Tussilago farfara Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Asteraceae (Compositae) - Korbbluetler

Andere Namen:

Huflattich, (#104, #116, #144) Rosshuf, Eselslattich, Brustlattich, Brandlattich, Eselshut, Sandblume, Tabakkraut, Zeitrose, Hustenblaetter, Haferlattich, Quirinkraut, Ohmblaetter, Quittenlattich, (#104/596) Gemeiner Huflattich. (#110/365) Ackerlattich, Brandlattich, Brustlattich, Eschhuflattich, Feldlattich, Hitzeblaetter, Lehmblaetter, Maerzblume, Ohmblaetter, Pferdefuss, Sandblume, Tabakkraut, Zytroeseli. (#144) Coltsfoot (engl.), Coughwort (engl.). (#146)

Inhaltsstoffe:

Schleim und geringe Menge an Bitterstoffen. (#116)

Huflattichblaetter enthalten unter anderem Schleimstoffe; Pyrrolizidinalkaloide; (#144)

Vorkommen:

Aus reinem Wildwuchs gesammelt in Italien, dem Balkan und osteuropaeischen Laendern. Kommt in ganz Europa vor. (#144)

Allgemeines:

Dieses Kraut unterliegt in einigen Laendern gesetzlichen Beschraenkungen. Die getrockneten Blaetter sind Bestandteil von Kraeutertabak und werden dem Pfeifentabak fuer Heilzwecke untergemischt. In Oesterreich und Daenemark ist sie sogar ganz verboten. Huflattichblaetter als Bestandteil von Brust- und Hustentees oder Fertigarzneimittel gegen Husten habe wegen des Gehaltes an toxisch wirkenen Alkaloiden ihre Bedeutung verloren. (#110/365)

Aussehen:

Die 10 cm bis 30 cm hoch wachsende Pflanze mit ihren gelben, an einen Strohhut erinnernden Blueten, kommt in ganz Europa vor. (#144)

Droge:

Die Koepfchen (Blueten) und Blaetter. (#104, #110/365)

Wegen ihres Gehaltes an leberschaedigenden und kanzerogenen Inhaltsstoffen, ist die Pflanze in Misskredit geraten. Es sollte keinesfalls die Wildpflanze verwendet werden, sondern auf Fertigpraeparate, die einen minimalen Gehalt der schaedlichen Substanzen aufweisen, zurueckgegriffen werden bzw. auf andere Arzneimittel zurueckgegriffen werden. (#144)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Wirkungen:

Ein suesslichbitteres, adstringierendes, schleimloesendes Kraut mit lakritzeaehnlichem Aroma. Es wirkt krampfloesend, hustenstillend, beruhigt gereiztes Gewebe, ist entzuendunghemmend und regt das Immunsystem an. Innerlich bei Husten, Keuchhusten, Asthma, Katarrh, Bronchitis und Kehlkopfentzuendung. Aeusserlich bei Geschwueren, Wunden, Ekzem, Insektenstichen und Hautentzuendungen. Laesst sich bei Reizhusten gut mit Marrubium vulgare und Verbascum thapsus kombinieren. (#110/365)

(#104)

Hans Braun berichtet in seinem Heilpflanzenlexikon dass die Droge ein reizlinderndes Mittel bei entzuendeten Schleimhaeuten ist. Es wird bei Bronchitis verwendet. (#116)

Huflattichblaetter enthalten unter anderem Schleimstoffe, die bei Husten, Heiserkeit und Entzuendungen des Mund- und Rachenraumes angewendet werden. Die Blueten, das Kraut und die Wurzel sollten wegen des Gehaltes an leberschaedigenden und ev. kanzerogenen Inhaltsstoffen nicht verwendet werden. Auch Huflattichblaetter werden wegen der toxischen Inhaltstoffe kaum mehr verwendet. (#144)

Dosis:

Tee:
Wegen der toxischen Wirkstoffe des Huflattichs relativ haeufig vorkommenden Verfaelschung mit anderen toxischen Pflanzenteilen, sollte Huflattich nicht mehr angewendet werden! (#144)

Tagesdosis:
4,5 bis 6 g Droge. Die Tagesdosis an Pyrrolizidinalkaloiden von Teemischungen darf nicht 10microg, die von Frischpflanzensaeften oder Extrakten nicht mehr als 1 µg enthalten. (Diese Werte muessen der Packungsbeilage entnommen werden koennen!) (#144)

Anwendungsdauer:
Die Anwendungdauer darf nicht mehr als 4 bis 6 Wochen pro Jahr betragen. (#144)

Warnhinweise:

Wegen des Gehaltes an leberschaedigenden und kanzerogenen Inhaltsstoffen (Pyrrolizidinalkaloide) wird von der Anwendung der Pflanze als Tee abgeraten. Fuer noch im Handel befindliche Praeparate muessen strenge Grenzwerte eingehalten werden, deren Hoehe aus der Packungsbeilage ersichtlich sein muss. Aus Sicherheitsgruenden sollte die Anwendungsdauer trotzdem auf vier bis sechs Wochen pro Jahr begrenzt werden. (#144)

Nicht waehrend Schwangerschaft oder Stillzeit anwenden! (#144)

Nicht bei Saeuglingen und Kindern anwenden! (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada".


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie