekannte Substanzen) in die Haut freigesetzt wird und das typische Brennen auf der Haut und die Quaddelbildung bewirkt. Junge Blaetter und Triebe besitzen noch keine Brennhaare, so dass sie als naehrstoffreiches Gemuese oder Salat verzehrt werden koennen. (#144)
Bildquelle. Die Pflanze.
Die Pflanze ohne die Wurzeln. (#104/601) Gesamte Pflanze, besonders Blaetter. (#110/366)
Medizinische Verwendung finden ueberwiegend Blaetter oder Wurzeln der Grosse Brennessel, Urtica dioica. (#144)
Ein adstringierendes, harntreibendes, staerkendes, blutstillendes Kraut, das Giftstoffe ausspuelt und leicht blutdruck- und blutzuckersenkend wirkt. Innerlich bei Anaemie, Blutungen (besonders der Gebaermutter), starker Menstruationsblutung, Haemorrhoiden, Arthritis, Rheuma, Gicht und bei Hautleiden (besonders bei Ekzemen): aeusserlich bei arthritischen Schmerzen, Gicht, Ischias, Neuralgien, Haemorrhoiden. Haut- und Kopfhautproblemen, Verbrennungen, Insektenstichen und bei Nasenbluten. Laesst sich bei Ekzemen gut zusammen mit Arctium lappa anwenden. (#110/366)
(#104/601)
Die Pflanze ist lt. Hans Braun praktisch obsolet, kann aber als Zusatzstoff bei rheumatischen Affektionen gegeben werden. Die Verwendung von Brennesseltinktur hat wohl nur die Bedeutung einer Hyperaemicums. (#116)
I. Altersberger gibt in Ihrer Onlinepublikation "Das grosse Heilpflanzenbuch" folgende Anwendungen und Wirkungen an:
(#144)
(#144)
Zubereitungen aus der Brennesselwurzel lindern Beschwerden einer beginnenden benignen Prostatahyperplasie, d.h. einer altersbedingten, gutartigen Vergroesserung der Vorsteherdruese im Stadium I und II. Rund die Haelfte aller Maenner ueber 60 Jahren sind davon betroffen. Die Einnahme bessert die Beschwerden beim Wasserlassen. Die Groesse der Prostata bleibt jedoch unbeeinflusst. Als moeglich wirksame Inhaltsstoffe werden beta-Sitosterol, Lignane, Polysaccharide und/oder weiterer Substanzen diskutiert.(#144)
Innerlich und aeusserlich zur Unterstuetzung einer Behandlung rheumatischer Erkrankungen.(#144)
Innerlich: Zur Durchspuelung bei entzuendlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, auch zur Behandlung und Vorbeugung von Nierengriess. Dabei auf ausreichende Fluessigkeitszufuhr achten. Nicht bei Erkrankungen anwenden, bei denen eine erhoehte Fluessigkeitszufuhr vermieden werden sollte.
Die Brennessel enthaelt viele verbreitet vorkommende Verbindungen. Die oberirdischen Pflanzenteile sind reich an Mineralsalzen, loesliche Kieselsaeure, Aminosaeuren, Vitaminen, Carotinoiden und Flavonoiden. Die antirheumatische Wirkung wird auf Caffeoylaepfelsaeure zurueckgefuehrt, die entzuendungshemmende Eigenschaften besitzt. Diese Substanz kommt nur in der Grossen Brennessel vor.
Vor der z.T. in der Volksmedizin empfohlenen Anwendung als "Diabetikertee" muss gewarnt werden, da Brennessel eine Zuckerkrankheit in keiner Weise guenstig beeinflussen kann.(#144)
Tinkturen aeusserlich als Haarwasser zur Pflege der Kopfhaut bei fettigem Haar und Schuppen.(#144)
Enthalten ein linolsaeure reiches, fettes Oel sowie Vitamin E und Carotinoide. In der Volksheilkunde findet es als Tonikum Verwendung und in der Landwirtschaft als Zusatz zu Viehfutter.(#144)
(#144)
Brennesselwurzel:
Praeparate beeinflussen das Wachstum der Prostata nicht. Daher sollte regelmaessig ein Arzt zur Kontrolle aufgesucht werden. (#144)
Brennesselkraut:
Auf eine ausreichende Fluessifkeitszufuhr (keine coffeinhaltigen oder alkoholischen Getraenke!) ist zu achten.
Nicht anwenden bei Oedemen, die durch Herzschwaeche oder Nierenfunktionsstoerungen bedingt sind.(#144)
Nicht wirksam bei Zuckerkrankheit!(#144)
Brennessel kann bei empfindlichen Personen zu Ueberempfindlichkeitsreaktionen oder Magenbeschwerden fuehren. (#144)
Tee:
Kraut: 3 bis 4 Teeloeffel (etwa 4 g) fein geschnittenes Kraut werden mit 150 ml siedendem Wasser uebergossen und nach 10 Minuten Ziehen abseiht.
Tagesdosis:. 8 - 12 g Droge. (#144)
Wurzel:
1 Teeloeffel zerkleinerte Brennesselwurzel werden mit kaltem Wasser angesetzt, etwa 1 Minute zum Sieden erhitzt und nach 10 Minuten abgeseiht.
Tagesdosis: 4 - 6 g Droge. (#144)
Aeussere Anwendung:
Tinktur/Spiritus (1:10) (#144)
Fertigpraeparate:
Tagesdosis entsprechend 8 - 12 g Droge. (#144)
Ist als Faserpflanze seit der Bronzezeit in Gebrauch. (#110/367)
Abbildung 1; Zeichner: unbekannt;
Abbildung 2: Zeichner: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.
Abbildung 3: Zeichner: unbekannt; Quelle: Internet;