Eucalyptus globulus Labill.

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Myrtaceae - Myrtengewaechse

Andere Namen:

Eukalyptus, Fieberbaum. (#104/242, #144) Eukalyptus, Blaugummibaum, Eucalyptusbaum, Fieberheilbaum. (#144)

Inhaltsstoffe:

Aetherische Oele (Pinen, Camphen, Globulol, Eukazulen), Flavonoide. (#104/243)

Eukalyptusblaetter enthalten ein aetherisches Oel mit 1,8-Cineol (Eucalyptol) als Hauptbestandteil, Flavonoide und eine Phloroglycin-Verbindungen mit terpenoider Struktur, die als Euglobale bezeichnet werden. (#144)

Vorkommen:

Der Eucalyptusbaum ist in Australien und Tasmanien beheimatet. Importiert wird die Droge haupsaechlich aus Spanien und Marokko. (#144)

Stammt urspruenglich aus Australien und Tasmanien, wird aber heute im Mittelmeergebiet haeufig angepflanzt. Da die langen Wurzeln dem Boden viel Wasser entziehen, diente er der Trockenlegung von Sumpfgebieten. (#104/242)

Allgemeines:

Eukalyptusoel wird haeufig auch Hustenbonbons und Erkaeltungsbaedern sowie wegen der desodorierenden Wirkung in Zahncremes und Mundwaessern zugesetzt. Wegen des starken Geruchs wird es auch als Insekten vertreibendes Mittel verwendet. Eukalyptusblaetter sind in wenigen Fertigpraeparaten zur Behandlung von Erkaeltungskrankheiten enthalten. Gebraeuchlicher ist die Verwendung von Eukalyptusoel bzw. Praeparate mit reinem Cineol, z.T. auch kombiniert mit anderen Pflanzenauszuegen. (#144)

Der Eukalyptus wird schon seit langer Zeit gegen Entzuendungen des Atemsystems, des Urogenitalsystems und des Magen-Darm-Trakts verwendet. Eukalyptuspraeparate regen die Atmung an und desinfizieren den Atem-, Ausscheidungs- und Verdauungsapparat. Aeusserlich angewendet zeigen Eucalyptuspraeparate eine gute antiseptische und wundheilende Wirkung bei eitrigen Hautentzuendungen und wirken schmerzstillend bei Verbrennungen. Infuse auf Eucalyptusbasis werden zum Reinigen und Desinfizieren der Haende verwendet, die mit infizierten Stellen in Kontakt gekommen sind. (#104/243)

In der Kosmetik wird der Eucalyptus zum Desodorieren und Reinigen von unreiner Haut und Schweissflecken eingesetzt. (#104/243)

Hohe Dosierungen koennen ernste Folgen haben und zu Juckreiz und Hautausschlaegen fuehren. (#104/243)

Droge:

Die Blaetter. (#104/243)

Medizinisch verwendet werden die gesammelten und getrockneten Folgeblaetter sowie das daraus gewonnene aetherische Oel (Eucalyptusoel). (#144)

Aussehen:

Der schnell wachsende, bis zu 60 m hohe Baum kommt natuerlich nur in den subtropischen Regionen Australiens und Tasmaniens vor. Charakteristisch sind die senkrecht herabhaengenden, ca. 20 cm langen, laenglichen und dickledrigen Folgeblaetter. Die Primaerblaetter junger Pflanzen besitzen ein unterschiedliches Aussehen, sie sind kleiner, herz- bis eifoermig und blaugruen. (#144)

Sammelzeit:

Europa: Die Blaetter werden im Juni/Juli oder September/Oktober waehrend der kuehleren Jahreszeit gesammelt und in Glas- oder Porzellangefaesse lichtgeschuetzt verwahrt. (#104/243)

Aufbewahrung:

Die Blaetter in duennen Schichten an einem luftigen Ort im schatten trocknen. Sie duerfen dabei nicht direkt der Sonne ausgesetzt werden. In Glas- oder Porzellanbehaeltern an einem lichtgeschuetzten Ort aufbewahren. (#104/243)

Wirkungen:

(#104/243)

(#144)

Das durch Destillation gewonnene aetherische Oel aus E. globulus und anderer, Cineol reicher Eukalyptusarten wird von schleimhautreizenden Verbindungen gereinigt und enthaelt mindestens 80% Cineol. Es wirkt schleim- und leicht krampfloesend, erleichtert das Abhusten von Bronchialsekret und hemmt das Wachstum von Bakterien und Viren. Der Kuehleffekt bei der Inhalation vermittelt das Gefuehl einer verbesserten Nasenatmung. (#144)

Zubereitungen aus Eukalyptusblaettern und -oel werden daher innerlich und/oder aeusserlich bei Erkaeltungskrankheiten wie Husten, Schnupfen und Nasennebenhoehlenentzuendungen verwendet. Durch die Behandlung werden die laestigen Begleiterscheinungen von Erkaeltungen, wie z.B. verstopfte Nase gelindert, inwieweit Krankheitsdauer und -verlauf beeinflusst werden, ist noch nicht bekannt. (#144)

Im Tierversuch zeigte sich eine blutzuckersenkende und enzyminduzierende Wirkung, wobei die Bedeutung dieser Ergebnisse noch nicht klar ist. (#144)

Dosis:

Tee:
1 Teeloeffel (etwa 2 g) getrocknete, zerkleinerte Eukalyptusblaetter werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser uebergossen, zugedeckt 10 bis 15 Minuten stehen gelassen und dann abgeseiht. Bis zu 3 mal taeglich eine Tasse frisch bereiteten Tee trinken.
Zum Inhalieren werden die zerkleinerten Blaetter mit heissem Wasser uebergossen und die Daempfe eingeatmet. (#144)

Eucalyptusoel:
Nicht unverduennt einnehmen!
Mehrmals taeglich 3 bis 6 Tropfen Eukalyptusoel in ein Glas warmes Wasser geben und einnehmen. Tagesdosis: 0.3 bis 0.6 g;
Zum Inhalieren 2 bis 3 Tropfen in siedend heisses Wasser geben und die D aempfe inhalieren. (#144)

Innere Anwendung:
die Blaetter
Bei Bronchialkatarrh, Blasenkatarrh und Darmkatarrh.
Infus - 2g auf 100ml Wasser (gut zuckern). Zwei bis drei kleine Tassen am Tag.
Vorsicht! Bei trinkbaren Praeparaten zuerst die Vertraeglichkeit feststellen. (#104/243)

Aeussere Anwendung:
die Blaetter
Zur Reinigung und Desinfizierung der Haut bei leichten Verbrennungen.
Infus - 6g auf 100ml Wasser. Waschungen, getraenkte Kompressen 15 Minuten lang auflegen. (#104/243)

Kosmetische Anwendung:
Eine gute desodorierende und anregende Wirkung erzielt man durc eine Handvoll Eukalyptusblaetter im heissen Badewasser. (#104/243)

Warnhinweise:

Nicht bei Kindern unter 2 Jahren anwenden!
Bei aeusserlicher Anwendung von Zubereitungen mit Eukalyptusoel oder Cineol sollte darauf geachtet werden, dass diese bei Saeuglingen und Kleinkindern nicht im Gesichtsbereich aufgetragen werden! (#144)

Nicht anwenden bei entzuendlichen Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich, der Galle oder bei schweren Lebererkrankungen anwenden!
In seltenen Faellen oder bei empfindlichen Personen kann die Einnahme zu Uebelkeit, Erbrechen und Durchfall fuehren!
Bei Diabetikern nur nach Ruecksprache mit dem Arzt anwenden!
Die Einnahme von Eukalyptus kann moeglicherweise den Blutzuckerspiegel senken. Der Blutzuckerspiegel sollte daher engmaschig kontrolliert werden und die Medikation angepasst werden. (#144)

Wechselwirkungen:
Im Tierversuch zeigte Eukalyptus eine Erhoehung der Aktivitaet arzneimittelabbauender Enzyme. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Wirksamkeit von Arzneimitteln (Antibiotika, orale Kontrazeptiva u.a.) herabgesetzt wird. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker! Moeglicherweise wird dadurch auch die toxische Wirkung von pyrrolizidinalkaloidhaltigen Praeparaten (z.B. Huflattich) verstaerkt. Eine gleichzeitige Anwendung dieser Praeparate ist zu vermeiden. (#144)

Vergiftung:
Als erste Vergiftungserscheinungen treten Magen-Darm-Reizungen, Uebelkeit, Bauchschmerzen, Atembeschwerden und Benommenheit auf. Erbrechen kann sofort oder aber auch erst nach Stunden ploetzlich eintreten. Eine schwere Vergiftung ist gekennzeichnet durch Atemnot, Kollaps und Koma. Ernstzunehmende Vergiftungen koennen bereits nach Einnahme von wenigen Millilitern des Eukalyptusoels auftreten. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an den Giftnotruf! (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilfplanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie