Erythrina americana Miller

Andere Namen:

Tzompantli (aztek.), (#32) Amerikan. Korallenbaum, Corallodendron americanum Kuntze, Corallodendron triphyllum nom. nud., E. carnea Ait., E. enneandra DC., E. fulgens Loisel., Bolita grande, Cehst (Mixe), ChakmolcheŽ (Maya "der Baum des Roten Pumas"), Chakmool-che, Chocolin, Chotza, Colorin, Cosquelite, Demti (Otomi), Equimite, HutukuuŽ (Huastekisch), Iquemite, Iquimite, JIquimiti, K'anteŽ (Maya "gelber Baum"), Korallenstrauch, Lakatila (Totonakisch), Lakatili, Lakatilo, Lak'tanga, Li-pascua (Chontal), Madre alcaparra, Madre brava, Madre cacao, Madre chontal, Ma-ja-nu (Chinantekisch), Palo de coral, Pali de pite, Parencsuni, Patol, Pat-olli, Pichoco, Pito, Pito pichoco, Puregue, Purenchecua (Taraskisch), Purgne, Quemite, Quimiti, Sompantle, Sompantli, Sumpantle, Te'batai (Otomi), Tlalni, Tsejch (Mixtek.), Tsizch, Tu saba (Mixtekisch), Tzinacancuahuitl, Tzite (Quiche), Tzompancuahuitl (aztek.), Tzompantli, Tzompomitl (mod. Nahuatl), Tzon te kichilo, Uhkum, Xk'olok'max (yucatek. Maya), Xoyo' (Maya), Zompantli, Zompantlibaum, Zompantlibohne, Zumpantle; die essbaren, roten Blueten heissen in Veracruz gasparitos, auf Nahuatl cozquelite. (#92/234)

Corallodendron americanum (Mill.) Kuntze; Erythrina carnea Aiton; Erythrina enneandra DC.; Erythrina fulgens Loisel.; (#147)

Inhaltsstoffe:

Cytisin, psychotrope Indolalkaloide; Die Alkaloide scheinen berauschende Wirkungen zu haben, koennen aber ekstatische Raserei und den Tod ausloesen. (#32)

Anders, als in obiger Darstellung, schreibt C. Raetsch in seinem Werk "Enzyklopaedie der psychoaktiven Pflanzen", dass die Pflanze Erythrinaalkaloide (Erythran, Erythroidin, Corallin, Coralloidin, Erythro-Coralloidin) enthaelt. In den Samen konnten 1,61% Alkaloide (Erysopin, Erysovin, Erybidin, Erisodin, Erythrartin) nachgewiesen werden. (#92)

Vorkommen:

Tropische und warme Zonen beider Hemisphaeren. (#12)

Der Baum kommt von Nordmexiko bis Guatemals vor. Er bevorzugt trocken-warmes Klima. Sein Verbreitungsgebiet ist auf Zentralmexiko konzentriert. (#92)

Zentralamerika (einheimisch): Mexiko (Nord- & Zentral-), MexiKo (Suedost);
Indischer Ozean: Mauritius (eingefuehrt). (#147)

Pflanzl. Fam.:

Leguminosae - Huelsenfruechtler

Aussehen:

Der amerikan. Korallenbaum wird etwa 6-8m hoch und hat grosse, breite, aber spitz zulaufende Blaetter, die zu je dreien an einem Stengel sitzen. Die leuchtendroten Blueten sind bis zu 10cm lang und traubenfoermig nach oben stehend angeordnet. Der Baum wirft im Winter seine Blaetter ab. Die Blueten treiben zuerst am kahlen Baum aus (Januar-Maerz). Mit dem Nachwachsen der Blaetter reifen die leicht geschnuerten Fruchtschoten heran, die 2-5 knallrote, bohnenfoermige Samen enthalten. (#92)

Mehrjaehriger, nicht-kletternder Baum; nicht gefaehrdet; (#147)

Droge:

Samen; (#92)

Allgemeines:

Die leuchtend roten Samen dieser Baumleguminosae (Bohnen) werden von den Zauberern und Wahrsagern verschiedener guatemaltekischer Indianer (Ixil, Mam) zur Divination benutzt. Die Bohnen werden dabei zum Abzaehlen der bedeutungsvollen Tag des Wahrsagekalenders benutzt. Der Baum wird in den medizinischen Zauberspruechen der Maya-Indianer als magisches Heilmittel beschworen. (#32)

Wirkungen:

Die Wirkung beginnt mit einer Heiterkeit, dann Irrereden, Schwanken wie bei Trunkenen und erhoehte Libido. Dann fallen die Berauschten in einen tiefen Schlaf aus dem sie normalerweise nicht mehr aufwachen. (#92)

Geschichte:

Die Azteken nannten ihn Tzompantli-Baum und assoziierten ihn mit dem Opfertod. Aus dem Holz wurden Goetterfiguren geschnitzt. Die roten Bohnen wurden als Aphrodisiaka und Traumdrogen benutzt. Sie scheinen fuer nymphomanische Frauenraeusche benutzt worden zu sein. (#32)

1738: Ein ehrbares junges Moedechen ass zufaellig von den roten Bohnen und verlor den Verstand und verstarb am dritten Tage. (#92)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie